Zentrum für Innere Medizin - Kardiologie und Gefäßmedizin
Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern
Die Kardiologie im Sana-Krankenhaus Hürth verfügt über alle Möglichkeiten, Herzrhythmusstörungen zu entdecken und zu therapieren. Das Spektrum der Rhythmusstörungen reicht von harmlosen Extraschlägen über angeborene Kurzschlussverbindungen, Arrhythmien aus den Vorkammern bis hin zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen aus den Herzkammern, die zumeist eine umgehende Notfalltherapie benötigen.
Alle Formen der Diagnostik sind im Sana-Krankenhaus Hürth verfügbar. Im Fall seltener Rhythmusstörungen kann auch ein kleines Aufzeichnungsgerät in der Größe eines USB-Sticks oder kleiner unter die Haut implantiert werden, womit der Herzschlag bis zu drei Jahre lang überprüft werden kann.
Vorhofflimmern tritt häufig unbemerkt auf
Die häufigste bedeutsame Herzrhythmusstörung, unter der in Deutschland etwa 300.000 Menschen leiden, ist das Vorhofflimmern, auch als absolute Arrhythmie bezeichnet. Gekennzeichnet ist das Vorhofflimmern durch eine ungeordnete Tätigkeit der Herzvorhöfe. Etwa 70 Prozent der Vorhofflimmer-Attacken sind unbemerkt, Symptome sind plötzlicher Leistungsknick, Müdigkeit, Schlafstörungen oder Herzklopfen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung kommt das Vorhofflimmern bei ein bis zwei Prozent vor, die sich auf die Altersgruppen aber höchst unterschiedlich verteilen. In der Altersgruppe der unter 40-Jährigen liegt die Quote bei 0,5 Prozent, bei Personen über 80 Jahren sind mehr als 15 Prozent von der absoluten Arrhythmie betroffen. Außerdem tritt die Erkrankung bei Männern häufiger auf als bei Frauen.
Ursachen von Vorhofflimmern können unter anderem sein:
- Durchblutungsstörungen
- Herzklappenfehler
- Herzschwäche
- Schilddrüsenüberfunktion
- Hoher Blutdruck
- In rund einem Drittel der Fälle kann die Ursache nicht benannt werden
- Auslöser sind häufig Zusatzschläge aus bestimmten Bereichen der Vorkammern
Fehlende Behandlung von Vorhofflimmern kann problematisch werden
Im Normalzustand stimuliert der Sinusknoten das Herz, etwa 70 Mal pro Minute. Die Arbeit der Vorhöfe erhöht das Blutvolumen in den Kammern, diese Funktion ist mit einem Turbolader beim Motor vergleichbar und erhöht das Herzzeitvolumen um 15 Prozent. Beim Vorhofflimmern zucken die Vorhöfe jedoch nur mit einer Frequenz von 300-600 pro Minute, womit die Vorhöfe praktisch funktionslos sind.
Vorhofflimmern ist unbehandelt problematisch, weil der Puls oft zu schnell oder zu langsam ist, die Herzkraft eingeschränkt ist und sich unter bestimmten Voraussetzungen und einer Reihe von Risikofaktoren Blutgerinnsel im Herzen bilden können.
Therapie durch Medikamente oder operativen Eingriff
Die Behandlung besteht bei belastendem zu schnellem Puls in Medikamenten, bei belastendem zu langsamem Puls in der Implantation eines Herzschrittmachers. Wichtig ist – vor allem bei mehr als einem Risikomerkmal (CHA2DS2-vasc Risikorechner) für einen Schlaganfall – die tägliche, konsequente Blutverdünnung.
Weitere Optionen sind der Versuch einer grundlegenden Beseitigung des Vorhofflimmerns mittels Kardioversion und Ablation (Pulmonalvenenablation), was bei bis zu zwei Drittel der Patientinnen und Patienten zu einem dauerhaften Verschwinden des Vorhofflimmerns führen kann, jedoch die Blutverdünnung bei vorhandenem Risiko nicht ersetzt. Letztere kann durchgeführt werden mit Marcumar oder mit neueren Medikamenten, sogenannten NOAK`s.
Risiken bei Medikamententherapien
Die Probleme der Therapie mit Marcumar liegen in erhöhtem Blutungsrisiko, vielen Laborkontrollen und der Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten. Demgegenüber bestehen auch Probleme der Therapie mit neueren Medikamenten, sogenannten NOAK`s, die bei Nierenschwäche kaum oder gar nicht einsetzbar sind, deren Weglassen über wenige Dosen bereits keinen Schutz mehr bietet, dem weiterhin erhöhten Blutungsrisiko, und der relevanten Rate an Darmblutungen.
Eine im Sana-Krankenhaus Hürth angebotene Alternative ist die Implantation eines Schirmchens in den Teil des Herzens, in dem sich die Gerinnsel bilden. Damit ist eine Gerinnselbildung nahezu ausgeschlossen und Betroffene benötigen unmittelbar keine weitere Blutverdünnung. Ein oft perfekter Ausweg aus einem Dilemma.