»Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile« (C. von Ehrenfels)
Das biopsychosoziale Modell zeigt: körperliche Symptome können unterschiedliche Ursachen und Hintergründe haben. Es ist bekannt, dass Körper, Seele und Umwelt bzw. das soziale Umfeld, in dem ein Mensch lebt, nicht getrennt voneinander zu sehen sind. Viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, reagieren auf Stress und Belastungen unterschiedlichster Art mit körperlichen Symptomen. Dabei ist es nicht immer leicht, die Bedingungen, die diese Beschwerden auslösen oder aufrechterhalten, zu erkennen.
Neben der ausführlichen medizinischen Diagnostik beziehen wir frühzeitig die psychologische Diagnostik ein, um mögliche Faktoren, die eine Erkrankung oder Störung verursachen bzw. verstärken können, zu erkennen und entsprechend zu handeln. Gemeinsam mit der Familie werden das Krankheitsbild und krankheitsbegünstigende Faktoren besprochen sowie ein ressourcenorienter Umgang damit angestrebt.
Indikationen für eine Einbeziehung des psychologischen Dienstes sind insbesondere:
- Psychische Begleiterscheinungen körperlicher Probleme
- Psychische Belastungen mit körperlichen Auswirkungen
- Chronische und lebensbedrohliche Erkrankungen u. Behinderung
- Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstörungen
- Verhaltens- und Interaktionsstörungen
- Vernachlässigungs- und Misshandlungssyndrome
In unterschiedlichen Zusammenhängen führen wir eine eigene psychologische Diagnostik durch (Entwicklungs- oder Leistungsdiagnostik, Persönlichkeitsdiagnostik), wofür verschiedene moderne Verfahren zur Verfügung stehen.
Eine besondere Herausforderung stellen für Kinder und ihre Familien chronische Erkrankungen (z.B. Epilepsie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen etc.) dar. Wir bieten beratende und begleitende Gespräche zur Krankheitsbewältigung und emotionalen Entlastung an.
Bei Bedarf werden weiterführende Interventionen, wie bspw. ambulante oder stationäre Psychotherapie empfohlen und vermittelt. Es besteht eine Zusammenarbeit mit Institutionen im ambulanten Sektor (z.B. niedergelassene Kinderärzte und Therapeuten, psychologische Beratungsstellen, Frühförderstellen, Jugendamt) um die am besten geeignete individuelle Hilfe schnellstmöglich in die Wege zu leiten.
Die psychologische Betreuung von Eltern frühgeborener Kinder und kranker Neugeborener stellt eine weitere wichtige Aufgabe dar. Ziel ist es, Eltern unterstützend zu begleiten, um die neue, herausfordernde Situation zu bewältigen. In diesem Zusammenhang können emotionale Belastungen thematisiert und ggf. weitere Hilfen gefunden werden.