Intermediate Care - Was ist das?
Aus dem Englischen übersetzt bedeutet dies „Zwischenpflege“, die sogenannte IMC ist ein flexibles Bindeglied zwischen der Intensivstation und den Normalstationen eines Krankenhauses. Dort werden Patientinnen und Patienten behandelt, die zwar keine intensivmedizinische Behandlung benötigen, aber dennoch intensiv pflegerisch betreut und ihre Vitalfunktionen überwacht werden müssen.
An den Sana Kliniken Lübeck gibt es diese IMC-Station seit jetzt zehn Jahren. Zuvor mit 8 Betten gestartet, umfasst nach einem Umbau 2011 diese Station nun 19 Monitorbetten für Patienten mit einem speziellen Überwachungsbedarf. Welche Vorteile bietet die IMC seitdem sowohl für die Patienten als auch den Ablauf im Krankenhaus? Hierzu berichtet ihr ärztlicher Leiter Dr. med. Udo Desch, ltd. Oberarzt der Med. Klinik II – Kardiologie und Angiologie an den Sana Kliniken Lübeck: „Wir arbeiten hier rund um die Uhr für die Patienten, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes eine engmaschige Überwachung ihrer Vitalfunktionen benötigen. Vor Einrichtung der IMC an den Sana Kliniken Lübeck wurden diese Patienten auf der Intensivstation behandelt, was für die dortigen Notfallkapazitäten bisweilen problematisch war.“
Besondere Vorteile bietet die Brustschmerzeinheit, die von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierte Chest-Pain-Unit (CPU). Mit 4 Betten ist diese in die IMC integriert und dient dazu, die Versorgung und Prognose von Patienten mit unklarem Brustschmerz zu verbessern und die Behandlungsdauer zu verkürzen. „Insbesondere Herzinfarkte kündigen sich häufig durch einen starken Brustschmerz an. In diesen Fällen zählt nicht nur die schnelle Reaktion und der Notruf des Patienten, sondern auch die Qualität und Erfahrung der behandelnden Klinik. Schnelle aufeinander abgestimmte Prozesse müssen die Zeiten innerhalb der Klinik so kurz wie möglich halten. Das ist an den Sana Kliniken Lübeck aufgrund der kurzen Wege zu unseren weiteren Experten der Kardiologie sehr gut möglich“, berichtet IMC-Leiter Dr. Desch.
Auch wenn die IMC die Intensivstation entlastet, so sind die Übergänge in vielen Fällen dennoch fließend und erfordern sowohl vom ärztlichen als auch pflegenden Personal spezifische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Aufgrund dieser medizinischen Vielschichtigkeit ist die Abteilung auch ein besonders interessantes Feld im Rahmen der ärztlichen Ausbildung. Weitere Vorteile nennt Alexander Wolckenhaar, pflegerische Leitung der IMC: „Als eine Art Patientendrehscheibe sind wir in sehr engem interdisziplinären Austausch mit vielen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin, anderen Fachabteilungen und insbesondere der Intensivstation. Wir haben so auf kurzem Wege die Möglichkeit, Fälle zu besprechen und zu sehr schnellen medizinischen Entscheidungen zugunsten unserer Patienten zu kommen.“
Auf die Frage, was „ihre“ Station neben allen Vorteilen für Patienten und Krankenhausbetrieb besonders macht, haben ärztlicher Leiter, Dr. Desch und pflegerische Teamleitung, Alexander Wolckenhaar eine schnelle Antwort: „Wir sind beide in den letzten 10 Jahren eng mit der Station verbunden, haben den Aufbau seinerzeit von der Raumaufteilung bis zur personellen Ausstattung begleitet. Die IMC zeichnet sich durch eine sehr hohe Identifikation der Mitarbeiter mit ihrer Arbeit aus und sämtliche Berufsgruppen fühlen sich hier wohl. Das liegt vor allem daran, dass hier Teamgeist gelebte Praxis ist und jeder KnowHow und Ideen einbringen kann.“