Zentrum für Innere Medizin - Kardiologie und Gefäßmedizin

Herzschrittmacher-Implantation

Bei Patientinnen und Patienten, deren Herzschlag krankhaft verlangsamt ist, kann es notwendig sein, einen Herzschrittmacher zu implantieren, der anschließend individuell angepasst wird.

In der Sektion Kardiologie des Zentrums für Innere Medizin im Sana-Krankenhaus Hürth werden seit über 15 Jahren Herzschrittmacher implantiert. Inzwischen führen die Herzspezialisten der Klinik mehr als 100 dieser Eingriffe im Jahr durch und verfügen damit über sehr viel Erfahrung und Routine.

Die Operation erfolgt in lokaler Betäubung und ist ein schmerzloser Eingriff. Patientinnen und Patient müssen zur Operation nicht nüchtern sein und erhalten auf Wunsch vorab eine Beruhigungstablette. Nach dem Eingriff, der zirka 45 Minuten dauert, können sie gleich wieder aufstehen. Lediglich der Arm der operierten Seite sollte für eine Woche geschont werden.

Individuelle Programmierung des Schrittmachers

Nach der Operation werden ein Röntgenbild der Lunge und ein EKG angefertigt, um die Sondenlage und Effektivität des Herzschrittmachers zu dokumentieren. Anschließend wird der Herzschrittmacher von außen mit einem speziellen Computer mittels Telemetrie individuell eingestellt. Im Rahmen der regelmäßigen Herzschrittmacherkontrollen können diese Einstellungen ebenso verändert und angepasst werden. Anschließend erhalten die Patientinnen und Patienten einen Herzschrittmacherausweis, in dem alle wichtigen Daten des Herzschrittmachers vermerkt sind und den sie daher stets bei sich tragen sollten. Eine Informationsbroschüre klärt zudem über Besonderheiten auf. Im täglichen Leben sind jedoch keine Einschränkungen durch den Herzschrittmacher zu erwarten.

Ambulante Patientinnen und Patienten können nach der Einstellung des Herzschrittmachers das Sana-Krankenhaus Hürth verlassen, eine schmerzlindernde Medikation ist in der Regel auch im Anschluss an die Operation nicht notwendig. Am nächsten Tag sollte eine Wundkontrolle in der Chirurgischen Ambulanz erfolgen. Das ist ohne vorherige Anmeldung möglich.

Halbjährliche Funktionskontrolle

Um eine einwandfreie Funktion des Herzschrittmachers zu gewährleisten, sind regelmäßige, halbjährliche Kontrollen notwendig. Diese werden entweder durch eine niedergelassene kardiologische Praxis oder in der Ambulanz des Sana-Krankenhauses Hürth durchgeführt. Für diese ambulanten Schrittmacherkontrollen sind lediglich eine Überweisung aus einer kardiologischen Praxis und der Herzschrittmacherausweis erforderlich. Für die Kontrolle sollte etwa eine halbe Stunde Zeit eingeplant werden.

Defibrillator

Bei Patientinnen und Patienten mit hohem Risiko für schwerwiegende schnelle Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) oder bei denen diese schnellen Rhythmusstörungen bereits aufgetreten und dokumentiert wurden, ist die Implantation eines Defibrillators lebensrettend. Das Gerät, kaum größer als ein herkömmlicher Herzschrittmacher, wird ebenfalls in lokaler Betäubung implantiert und vermag kontinuierlich den Herzrhythmus zu überwachen. Im Falle einer lebensbedrohenden Arrhythmie kann das Gerät den Herzschlag zunächst überstimulieren, bei fehlendem Erfolg gibt der Defibrillator einen elektrischen Impuls ab, der die Rhythmusstörung dann beendet.

Innovative Implantation: Subkutaner Defibrillator

Als erstes Krankenhaus im Rhein-Erft-Kreis können bereits seit Anfang 2016 Defibrillatoren inklusive ihrer Elektroden auch ausschließlich unter die Haut (subkutan) eingesetzt werden. Dabei werden weder Herz noch Gefäße durch elektrische Kabel berührt. Komplikationen wie Brüche der Sonden oder Infektionen von Elektroden oder Herzklappen sind damit ausgeschlossen. Für Patientinnen und Patienten, die die Schrittmacherfunktion des Defibrillators nicht benötigen, ist die subkutane Implantation eine ausgezeichnete Wahl.

Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) / Herzschwäche- oder 3-Kammerschrittmacher

Bei Vorliegen einer Herzschwäche als Folge einer unkoordinierten, asynchronen Aktivität von linker und rechter Herzkammer kann ein CRT-System die Herzschwäche deutlich bessern. Die Implantation erfolgt ebenfalls in lokaler Betäubung, wie oben beschrieben. Neben den Elektroden zur rechten Vor- und Hauptkammer wird eine zusätzliche Elektrode in eine Vene eingelegt die auf der Seitenwand der linken Herzkammer liegt. Durch gleichzeitige Erregung von linker und rechter Herzkammer kann das Herz wieder optimal stimuliert werden und sich in seiner Funktion dramatisch bessern. Die Systeme können sowohl mit als auch ohne Defibrillatorfunktion eingesetzt werden.