Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, nimmt zu. In der Bundesrepublik leiden etwa 1,5 Millionen Betroffene an einem krankhaften Gedächtnisverlust. Pro Jahr kommen rund 250.000 Neuerkrankungen hinzu. Bis zum Jahr 2025 werden etwa 2,5 Millionen Menschen an Demenz leiden. Die Statistiken zeigen einen Trend auf, der in unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu einer immer größeren Herausforderung wird - auch für Krankenhäuser, die Betroffene versorgen und behandeln. Die Sana Kliniken im Norden in Lübeck und Ostholstein stellen sich gemeinsam dieser Herausforderung. Im Rahmen des Programms "Demenz-Lotse+" werden derzeit in jedem Haus der Sana Kliniken AG Pflegekräfte speziell geschult, um gezielter auf die Bedürfnisse im Umgang mit dementen Patienten eingehen zu können.
"Für Menschen mit Demenz stellen Krankenhausaufenthalte oftmals eine besonders große Herausforderung dar. Denn sie verlassen ihre vertraute Umgebung, kommen mit fremden Menschen in Berührung und werden mit ungewohnten Tagesabläufen konfrontiert. Der Krankenhausaufenthalt, bedingt durch die fremde Umgebung, das Fehlen von Bezugspersonen oder die allgemeine Reizüberflutung, kann sich für Menschen mit Demenz schnell zu einer Krisensituation entwickeln", erklärt Jutta Bestgen, Geschäftsführerin der Sana Akademie Nord für die Sana Kliniken in Lübeck und Ostholstein.
Zunehmende Desorientierung, Unruhe, Aggression oder Angst sind die Folge, was beispielsweise dazu führt, dass Essen und die Einnahme von Medikamenten abgelehnt oder medizinische Untersuchungen gar verweigert wer-den. Diese Situationen stellen für Angehörige sowie Pflegekräfte und Ärzte eine Ausnahmesituation dar.
"Rund fünf Prozent unserer jährlich 42.500 leiden an Demenz. Darauf haben wir reagiert und schulen unsere Gesundheits- und Krankenpfleger/- innen im Umgang mit Menschen mit Demenz. Die "Demenz-Lotsen+" sensibilisieren dann wiederum ihre Kolleginnen und Kollegen, damit der Beziehungsaufbau zwischen Patienten und Pflegepersonal erleichtert, den Betroffenen Sicherheit vermittelt sowie die Durchführung notwendiger Pflegemaßnahmen - ggf. unter Einbeziehung der Angehörigen - harmonisch ermöglicht wird", sagt Geschäftsführerin der Sana Akademie Nord Jutta Bestgen.
Derzeit sind rund 100 "Demenz Lotsen+" im Sana Konzern qualifiziert worden. Ziel des Projekts ist es, dass die "Demenz-Lotsen+" im ersten Schritt als Multiplikatoren viele Mitarbeiter auf den Stationen im Umgang mit kognitiv eingeschränkten Patienten schulen und zukünftig die Nachhaltigkeit sichern. "Denn unsere Erfahrung hat gezeigt, wenn gut ausgebildetes Pflegepersonal sich um die besondere Versorgungssituation demenziell erkrankter Men-schen, in Zusammenarbeit mit den Angehörigen sorgen, können Ängste und Unsicherheiten beim Patienten reduziert werden. Somit werden die Voraussetzungen für eine individuelle, an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen ausgerichteten Pflege verbessert", so Bestgen weiter.
Hintergrund zu Sana Akademie Nord:
Die Sana Akademie Nord ist die Fort- und Weiterbildungseinrichtung der Sana Kliniken im Norden in Lübeck und Ostholstein. Gemeinsame Fort- und Weiterbildungen werden hier geplant und durchgeführt. Innerbetrieblichen Fortbildungen wie z.B. Resilienz, Kommunikationsseminare, Rückengerechtes Arbeiten, EDV Seminare sowie Qualifizierungen und Schulungen für verschiedene Berufsgruppen werden hier zukünftig für die Region angeboten. Es werden aber auch Schulungsangebote zu den Themen Arbeitssicherheit, Brandschutz, Datenschutz, Reanimationstraining, etc. geplant und an den Standorten der Kliniken durchgeführt. In der Sana Akademie bündelt die Region ihre Kompetenzen zu den Themen innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung und bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein umfangreiches Spektrum von Fort- und Weiterbildung im eigene Hause.