Als die Sana Kliniken Leipziger Land 2019 in den Hightech-OP-Roboter »da Vinci XI« investierten, war dies eine richtungsweisende Entscheidung. Vor allem für die Urologie und Viszeralchirurgie am Sana Klinikum Borna, die seitdem über die neueste Technologie verfügen, um auch komplexe chirurgische Eingriffe an u.a. Niere, Prostata, und Blase einerseits, Darm und Bauchspeicheldrüse andererseits minimalinvasiv durchführen zu können. Vor kurzem wurde der 1.000. Patient mit dem OP-Roboter operiert.
Für viele Eingriffe in der Urologie und Viszeralchirurgie wartet im OP-Saal 6 des Bornaer Krankenhauses neben den Operateuren, den Anästhesisten und den Assistenten auch der OP-Roboter da Vinci auf Patienten, denen etwa eine Prostataentfernung oder eine Nieren-Teilresektion bzw. eine Tumoroperation an Dick- und Mastdarm oder ein Eingriff an der Bauchspeicheldrüse bevorsteht. Seit 2019 wird im da Vinci-Zentrum roboterassistiert operiert. Waren es anfangs zunächst die Urologen, die einen Teil ihrer Patienten mit Unterstützung des OP-Roboters therapierten, so arbeiten seit 2022 auch die Viszeralchirurgen mit ihm. Weit über 300 Eingriffe pro Jahr werden von den beiden Fachabteilungen durchgeführt – Tendenz steigend. Und das hat Gründe.
Gesundes Gewebe wird geschont
Das Operationssystem besteht aus einer Steuerkonsole, einer Recheneinheit und einer Patienteneinheit. Der Operateur sitzt an der Steuerkonsole. Von dort aus hat er oder sie einen dreidimensionalen, vergrößerten Blick auf das Operationsgebiet und steuert die Operationsinstrumente. Dafür werden die Steuerbefehle des Operateurs über die zentrale Recheneinheit an die besonders beweglichen Instrumente weitergeleitet. "Sie kommen mit den geringsten Platzverhältnissen aus und schonen so das gesunde Gewebe um den Operationsort", sagt Chefarzt PD Dr. med. habil. Hoang Minh Do, Leiter Urologie des Bornaer da Vinci-Zentrums.
Hochpräzises Arbeiten
Die Patienteneinheit besitzt vier Roboterarme, über die die Instrumente des da Vinci-Operationssystems in das Körperinnere eingebracht werden. Dafür sind lediglich sehr kleine Hautschnitte notwendig. Über die Steuerkonsole lassen sich die feinen Instrumente völlig zitterfrei bewegen. Die Instrumente verfügen zudem über ein Bewegungsausmaß, das dem der menschlichen Hand deutlich überlegen ist. So lassen sich beispielsweise Tumore besonders präzise entfernen. „Auch für in der minimalinvasiven Chirurgie erfahrene Operateure ermöglicht der da Vinci-Operationsroboter völlig neue Möglichkeiten. Die minimalinvasiven Instrumente bieten sieben Freiheitsgrade in ihrer Beweglichkeit und ermöglichen eine Rotation der Instrumentenspitze um 540 Grad. Das kann keine menschliche Hand. In Kombination mit der 10-fachen optischen und 4-fachen digitalen Vergrößerung der 3D HD-Optik – bei der keine spezielle Brille getragen werden muss – entstehen völlig neue Möglichkeiten in der minimalinvasiven Chirurgie“, erklärt der stellvertretende Chefarzt Dr. med. Andreas Metzig, Leiter Viszeralchirurgie des da Vinci-Zentrums Leipziger Land.
Viele Vorteile auch für Patienten
So war das auch bei dem »Jubiläums-Patienten«, bei dem eine vollständige Entfernung der Prostata erfolgte. Dass dieser Eingriff mit dem da Vinci vorgenommen werden konnte, brachte einige Vorteile mit sich. Hohe Sicherheit bei der Tumorkontrolle, kleinere Schnitte und Narben, geringerer Blutverlust, bessere Wundheilung, gute kosmetische Ergebnisse, schnellere schmerzärmere Erholung, verkürzter stationärer Aufenthalt sind nur einige Pluspunkte der roboterassistierten Chirurgie.
Ohne den Operateur geht nichts
Wer jetzt Angst hat, quasi von einer Maschine operiert zu werden, den beruhigt Dr. Metzig. „Die Patienten werden vom Chirurgen und nicht vom Roboter operiert.“ Denn: Da Vinci selbst kann keine eigenständigen Bewegungen ausführen. In dem System sind unzählige Kontrollmechanismen verbaut, die der Sicherheit des Patienten dienen. So erfolgen beispielsweise mehr als 1.300 fortlaufendes Systemprüfungen pro Sekunde, die beispielsweise unbeabsichtigte Instrumentenbewegungen verhindern. All das erhöht die Sicherheit für den Patienten während der Operation ganz erheblich.
Umfangreiche Ausbildung nötig
Dazu kommt, dass nur speziell am Da-Vinci-System ausgebildete Chirurgen mit dem Roboter arbeiten dürfen. „Diese strukturierte Ausbildung ist zwingend notwendig, um dieses System sicher zu beherrschen und um alle Vorteile für den Patienten auszunutzen“, erklärt Dr. Do. Dazu gehören unter anderem umfassende und anspruchsvolle Simulationstrainings, Technologieschulungen, Kurse, Tests und natürlich Prüfungen. Dies trifft für das gesamte Operationsteam zu. Mit dieser Ausbildung und der Erfahrung aus 1.000 Operationen in dieser für den Patienten schonenden Technik der operativen Versorgung haben die Urologen und Viszeralchirurgen eine sehr hohe Expertise. „Der Da Vinci ist eine Bereicherung für den OP und wir sind stolz darauf, unsere Patienten eine derart fortschrittliche Technologie anbieten zu können, ist sich Dr. Do sicher.
Die Sana Kliniken Leipziger Land
In Borna und Zwenkau angesiedelt finden Menschen aus der Region eine hochwertige medizinische Akutversorgung und geriatrisch fachärztliche Behandlung. Derzeit verfügen die Kliniken über 500 Betten. In zwölf Fachkliniken und mehreren Instituten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wegen, einer langjährigen Erfahrung, modernster Medizintechnik und einer Fächervielfalt, die der eines Schwerpunktversorgers gleichkommt. In den Kompetenzzentren arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten fächerübergreifend zusammen, um die gesundheitliche Gesamtsituation jedes Patienten zu erfassen und den bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsplan aufzustellen. Darüber hinaus bietet das Geriatriezentrum Zwenkau älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen eine auf ihre Lebenssituation zugeschnittene komplexe medizinische Versorgung.