Beim operativen Eingriff wird das erkrankte Kniegelenk durch ein Kunstgelenk ersetzt. Die Implantation einer Knie-Endoprothese ist mittlerweile ein Routineeingriff in orthopädisch-chirurgischen Gelenkzentren. Ein gut eingespieltes Team kümmert sich um eine optimale Betreuung und Versorgung. Die einzelnen Operationsschritte folgen einem präzisen Ablauf. Die Operation kann in Voll oder Teilnarkose erfolgen. Viele Patienten werden heute in Teilnarkose operiert. Sie erhalten dabei zusätzlich ein Beruhigungsmittel und können die Operation mitverfolgen und dabei über Kopfhörer Musik hören, ohne Schmerzen zu verspüren. Welche Methode sich in Ihrem Fall empfiehlt, bespricht Ihr Anästhesiearzt mit Ihnen.
Der gesamte Eingriff dauert in der Regel eineinhalb bis zwei Stunden. Nicht unerwähnt bleiben sollten die Risiken. Zum Beispiel Blutergüsse, Infektionen, Allergien, Blutungsgefahr und Thrombosen. Doch meist sprechen die Vorteile für einen Eingriff – auch bei älteren Patienten.
Ihr Arzt wird Sie zu Ihrem persönlichen Fall beraten.
Die einzelnen Operationsschritte
Die Implantation des neuen Gelenks dauert ungefähr eineinhalb Stunden. Neben den herkömmlichen Operationsmethoden gibt es beim Teilgelenkersatz auch besonders weichteilschonende, minimal-invasivee Techniken, bei denen die Muskeln nicht durchtrennt, sondern nur beiseite geschoben werden. Dabei genügen kleinere Hautschnitte, um das künstliche Gelenk einzusetzen. Dank der kleineren Wunde kann die Belastung auf den Körper verringert und der Heilungsprozess unter Umständen beschleunigt werden.
Nachfolgend erklären wir Ihnen genauer, wie die einzelnen Operationsschritte bei einem Primäreingriff ablaufen.
- Während des Eingriffs liegen Sie auf dem Rücken, Ihr Knie ist angewinkelt. Der Operateur beginnt an der Knievorderseite mit einem Schnitt und legt das Kniegelenk frei. Die zerstörten Gelenkflächen von Ober und Unterschenkelknochen werden entfernt, ebenso wie verbliebene Meniskusreste und eventuell gereizte Schleimhaut.
- Mittels Spezialschablonen werden die zerstörten Knorpel/ Knochenflächen von Oberschenkel und Schienbeinkopf präzise für die Implantation des neuen Kniegelenks vorbereitet.
Mit einem Probeimplantat kontrolliert der Operateur noch einmal den korrekten Sitz, Größe, Stabilität und Bewegungsspielraum. Anschließend werden die Original-Femur- und Tibia-Komponenten implantiert. Auf die metallische Tibia-Komponente setzt der Arzt einen Polyethyleneinsatz, der ein reibungsloses Gleiten der Komponenten ermöglicht.
Eventuell muss auch die Rückseite der Kniescheibe ersetzt werden, je nachdem wie weit der Knorpelschaden fortgeschritten ist. Nach einer letzten Funktions- und Beweglichkeitsprüfung erfolgt die endgültige Fixierung des Gelenks. Die Wunde wird verschlossen und ein Kompressionsverband angelegt.
Um Ihren Wundschmerz möglichst gering zu halten, bekommen Sie schmerzstillende Medikamente. Auftretendes Wundsekret wird durch Drainageschläuche abgeleitet, um die Bildung größerer Blutergüsse zu verhindern. Nach ein bis zwei Tagen werden die Drainagen entfernt und die Operationswunde in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Die Fäden werden nach zwölf bis vierzehn Tagen gezogen. Ist die Wunde gut verheilt, können Sie bereits mit der Bewegungstherapie beginnen, zum Beispiel im Bewegungsbad.