Refluxkrankheit

Bei der gastroösophagealen Refluxerkrankung kommt es zu einem Rückfluss (Reflux) von aggressivem Magen- oder Zwölffingerdarminhalt (Duodenum) in die Speiseröhre. Die gastroösophageale Refluxerkrankung stellt die häufigste Erkrankung des oberen Gastrointestinaltrakts dar. In der westlichen Welt leiden bis zu 40 Prozent der Bevölkerung unter den Beschwerden der Refluxerkrankung.

Um Operationen für unsere Patient*innen sicher auszuführen und die geforderten Qualitätskriterien im zertifizierten Zentrum für minimalinvasive Chirurgie zu erfüllen, können wir modernste Operationstechnik anbieten. Dazu zählen beispielsweise 3D- Video- Systeme, powerbetriebene Klammernahtplattformen und die Anwendung von Indocyaningrün (ICG) zur intraoperativen Überprüfung der Durchblutung im fluoreszierenden Licht.

Ein besonderer Meilenstein dabei ist die Etablierung der obotisch- assistierten laparoskopischen Chirurgie. Das MIC- Zentrum ist Bestandteil des da Vinci- Zentrums.

Ursachen der Refluxkrankheit

Der pathologische Rückfluss von Magen-bzw. Duodenalinhalt basiert meistens auf einer gestörten Funktion des unteren Speiseröhrenmuskels (»Sphinkterinsuffizienz«). Weitere Ursachen sind:

  • eine gestörte Funktion der Speiseröhre
  • das Vorhandensein eines Zwerchfellbruchs
  • eine verzögerte Magenentleerung

Darüber hinaus fördern Übergewicht und falsche Ernährungsgewohnheiten die Entstehung der gastroösophagealen Refluxerkrankung.

Symptome der Refluxkrankheit

Typische Symptome sind:

  • Sodbrennen
  • Saures Aufstoßen
  • Brennende oder stechende Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Oberbauchschmerzen
  • Hustenreiz
  • Heiserkeit

Das Sodbrennen und die Schmerzen hinter dem Brustbein sind besonders ausgeprägt beim Liegen und bei körperlicher Anstrengung. Die gastroösophageale Refluxerkrankung kann – unbehandelt – zu schwerwiegenden Veränderungen der Speiseröhre führen:

  • Speiseröhrenentzündung
  • Verengung der Speiseröhre (Schluckbeschwerden)
  • Schleimhautveränderungen der Speiseröhre (Barrett-Ösophagus)
  • Speiseröhrenkrebs

Wie wird die Refluxkrankheit diagnostiziert?

Vor Beginn einer Therapie ist obligat eine Speiseröhrenspiegelung (Endoskopie) durchzuführen, um das Ausmaß der Schädigung festzustellen. Zusätzlich ist zur Bestimmung des Refluxausmaßes eine 24h-Säuremessung der Speiseröhre (24h-ph-Metrie) zwingend erforderlich. Für diese ambulante Untersuchung wird dem Patienten für die Dauer von 24h eine dünne Sonde in die Speiseröhre eingelegt, die mit einem elekronischen Aufzeichnungsgerät verbunden ist. Darüber hinaus sollte eine Druckmessung der Speiseröhre (Manometrie) durchgeführt werden, um Motilitätsstörungen zu erfassen. Mit Hilfe einer Kontrast-Röntgenuntersuchung können Zwerchfellbrüche, Speiseröhrenengen und Ausstülpungen der Speiseröhrenwand (Divertikel) diagnostiziert werden. Die Untersuchungen sind hinsichtlich des therapeutischen Vorgehens sehr wichtig.

Wie wird die Refluxkrankheit behandelt?

Die Symptome der Refluxerkrankung können in vielen Fällen mit Säureblockern (»Protonenpumpeninhibitoren«) erfolgreich behandelt werden. Allerdings ist meist eine medikamentöse Dauertherapie erforderlich. Der insuffiziente Verschlussmechanismus des Übergangs von Speiseröhre zum Magen kann allerdings nur chirurgisch therapiert werden.

Die Indikation zur chirurgischen Behandlung (»laparoskopische Antirefluxchirurgie«) besteht bei:

  • großen symptomatischen Zwerchfellbrüchen
  • Auftreten von Nebenwirkungen der Säureblocker
  • Fortschreiten der Erkrankung trotz medikamentöser Dauertherapie über mindestens ein Jahr

Das Ziel der laparoskopischen Antirefluxchirurgie besteht in der Wiederherstellung des Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen. Hierfür wird der obere Magenanteil wie eine Manschette um die Speiseröhre gezogen und vernäht (»Fundoplicatio«). Ein gleichzeitig bestehender Zwerchfellbruch wird verschlossen (»Hiatusplastik«). Die Langzeitergebnisse zeigen eine effektive Refluxkontrolle bei etwa 90 Prozent der Patient*innen.