Episoden von Leistungsschwäche und Schwindel sind sehr häufig geklagte Beschwerden in der internistischen Sprechstunde. Im Extremfall kommt es zu Ohnmachtsanfällen, die wegen des Risikos schwerer Verletzungen und lebensbedrohlicher Komplikationen dringlich abklärungsbedürftig sind. Ursachen derartiger Beschwerden können langsame oder schnelle Herzrhythmusstörungen sein, die mittels EKG, Langzeit-EKG(bis zu 7 Tagen), externer oder interner, implantierter Ereignisrekorder aufgedeckt werden können. Herzrhythmusstörungen sind häufig nur ein Symptom einer zugrundeliegenden Herzerkrankung. Zur weiteren Abklärung sind bildgebende Verfahren einzusetzen, zunächst Herzultraschall (Echokardiographie) und/oder Aufnahmen des Herzens im Magnetfeld (kardiale Magnetresonanztomographie CMR). Es kann sinnvoll sein, diese Untersuchungen unter definierter Belastung durchzuführen (Stress-Echokardiographie, Stress-CMR). Sollte sich dabei ein auffälliger Befund ergeben, muss ggf. zu einer Herzkatheteruntersuchung geraten werden.
Die Behandlung der kardialen Grunderkrankung kann manchmal auch die Herzrhythmusstörung beseitigen, z. B. durch Aufdehnung eines verengten Herzkranzgefäßes (perkutane Koronarintervention PCI).
Die vermutete oder bereits dokumentierte Herzrhythmusstörung kann auch durch eine spezielle, darauf ausgerichtete Katheteruntersuchung (elektrophysiologische Untersuchung) weiter abgeklärt werden. Insbesondere schnelle Herzrhythmusstörungen können dabei auch gezielt behandelt werden (elektrophysiologische Ablation). In anderen Fällen muss eine medikamentöse Therapie eingeleitet oder modifiziert werden.
Verursacht die Herzrhythmusstörung erheblich beeinträchtigende Symptome oder ist sie potentiell lebensbedrohlich, ist der Einsatz aktiver Herzrhythmusimplantate (Herzschrittmacher, implantierbarer Cardioverter-Defibrillator ICD) notwendig.
Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften können bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein:
2013 ESC Guidelines on cardiac pacing and cardiac resynchronization therapy: the Task Force on cardiac pacing and resynchronization therapy of the European Society of Cardiology (ESC). Developed in collaboration with the European Heart Rhythm Association (EHRA).