Erkrankung, Symptome und Ursachen
Das Wirbelgleiten ist eine Form der Instabilität der Wirbelsäule, bei der Wirbelkörper des Gleitwirbels über den darunter liegenden Wirbelkörper nach ventral (nach vorne) gleitet.
Das Wirbelgleiten (Spondylolisthesis oder eingedeutscht Spondylolisthese) kann unterschiedliche Ursachen haben und tritt meist an der Lendenwirbelsäule auf. Bei degenerativen Verschleißerscheinungen und Rheuma ist dieses Krankheitsbild auch an der Halswirbelsäule zu finden. Des weiteren können nicht behandelte Frakturen (Knochenbrüche), Tumoren und Entzündungen zu einem Wirbelgleiten führen. Ebenso können bereits durchgeführte Versteifungsoperationen im Anschlusssegment zu einem Wirbelgleiten, der Anschlussinstabilität, führen.
An der Lendenwirbelsäule gibt es angeborene oder in früher Jugend erworbene Fälle, die Spondylolistesis vera. Hier liegt eine Bogenschlussstörung oder eine Gefügestörung des lumbosakralen Übergangs vor. Etwa 3-5 % der Bevölkerung sind davon betroffen. Die Spondylolistesis vera wird in vier verschiedene Grade eingeteilt.
Nach Meyerding (MD) unterscheidet man vier Schweregrade:
- MD I: Versatz der Wirbelkörper zueinander um weniger als 25% der Wirbelkörpertiefe
- MD II: Versatz um 25–50%
- MD III: Versatz um 50–75%
- MD IV: Versatz um mehr als 75%
Das vollständige Abrutschen des oberen Wirbelkörpers vor dem unteren Wirbelkörper wird als Spondyloptose genannt.
Meist sind beim Wirbelgleiten die Segmente L5/S1 und L4/5, rein degenerativ seltener auch L3/4 betroffen.
Diagnostik und Therapiemöglichkeit
Die Spondylolisthese ist oft ein Zufallsbefund und führt zu keinen Beschwerden. Auf den Wirbelgelenken und diesem gesamten Wirbelsegment inkl. Bandscheibe liegen jedoch im Laufe der Jahre eine größere Belastung, so dass es im Alter doch zu Schmerzen, Einengung der Nerven und Lähmungen kommen kann und dann doch einer Therapie bedarf.