Skoliose:
Die Skoliose ist die häufigste angeborene Deformität der Wirbelsäule. Die Skoliose ist eine Seitverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Rotation der Wirbel. Die Wirbelsäule macht bei der Skoliose meist mehrere, gegenläufige Ausbiegungen. Diese sind nötig, um das Körpergleichgewicht halten zu können (S-Form). Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten. Sie entsteht und verschlechtert sich deswegen oft während der Wachstumsschübe in der Pubertät.
Idiopathische Skoliose:
1. Infantile idiopathische Skoliose (IIS): Entstehung bis zum 3. Lebensjahr
2. Juvenile idiopathische Skoliose (JIS): Entstehung zwischen 4. und 10. Lebensjahr
3. Idiopathische Adoleszentenskoliose (AIS): Entstehung ab dem 11. Lebensjahr
Symptomatische Skoliose (sekundäre Skoliose):
Die verbleibenden 10 % der Skoliosen verteilen sich auf Ursachen wie Nerven- und Muskelerkrankungen (neuropathisch) und angeborene Wirbelfehlbildungen sowie andere Systemerkrankungen, werden aber auch durch eine banale Beinlängendifferenz verursacht.
Einteilung nach der Erscheinungsform:
Nach Lenke werden die Primärkrümmungen nach der Höhe ihres Scheitels (der Krümmungsmitte) benannt:
- Hochthorakal: Krümmungsscheitel zwischen den Th2 und Th6
- Thorakal: Krümmungsscheitel zwischen Th6 und der Bandscheibe Th11/12
- Thorakolumbal: Krümmungsscheitel zwischen Th12 und L1
- Lumbal: Krümmungsscheitel zwischen der Bandscheibe L1/2 und L4
Nach dem Krümmungsmuster unterscheidet man C-förmige, S-förmige und Doppel-S-Skoliosen.
Kyphose:
Die Kyphose kommt physiologisch an der Brustwirbelsäule vor. Verstärkt sich diese Kyphose, so spricht man von einer Hyperkyphose oder Rundrücken.
Mit dem Cobb-Winkel misst man die Kyphose. Der Normbereich beträgt 30-50°. Eine angeborene Kyphose tritt häufig bei Kindern mit Zerebralparese und anderen neurologischen Erkrankungen auf.