Steine in Niere und Harnwegen gehören zu den häufigsten urologischen Erkrankungen. Nierensteine sind Ablagerungen in den Nierengängen, dem Nierenbecken oder harnableitenden Wegen, die sich aus Bestandteilen des Urins bilden (in 80 % der Fälle aus Kalksalzen), wenn bestimmte Substanzen im Urin in zu hoher Konzentration vorhanden sind. Etwa 5 % der Deutschen haben ein Harnsteinleiden, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen.
Solange sich die Steine in den Nieren befinden und die ableitenden Harnwege nicht verschließen, sind die an Harnsteinleiden Betroffenen nahezu beschwerdefrei. Lösen sich die Nierensteine und gelangen in die Harnleiter, kommt es zu krampfartigen Schmerzen.
Operative Therapie
Ist ein spontaner Steinabgang mit dem Urin nicht möglich (meist bei Steinen über 3-5 mm Durchmesser), ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Nierensteine werden über einen fingerdicken Kanal durch die Flanke, Harnleitersteine transurethral (das bedeutet durch die Harnröhre hindurch) mit geringem Risiko endoskopisch operiert. Der Vorteil ist eine hohe Steinfreiheitsrate.
In manchen Fällen ist anschließend eine Steinzertrümmerung durch Stoßwellen von außen (ESWL) erforderlich. Die so erzeugten kleineren Teile können dann mit dem Urin abgehen.