Der komplexe Aufbau des Ohres ist der Grund dafür, dass Ohrerkrankungen sich auf viele verschiedene Arten äußern können. Die Diagnostik ist daher oft komplex.
Anatomisch bezeichnet man die Ohrmuschel als äußeres Ohr. Der Gehörgang verbindet die äußere Ohrmuschel mit dem Trommelfell. Hinter dem Trommelfell beginnt das Mittelohr, hier liegen die Gehörknöchelchen. Das Mittelohr wiederum hat Kontakt zum Innenohr – dieses besteht aus dem eigentlichen Hörorgan – der Hörschnecke – und dem Gleichgewichtsorgan. Hinter dem Ohr liegt der Warzenfortsatz, ein von Knochenbälkchen gebildeter, lufthaltiger Raum im Schädelknochen. Richtung Nase ist das Mittelohr mit dem Nasenrachen über die Tube verbunden. Diese Verbindung wird zum Beispiel beim Druckausgleich im Flugzeug benötigt. Eine Schwerhörigkeit kann akut oder schleichend auftreten, beidseits oder einseitig und hohe oder/und tiefe Töne betreffen.
In unserer Klinik halten wir das gesamte Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten bereit und beraten Sie im Anschluss ausführlich zu den Therapiemöglichkeiten. Diese erstrecken sich je nach Krankheitsbild von Infusionen oder Injektion von Medikamenten in das Mittelohr, z.B. bei akuten Hörminderungen (»Hörsturz«), über Beseitigung von Mittelohrergüssen, z.B. nach Mittelohrentzündungen, bis hin zu komplexen hörverbessernden Operationen.
Löcher im Trommelfell, sogenannte Trommelfellperforationen, ständig laufende Ohren, chronische Entzündungen wie die Knocheneiterung (»Cholesteatom«), Verengungen des Gehörgangs oder auch kosmetisch störende abstehende Ohrmuscheln werden in unserer Klinik operativ durch erfahrene Chirurg*innen behandelt, dabei kommen regelhaft moderne mikrochirurgische Techniken zum Einsatz.
Wasser- oder Schleimansammlungen im Mittelohr mit darauf folgender Schwerhörigkeit sind ein häufiges Problem im Kleinkindalter. Mit einem kleinen Schnitt im Trommelfell und evtl. der Einlage eines Paukenröhrchens, in Verbindung mit Entfernung der »kindlichen Polypen« (Rachenmandel), kann mit geringem Aufwand die Hörfähigkeit der kleinen Patient*innen wieder hergestellt werden. Hier arbeiten wir eng mit den Narkose- und Kinderärzten zusammen.