Das Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart stellt das ganze Jahr über ein Bett für kranke Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen zur Verfügung. Das Krankenhaus trägt die gesamten Kosten für Aufenthalt, Behandlung und Pflege. Nachdem Chefarzt Dr. Thomas Ebinger bereits 2005 und 2007 Kindern aus Usbekistan geholfen hat, behandelte er jetzt ein vierjähriges Mädchen aus Afghanistan. Das Kind wurde über die Organisation Friedensdorf International an den Handchirurgen vermittelt, dem es gelang, seine stark missgebildeten Hände und die Leistenregion wiederherzustellen.
Als Behesta ein Jahr alt war, erlitt sie schwere Verbrennungen am ganzen Körper – vor allem an den Händen und Armen, am Bauch, an den Leisten sowie im Genitalbereich. Die richtige Versorgung blieb aus, nur notdürftig wurde das Kleinkind behandelt – mitten im afghanischen Chaos. Die Wunden verheilten – doch die Narben hinterließen missgebildete Hände, die nicht zu gebrauchen waren. Die Vernarbungen in der Leistengegend führten dazu, dass das Mädchen nicht richtig laufen konnte. „Friedensdorf fragte bei mir nach – und ich habe empfohlen, das Kind bei mir vorzustellen“, erzählt Privatdozent Dr. Thomas Ebinger, Chefarzt der Klinik für
Mikro-, Plastische und Handchirurgie am Karl-Olga-Krankenhaus. So kam Behesta am 21. Mai dieses Jahres nach Stuttgart, um hier operiert zu werden. In fünf Operationen lösten die Ärzte die Hände aus dem vernarbten Gewebe und operierten auch die linke Leiste. „Die Greiffunktion der Hände ist jetzt wiederhergestellt – und Behesta kann auch wieder normal gehen“, sagt Dr. Ebinger.
Das Mädchen fliegt am heutigen Mittwoch wieder zurück in ihre Heimat – denn Behesta war ohne ihre Eltern in Deutschland. „Sie war unheimlich tapfer und für ihr Alter sehr selbständig“, sagt Ebinger. Zudem hat der Chirurg dieses Mal seitens der Geschäftsführung noch mehr Unterstützung erhalten als sonst ohnehin schon. Denn das Karl-Olga-Krankenhaus übernahm nicht nur sämtliche Kosten für die Behandlung der kleinen Patientin, es stellte sogar noch weitere Ein-Euro-Jobber zur Verfügung, um die intensive Betreuung der Kleinen zu gewährleisten. „Behesta hat eine sehr gute Prognose“, sagt Dr. Ebinger, „unter Umständen wird sie noch einmal operiert werden müssen, dafür kann sie dann noch einmal nach Stuttgart kommen.“
Kindern wie Behesta hilft seit über 40 Jahren die Organisation Friedensdorf International aus Oberhausen. Neben 15 Friedensdörfern, über 100 Basisgesundheitsstationen, Krankenstationen, Orthopädiewerkstätten und vielem mehr vor Ort, ermöglicht die Organisation Einzelfallhilfe für Kinder, die in ihren Heimatländern nicht mehr medizinisch versorgt werden können. Für diesen Zweck stellt seit 2005 die Geschäftsführung des Karl-Olga-Krankenhauses Dr. Ebinger ein Bett zur Verfügung, damit er Kinder aus Krisengebieten behandeln kann. Ebinger hatte schon zuvor an der Uniklinik Ulm mit Friedensdorf International zusammengearbeitet. Die Klinik ist damit die einzige Privatklinik und eine von nur zweien in Stuttgart und Region, die über ein solches Bett verfügt. Das Karl-Olga-Krankenhaus übernimmt die gesamten Kosten für den Krankenhausaufenthalt des kleinen Gastes.
Für weitere Informationen steht Dr. Thomas Ebinger unter Telefon 0711 / 2639-2594 zur Verfügung.
Spendenkonten
Freunde und Förderer des Karl-Olga-Krankenhauses e.V.
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Friedensdorf International
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Mehr unter: <link http: sana.ve.m-online.net hm04_neues>www.friedensdorf.de