Medizinische Schwerpunkte

Handchirurgie

Die Hand ist mehr als ein Greiforgan, mit ihren motorischen und sensiblen Eigenschaften hat sie eine sinnesorganähnliche Funktion. Der Verlust einer Hand lässt sich nicht kompensieren, auch Einschränkungen in Teilfunktionen führen zu erheblichen Behinderungen in vielen Bereichen der Lebensgestaltung und Kommunikation. Deshalb kommt der adäquaten und qualifizierten Versorgung von Verletzungen und Erkrankungen der Hand eine besondere Bedeutung zu.

Handchirurgie ist eine Zusatzqualifikation, die durch eine mehrjährige Weiterbildung an dafür zugelassen Kliniken erworben werden muss und durch eine Abschlussprüfung anerkannt wird.

Scheinbar kleine Verletzungen, wie Schnittwunden, Quetschungen, Tierbisse oder eine Bagatelle (z. B. Rosendorneinspießung) können zu katastrophalen Folgezuständen der Handfunktion eskalieren. Die Diagnostik gründet sich auf ein profundes Wissen über die Anatomie und Funktionsweise der Hand, erst in zweiter Linie sind apparative Erkenntnisse durch Bildgebung (Röntgen, CT, MRT, Sonographie) und weitere biophysikalische Untersuchungsmethoden (Messen der Nervenleitgeschwindigkeit, Kraftmessung etc.) hilfreich.

Die operative Therapie findet immer in einem mikrochirurgischen Bereich statt und setzt besondere Erfahrungen in der Anwendung dieser chirurgischen Techniken sowie der Nachbehandlungsmethoden voraus. Dabei werden auch Operation unter dem Mikroskop (Nerven-/ Gefäßverletzungen) und endoskopische assistierte Verfahren (Karpaltunnelspaltung) eingesetzt. Die Nachsorge nimmt in der Therapie einen wichtigen Stellenwert ein. Spezielle Ausbildungen und Erfahrung müssen Physiotherapeuten haben, um diese Behandlungsprinzipien anzuwenden.

In der notfallmäßigen Situation müssen Sehnen- und Nervenverletzungen, Knochenbrüche und Gelenkverletzungen richtig erkannt und zeitgerecht versorgt werden. Chronische Erkrankungen z. B. Arthrosen der Handgelenke, entzündliche Handerkrankungen (rheumatischer Formenkreis), Fingerverkrümmungen (Dupuytren’sche Kontraktur), Sehnenscheidenstenosen (schnellende Finger), Nerveneinengungen (Karpaltunnelsyndrom, Ulnaris-Rinnensyndrom etc.) und die operative Beseitigung oder funktionelle Verbesserung von Verletzungsfolgen gehören zu dem Repertoire der Abteilung.

Ansprechpartner

Dr. med. Sascha Winter

Dr. med. Sascha Winter
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, Handchirurgie