Die Frauen in den grünen Kitteln sind längst eine Selbstverständlichkeit auf den Stationen im Karl-Olga-Krankenhaus. Sie besorgen Leselektüre, übernehmen Einkäufe im Krankenhauskiosk, doch vor allem hören sie den Patienten zu. Seit nunmehr 30 Jahren bereichern die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe den Krankenhaus-aufenthalt der Patienten.
Montag- bis Freitagvormittag geht auf jeder Station im Karl-Olga-Krankenhaus jeweils eine Grüne Dame durch die Korridore der Abteilung, klopft an jede Patiententür und bietet den Patienten kleine Alltagshilfen an: sie übernehmen Besorgungen im Krankenhauskiosk, richten Blumen, versorgen die Patienten mit Büchern oder lesen einfach nur vor. Manche Patienten haben keine Wünsche, keine Bitten. Sie möchten nur ein kleines Schwätzchen halten, keine Probleme wälzen. Sie bekommen regelmäßig Besuch von ihrer Familie und sehen die Gesellschaft der "Grünen Dame" - wegen ihres grünen Kittels so genannt - eher als kleine unterhaltsame Abwechslung.
Doch wie ergeht es den Patienten, die nur selten Besuch bekommen oder überhaupt niemanden haben und sich alleine mit ihren Sorgen und Ängsten rund um ihre Erkrankung fühlen? Neben der Hilfe bei ganz alltäglichen Dingen bringen hier die Grünen Damen bei ihrem Besuchsdienst etwas ganz Kostbares mit: Ihre Zeit – für das persönliche Gespräch, für´s Zuhören, für Zuwendungen. Die Grünen Damen stehen den Patienten in Krisenzeiten bei und versuchen mitzutragen, was den Patienten bedrückt. „Oft fällt es den Patienten auch leichter, ihre Sorgen und Ängste einer fremden Person anzuvertrauen als den Angehörigen, die ohnehin schon sehr betroffen sind“, erzählt Irmtraut Pulver-Frehse, Sprecherin der Grünen Damen im Karl-Olga-Krankenhaus. Die Mitarbeiterinnen der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe sehen ihre Aufgabe vor allem darin, durch mitmenschliche Nähe und Aufmerksamkeit für die Sorgen und Nöte kranker Menschen auf deren ganz persönliche Bedürfnisse einzugehen und damit zu ihrem Wohlbefinden beizutragen.
Angela Bartels, Geschäftsführerin des Karl-Olga-Krankenhauses betont, wie wertvoll das Engagement für das Haus ist: „Die Grünen Damen sind zu einer unentbehrlichen Ergänzung zu unseren Mitarbeitern geworden. Dank den Grünen Damen haben unsere Mitarbeiter noch mehr Zeit, die sie in die immer komplexer werdende pflegerische und medizinische Betreuung investieren können. Gemeinsam halten wir das Wohl der Patienten somit im Auge. Wir rechnen ihnen den Einsatz hoch an.“
Im April 1980 haben etwa 20 Mitarbeiterinnen der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Karl-Olga-Krankenhaus aufgenommen. Dies war die Geburtsstunde der Grünen Damen und Herren in Stuttgart. Heute sind 36 Ehrenamtliche im Einsatz, darunter noch eine Grüne Dame, die von der ersten Stunde an dabei ist: die 79-jährige Ursula Höschele. Seit über 30 Jahren kommt sie jeden Dienstagvormittag auf die chirurgische Station der Klinik. „Ich habe mich damals zu einer sinnvollen Tätigkeit entschlossen, die mich immer wieder aufs Neue erfüllt und befriedigt“, so Ursula Höschele auf die Frage nach dem Rückblick auf ihr 30-jähriges Engagement als Grüne Dame. Doch was motiviert die Grünen Damen jede Woche aufs Neue, ihre Zeit den Patienten zu schenken? „Von den Patienten kommt unheimlich viel zurück. Oftmals sprechen die Patienten ihren Dank nicht verbal aus, sondern schenken uns ein Lächeln oder einen festen Händedruck. Es stellt mich persönlich zufrieden, am Nachmittag mit dem Wissen nach Hause zu gehen, einem anderen Menschen geholfen zu haben“, sagt die 79-Jährige.
Den Anstoß für den Besuchs- und Begleitdienst der Grünen Damen und Herren brachte Brigitte Schröder, Ehefrau des früheren deutschen Außenministers Gerhard Schröder, aus den USA nach Deutschland. Sie startete 1969 die erste Krankenhaushilfe in Düsseldorf. Inzwischen sind bundesweit über 11.200 Ehrenamtliche in rund 1.050 Einrichtungen tätig. In Stuttgart engagieren sich 370 Grüne Damen und Herren in 14 Kliniken sowie Alten- und Pflegeheimen. Verstärkung ist in allen Gruppen weiterhin willkommen. Weitere Informationen gibt die Evangelische Krankenhaushilfe in Stuttgart unter der Telefonnummer 0711 / 2068-312.
Das Karl-Olga-Krankenhaus entwickelte sich in den 110 Jahren seines Bestehens zu einem erstklassigen Medizin- und Gesundheitszentrum. Elf Kliniken und fünf Zentren mit insgesamt 355 Betten, unterstützt durch kompetente Pflege- und Therapiefachleute, sorgen für eine hochwertige, auf modernen Erkenntnissen basierende Medizin. Unseren Patienten steht nicht nur ein erstklassiger, sondern auch ein umfassender Leistungskatalog mit spezialisierter medizinischer Behandlung zur Verfügung. Jährlich werden 30.000 Patienten behandelt.
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