Bei chronischen Entzündungen (mit oder ohne Speichelsteinleiden) oder Neubildungen in der Unterkiefer- oder Ohrspeicheldrüse kann eine operative Entfernung einer der Speicheldrüsen notwendig werden. Die allermeisten Tumoren in den großen Kopfspeicheldrüsen sind gutartig (beispielsweise in etwa 80% der Fälle in den Ohrspeicheldrüsen), müssen aber chirurgisch behandelt werden.
Bei Operationen an der Ohrspeicheldrüse ist zu beachten, dass der Nerv für die Bewegungen des Gesichtes durch die Drüse verläuft und daher bei Schädigung eine Gesichtslähmung entstehen könnte. Diese Operation erfordert deshalb eine besondere Erfahrung, auf die wir seit Jahren zurückblicken können. Die Verwendung einer Lupenbrille oder eines Operationsmikroskops wie auch ein modernes intraoperatives Nervenmonitoring sind Standard. Hierdurch wird die Rate an zeitweiligen oder gar bleibenden Lähmungserscheinungen am Gesichtsnerven oder seinen Teilästen deutlich minimiert.
Zudem konnte in einer in unserer Klinik durchgeführten Studie gezeigt werden, dass ein kontinuierliches Überwachen des Gesichtsnervs während der gesamten Operation das Risiko von möglichen Gesichtsnervenlähmungen nach der Operation weiter verringert. Daher setzen wir dieses Verfahren der kontinuierlichen Nervenüberwachung während der Operation standardmäßig ein.
Bei den seltenen, bösartigen Tumoren der Ohrspeicheldrüse wird die komplette Drüse mit dem Ziel eines möglichst vollständigen Erhalts des Gesichtsnervens entfernt. Manchmal muss jedoch, beispielsweise durch ein fortgeschrittenes Tumorwachstum, ein Teil des Nervens entfernt werden; in solchen Fällen wird der Nerv in gleicher Sitzung rekonstruiert.