Wie kommt es zur Erkrankung?
Verschiedene Ursachen können zu Hüfterkrankungen führen. Die häufigste Ursache für eine Erkrankung des Hüftgelenks ist der Verschleiß des Gelenkknorpels – die Hüftarthrose, auch Coxarthrose genannt.
Weitere Ursachen sind angeborene oder anlagebedingte Formveränderungen des Hüftgelenkes und Unfälle, die zu Gelenkverletzungen führen. Die Folgen kennen Sie: Schmerzen bei Belastungen. Die schmerzfreien Gehstrecken werden immer kürzer, bis auch der Ruhezustand keine Linderung mehr bringt. Gleichzeitig wird das Hüftgelenk immer unbe
weglicher.
Eine körperliche Untersuchung und Röntgenbilder liefern dem Arzt wichtige Informationen für eine sichere Diagnose.
Arthrose
Arthrose beginnt mit einem Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastungsfähigkeit des Hüftgelenks. Immer mehr Knorpelgewebe wird dadurch zerstört. Die Schäden sind irreparabel, da Knorpelgewebe sich nicht neu bilden kann. Die Knochen reiben schließlich ungeschützt aufeinander, und die Gelenkflächen vergrößern und verformen sich. Entzündungen entstehen, und mit zunehmender Gelenkverformung folgen Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen, Schwellungen und Schmerzen.
Verschleiß des Hüftgelenks (Coxarthrose)
Nutzt sich die Knorpelschicht zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne im Laufe der Jahre zunehmend ab, spricht man auch von einem „altersbedingten Verschleiß“. Das Hüftgelenk ist dann soweit geschädigt, dass es seine „Stoßdämpferfunktion“ nicht mehr erfüllen kann. Die Knochen reiben aufeinander und es kommt zu Formveränderungen an Kopf und Pfanne.
Hierbei unterscheiden wir zwischen der idiopathischen (krankhaften) Arthrose, deren Ursachen noch weitgehend unbekannt sind, und der sekundären Arthrose, die als Folge einer bekannten Grundkrankheit auftritt, zum Beispiel Rheumatismus oder stoffwechselbedingten Durchblutungsstörungen.
Fehlstellungen des Hüftgelenks (Hüftdysplasie)
Der Fachbegriff „Hüftdysplasie“ bezeichnet eine angeborene Fehlbildung im Bereich der Hüftgelenkpfanne. Weil das Pfannendach zu flach ausgeformt ist und in einem zu steilen Winkel steht, findet der Hüftkopf keinen Halt. Es kommt regelmäßig zu einer Luxation (Ausrenkung). Die mechanische Instabilität führt zu gestörter Verknöcherung (Dysplasie) und mangelnder Entwicklung des Pfannendaches. Bedeckt das Pfannendach nur einen Teil des Hüftkopfes, liegt die gesamte Last einseitig auf und die Hüfte wird maximal fehlbelastet. Ohne Behandlung hat eine Hüftdysplasie häufig Arthrose im frühen Alter zur Folge. Heutzutage sichern jedoch moderne Untersuchungsmethoden die frühzeitige Diagnose bereits im Säuglingsalter.
Oberschenkelhalsbruch
Durch einen Sturz oder Schlag auf die Hüfte kann es zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen. Dabei bricht der Oberschenkelknochen (Femur) im Bereich des Schenkelhalses. Vor allem ältere Patienten sind davon betroffen, da sich mit zunehmendem Alter und reduzierter Knochensubstanz das Risiko von Knochenbrüchen insgesamt erheblich erhöht. Werden durch den Bruch Gefäße, die den Knochen mit Blut versorgen, zerstört, stirbt in der Folge der Hüftkopf ab (Hüftkopfnekrose). Ein Oberschenkelhalsbruch muss in jedem Fall klinisch versorgt werden – sehr häufig mit einem künstlichen Gelenkersatz.