Fragen & Antworten | Ist meine Stimme in Gefahr?Stimmstörungen durch Schädigung der Stimmbandnerven
Die feinen Stimmbandnerven verlaufen unmittelbar hinter der Schilddrüse zum Kehlkopf hin, wo sie unter anderem für das Öffnen der Stimmbänder sorgen. Diese Nerven können unabhängig von einer Operation durch Schilddrüsenvergrößerungen oder durch Tumoren geschädigt werden. Aus diesem Grund wird die Stimmbandfunktion auch schon vor einer Schilddrüsenoperation überprüft.
Bei Schädigung eines Stimmbandnerven kommt es zu einer einseitigen Stimmbandlähmung (einseitige Recurrensparese). Die Stimme ist dann heiser und schwach. Bei der beidseitigen Stimmbandlähmung (beidseitige Recurrensparese) bestehen zudem Schwierigkeiten beim Atmen und Luftholen.
Selbstheilungskräfte brauchen Zeit
Die Prognose der Stimmbandlähmung hängt vor allem von der Schädigungsursache ab. Liegt dem Funktionsausfall nur eine Schwellung, Zerrung oder Quetschung des dünnen Nervs zu Grunde, kommt es durch Selbstheilungskräfte in den allermeisten Fällen zu einer kompletten Rückbildung der Lähmung und zu einer vollständigen Wiederherstellung der Stimmfunktion. Die Dauer der Erholung kann Wochen bis Monate betragen.
Irreparable Schädigung zerstört die Nervenfunktion
Bei einer ungewollten Durchtrennung oder sonstigen irreparablen Schädigung eines Stimmbandnervs ist im Allgemeinen keine Wiederherstellung der Nervenfunktion zu erwarten. Auch mikrochirurgische Nervennähte oder andere operative Rekonstruktionsversuche führen in der Regel nicht zu einer Verbesserung der Heilungsaussichten. Durch eine früh einsetzende und konsequente Stimm- und Sprachtherapie mit Erarbeitung verschiedener Kompensationstechniken kann allerdings in den allermeisten Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis und eine gute Rehabilitation erzielt werden.