Stuttgart

„HUMOR HILFT HEILEN“ im EBZ Stuttgart

Humor im Pflegealltag

Gemeinsam mit dem Arzt, Autor, Fernsehmoderator und Kabarettist - Dr. Eckart von Hirschhausen -  startet im Evangelischen Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart oder kurz EBZ ein Projekt im Rahmen der Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN (HHH)“.  Neben klassischen Inhalten der Pflege- und Gesundheitswissenschaften wird nun auch vermittelt, wie die heilsame Wirkung von Humor zum Einsatz kommen kann. Eine Bereicherung für die Patienten aber auch für die Auszubildenden selbst. So soll den Pflegekräften von Morgen schon jetzt die beste Unterstützung und Motivation geboten werden. Das EBZ ist das Bildungszentrum der drei evangelischen Krankenhäuser in Stuttgart: des Diakonie-Klinikums, des Karl-Olga-Krankenhauses und der Sana Klinik Bethesda Stuttgart.

Ein Krankenhausalltag ist nicht immer einfach, das kann vor allem das Pflegepersonal bestätigen. Der Umgang mit Patienten erfordert nicht nur ein hohes Maß an Verantwortung und Kompetenz sondern auch die Fähigkeit, mit Trauer und Leid umgehen zu können. Umso wichtiger ist es, dass bei all den Anforderungen eines Krankenhausalltags das Lachen weiterhin möglich sein soll. So sagt nicht nur der Volksmund sondern auch die Wissenschaft: „Lachen ist die beste Medizin“. Eckart von Hirschausen bestätigt: „Die positiven Wirkungen des Lachens muss man ernst nehmen, so absurd es klingt. Und da gehört Humor zu einer der zentralen Schutzfaktoren.“ Mit seiner im Jahr 2008 gegründeten Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN“ (HHH) trägt er dazu bei, mehr Menschlichkeit in jeder Lebensphase in die Medizin zu bringen. Humorinterventionen und in Achtsamkeit geschultes Personal sollen eines Tages ein selbstverständlicher Standard auf Klinikstationen, in Pflegeeinrichtungen sowie in der Pflege- und Medizinerausbildung sein – so nun auch im süddeutschen Raum.  Mit von der Stiftung organisierten Humorworkshops sollen die Auszubildenden des EBZ erlernen, wie man Dinge mit Humor loslassen und dadurch Stress und Anspannung abbauen kann. „Guter Humor würdigt den Wert des Menschen – trotz oder gerade wegen allen Unpässlichkeiten des Lebens.“, so EBZ Schulleiter Dr. Johannes Nau. 

Über 500 Humorworkshops hat HHH inzwischen gefördert und mehr als 10.000 Ärzte und Pflegepersonal geschult. Mit einem umfassenden Ansatz begleitet die Stiftung nun auch das EBZ als erste Krankenpflegeschule in Süddeutschland. „Ein Projekt mit Pioniercharakter“, so Eckart von Hirschhausen bei einem Zusammentreffen mit Schulleiter Nau, Geschäftsführer Marcus Herbst und den beiden Pflegeschullehrern Klaus-Peter Rothfuss und Michaela Thurmeier.

Während der Pflegeausbildung wird nun auch vermittelt und geübt, was nicht unbedingt auf einem klassischen Lehrplan steht aber dennoch von größter Bedeutung für die Tätigkeit in einem Krankenhaus ist: positive Stimmung, authentische Kommunikation und Herzlichkeit. Hirschhausens Ziel ist es, diese Inhalte in Form von Kursen an allen Pflegeschulen und in der Medizinerausbildung zu etablieren. 

Humortrainer Ludger Hoffkamp, der in 16 Jahren als ausgebildeter Klinikclown nun über 1000 Clownvisiten in verschiedensten Einrichtungen durchgeführt hat, wird die Auszubildenden des EBZ zukünftig und ab den nächsten Kursen im Frühjahr begleiten. "Die Auszubildenden sollen lernen, sich selbst besser einzuschätzen, die Krankenhausumgebung genauer wahrzunehmen und in Stresssituationen humorvoller zu reagieren." In den Humor-Workshops erhalten sie mit Hilfe von Theatertechniken Instrumente, die sie später im Berufsalltag umsetzen können. Johannes Nau fügt weiter hinzu: "Unsere Auszubildenden sollen nicht als Clowns auftreten. Aber Humor schult Empathie und hat etwas Entlastendes. Das ist gerade für Pflegekräfte, die einen enorm anstrengenden Beruf haben, etwas sehr wertvolles." Auch für Aljona Bourtman, Gesundheits- und Krankenpflegerin im 3. Ausbildungsjahr, ist Lachen eine wichtige Ressource im Krankenhausalltag: "Es ist überaus wichtig, dass Humor im Umgang mit Patienten genutzt wird. Auch wir können davon profitieren. Ich bin begeistert, dass dieser Aspekt nun im Unterricht ausgebaut wird!".