Klinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen

Risiken einer Schilddrüsen-Operation

Bei einem erfahrenen Operateur verläuft die Entfernung der Schilddrüse in der Regel komplikationslos. Im eigenen Krankengut traten bei über 97 Prozent aller Schilddrüsenoperationen überhaupt keine Probleme auf.

Das allgemeine Operationsrisiko für Lungenentzündungen, Thrombosen, Herzinfarkte und Ähnliches ist minimal und die Sterblichkeit nach einer Schilddrüsenoperation geht gegen Null.

Sogenannte eingriffsspezifische Komplikationen bei Schilddrüsenoperationen bestehen im Wesentlichen in Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Blutergussbildungen, Schädigungen der Stimmbandnerven oder Störungen des Kalziumstoffwechsels.

Wundheilungsstörung
Trotz aller Vorkehrungen kann es bei jeder Operation zu einer Entzündung und zu einer gestörten Wundheilung kommen. Das Risiko ist bei Schilddrüsenoperationen gering und liegt im eigenen Krankengut unter einem Prozent. Unter konsequenter und richtiger Behandlung heilen Infektionen und Wundheilungsstörungen nach einer Schilddrüsen-Operation in der Regel folgenlos aus.

Blutung, Bluterguss
Bei jeder Operation können Blutungen oder eine Blutergussbildung auftreten. Nach einer Schilddrüsen-Operation sind stärkere Blutungen, Nachblutungen oder größere Blutergüsse sehr selten. Zur Stillung von Nachblutungen oder zum Entfernen von Blutergüssen kann eine erneute Operation erforderlich werden. Das ist in den eigenen Händen in weniger als zwei Prozent der Fall. Solche Revisions-Operationen erfolgen dann meist innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Erstoperation und heilen in der Regel folgenlos aus. Lebensbedrohliche Blutungen und solche, die eine Fremdblutgabe erfordern, sind sehr selten.

Stimm- und Sprachstörungen
Durch die unmittelbare anatomische Nähe der Schilddrüse zu Strukturen, die an der Stimmbildung beteiligt sind, kann es bei einer Schilddrüsen-Operation zu Veränderungen der Stimme kommen. Bei einer Schädigung der Stimmbandnerven kann eine Lähmung des Stimmbandes resultieren (Recurrensparese). Die meisten operationsbedingten Stimmbandlähmungen entstehen durch eine unbemerkte Zerrung oder Schwellung der feinen Nerven und bilden sich im Verlauf von selbst wieder komplett zurück. Durch moderne Operationstechniken und die Verwendung technischer Hilfsmittel zur intraoperativen Funktionsdiagnostik wie dem Neuromonitoring ist das Risiko für eine dauerhafte Schädigung der Stimmbandnerven (Recurrensparese) bei einem versierten Schilddrüsenchirurgen  gering und liegt in den eigenen Händen bei etwa einem Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Patientinnen oder Patienten mit einer Stimmbandlähmung keinesfalls sprachlos sind. Sie können reden und sich mitteilen, die Stimme klingt dann allerdings meist heiser, leise oder krächzend. Durch spezielles Training (Logopädie) und eventuelle Korrekturmaßnahmen durch versierte HNO-Ärzte können die meisten der insgesamt wenigen Betroffenen mit einer dauerhaften Stimmbandlähmung eine für sie zufriedenstellende Stimm- und Sprachqualität erreichen.

Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
Bei einer Schilddrüsen-Operation können auch die unmittelbar hinter der Schilddrüse liegenden Nebenschilddrüsen geschädigt oder sogar versehentlich mit entfernt werden. Dann kann es zu einem postoperativen Kalziumabfall im Blut kommen. Das Risiko hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Ausdehnung der Schilddrüsenoperation und vor allem der Erfahrung des Operateurs ab. In den eigenen Händen liegt das Risiko für einen dauerhaften Hypoparathyreoidismus unter einem Prozent. Dieser wird dann durch die tägliche Gabe von Calcium- und/oder Vitamin-D-III-Präparaten behandelt. 

Das Operationsrisiko und die Komplikationsraten hängen ganz wesentlich von der Erfahrung und Expertise des Operateurs ab. Daher werden im Sana-Krankenhaus Hürth alle Schilddrüsenoperationen ausschließlich von den sehr erfahrenen Operateuren Prof. Dr. Hans Udo Zieren und Dr. Marc Goebel durchgeführt.