Krebserkrankungen im Mund, Rachen oder Kehlkopf können manchmal langsam und unauffällig wachsen. Bei einem entsprechenden Verdacht sichern wir die Diagnose durch eine Probeentnahme, die wir in der Regel in einer Narkose durchführen, in der dann auch gleichzeitig die genaue Lage und Ausdehnung des Tumors bestimmt wird (Panendoskopie). Zudem wird eine Computer- oder Kernspintomographie durchgeführt, um eventuelle Tumorabsiedlungen zu finden und zu behandeln.
Bei der Behandlung von Krebsarten im Kopf- und Halsbereich ist eines der Hauptziele, die Funktionen von Rachen und Kehlkopf möglichst zu erhalten; Schlucken, Sprechen und Atmen sollen nach der Behandlung wieder gut und ohne Anlage eines Luftröhrenschnittes möglich sein.
Bei der operativen Behandlung ist die vollständige Entfernung der Krebserkrankung das vordringliche Ziel. Bei bestimmten Krebsarten stellt eine Bestrahlungstherapie oder Chemotherapie eine gute Alternative dar. Die individuell beste Therapieoption wird daher nach der Diagnostik in der Tumorkonferenz besprochen und mit den Betroffenen ausführlich erörtert. Für die Betreuung unserer Tumorpatienten steht ein kompetentes Team aus Sozialdienst, Ernährungs- und psychologischer Beratung zur Verfügung.
Die Pflege und Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen im Mund, Rachen und Kehlkopf in allen Lebensphasen ist vielschichtig und fordert von Ärzt*innen und Pflegekräften hohe Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen. Durch die Fortschritte in der Forschung konnten innerhalb des letzten Jahrzehnts neue therapeutische Strategien etabliert werden. Hier zeigte sich jedoch deutlich, dass nur durch das Zusammenspiel verschiedener Fachrichtungen im ambulanten und stationären Bereich eine erfolgreiche Tumorbehandlung gelingen kann. Die seit 2013 wöchentlich durchgeführten interdisziplinären Fallbesprechungen in der interdisziplinären Tumorkonferenz stellen hier den Mittelpunkt der Diagnostik- und Therapieplanung dar, um die jeweils individuell beste, maßgeschneiderte Therapie anzubieten. Dabei arbeitet unser Klinikum eng mit der Universität Leipzig und allen anderen Krankenhäusern der Region zusammen. Wartezeiten während der laufenden Diagnostik können so deutlich reduziert und eine Verzögerung des Therapiebeginns vermieden werden. Unser Ziel ist es, die weiterführende Therapie nach Abschluss der Diagnostik innerhalb von 14 Tagen zu beginnen.
Die eventuell nach einer operativen Therapie erforderliche Zusatztherapie (Strahlentherapie, Chemotherapie) organisieren wir für die betroffenen Patient*innen. Ebenso veranlassen wir nach der akuten Tumortherapie eine Anschlussheilbehandlung.
Nach Abschluss der Therapie erfolgt die regelmäßige Nachsorge im Rahmen unserer Nachsorgesprechstunde in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleg*innen, um erneut oder neu auftretende Tumoren rechtzeitig zu erkennen, Nebenwirkungen und Komplikationen zu behandeln und die Lebensqualität unserer Patient*innen zu halten bzw. stetig zu verbessern.
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