Die statistische Auswertung unserer Behandlungsdaten des lokalisierten Prostatakarzinoms zeigt, dass die radikale transurethrale (das bedeutet durch die Harnröhre hindurch) Entfernung der gesamten Prostata einschließlich der Samenblasen (TURPC) eine echte Alternative zum Bauchschnitt darstellt.
Vergleichbar zu anderen chirurgischen Verfahren erreicht die Niederdruck-TURPC eine komplette Entfernung des Tumors, der Prostatakapsel und der Samenblasen.
Dies zeigt sich im PSA-Blutwert (Prostataspezifisches Antigen, welcher als Tumormarker im Blut verwendet wird) nach der Operation, der in der Mehrzahl der Fälle unter der Nachweisgrenze (<0,01ng/ml) liegt.
Die Niederdruck-TURPC vermeidet die typischen Risiken des Zugangs vom Bauchraum her, da das Gewebe um die Prostata herum nicht durchtrennt werden muss, um die Prostata selbst zu erreichen. Die Nerven im Gewebe um die Prostata versorgen Schließmuskel und Penis. Durch Schonung des die Prostata umgebenden Binde- und Fettgewebes wird das Inkontinenz- und Impotenzrisiko auf ein Mindestmaß reduziert (Inkontinenzrate <1 %, Potenzerhaltung >70%). Die Bluttransfusionsrate liegt bei <4%.
Die Erholungszeit ist so kurz, dass die meisten Patienten keine Reha-Kur wünschen. Die Heilung der Krebserkrankung ist genauso sicher wie bei einer Operation mit Bauchschnitt.
Mit der in gleicher Sitzung durchgeführten laparoskopischen Lymphknotenentfernung (Staging Lymphadenektomie) wird der onkologische Standard erfüllt.
Die entscheidende Maßnahme, die die Sicherheit der TURPC gewährleistet, ist die Niederdruckirrigation mit weniger als 10 cm Wasserdruck am Zufluss des Resektoskops (Operationsinstrument). Wie andere radikale onkologische Verfahren erfordert auch die TURPC überdurchschnittliches Geschick und Training des Operateurs vor allem in der Endoskopie.