Von jedem dieser Prothesentypen gibt es eine Vielzahl verschiedener Modelle, die individuell ausgewählt werden. Die Auswahl der am besten geeigneten Prothese richtet sich nach der Größe des Betroffenen und der Form der Knochen. Anhand von Röntgenaufnahmen der zu operierenden Hüfte werden mit einer Zeichnung und entsprechenden Schablonen das Modell und die Größe der Prothese ausgewählt.
Hüftgelenks-Operation
Sind die Beschwerden durch eine konservative Behandlung nicht mehr beherrschbar, ist ein künstlicher Ersatz des Hüftgelenkes notwendig, um die Funktion des Gelenks und damit die Lebensqualität wiederherzustellen. Die Wahl der Operationstechnik wird sehr unterschiedlich bewertet. Neben vier möglichen Zugangswegen und -formen verwenden die Orthopäden im Sana-Krankenhaus Hürth in der Regel einen minimalinvasiven Zugang von hinten am Hüftgelenk. Mit dem Begriff minimalinvasiv ist hier allerdings nicht ein besonders kleiner Hautschnitt gemeint. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein sehr schonendes Operationsverfahren, bei dem Sehnen, Muskel und andere Weichteilstrukturen der Gelenke möglichst wenig geschädigt werden. Diese Operationstechniken führen zu einer schnelleren Erholung der Patienten, einer verkürzten stationären Verweildauer und tragen damit auch zu einer beschleunigten Rehabilitation bei. Der Begriff weichteilschonend oder minimaltraumatisierend ist daher der zutreffendere Ausdruck für dieses operative Vorgehen.
Da es sich um eine geplante Operation handelt, können die Vorbereitungen, wie das ausführliche Aufklärungs- und Beratungsgespräch, die Wahl des geeigneten Prothesenmodells, die Festlegung des OP-Termins und die Möglichkeit der Eigenblutspende in Ruhe erfolgen. Bei der Eigenblutspende in der Uniklinik Köln, die sechs Wochen vor dem geplanten Eingriff erfolgt, werden dem Patienten ein bis zwei Konserven Blut à 500 ml abgenommen. Unter Umständen kann so auf eine Fremdblutgabe verzichtet werden. Ebenso wird während der Operation das Blut aufgesammelt, maschinell gereinigt, so dass es dem Patienten anschließend, hochkonzentriert wieder zugeführt werden kann (Cell-Saver Verfahren).
Nach der Hüftgelenks-Operation
Die Operation selbst ist meist mit einem stationären Aufenthalt von zwölf bis 14 Tagen verbunden. Bereits am Tag nach der Operation beginnen unsere Physiotherapeuten mit der Mobilisierung des Patienten. An den stationären Aufenthalt im Sana-Krankenhaus Hürth schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme an, die sowohl in einer Rehabilitations-Klinik als auch ambulant durchgeführt werden kann.
Unabhängig von den einzelnen Prothesenmodellen geht man heute von einer mittleren Lebensdauer der Prothese von 15 bis 20 Jahren aus. In Einzelfällen kann sie sogar deutlich darüber liegen. Aufgrund von Materialabrieb kann es aber auch schon nach wenigen Jahren zu Prothesenlockerungen kommen. In solchen Fällen erfolgt ein Wechsel der Hüftprothese. Inwieweit durch neue abriebarme Materialien eine Verbesserung der Langzeitergebnisse zu erwarten ist, muss abgewartet werden. Gründe, die zu einer Lockerung der Prothese führen können sind Übergewicht, Osteoporose, Unfälle oder Überlastungen. Zu empfehlen sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Wandern oder Walking auf weicher Unterlage (Waldboden, keine asphaltierten Wege). Als völlig ungeeignet gelten Ballsportarten, wie Fußball, Handball oder Volleyball.
Prothesenwechseloperation
Ist es zu einer Lockerung der Prothese gekommen ist ein Wechsel der Prothese erforderlich. Diese Operation ist oftmals aufgrund des Zustandes der Weichteile und des Knochens technisch hoch anspruchsvoll. Um die individuelle Situation des Patienten bei einer Wechseloperation optimal berücksichtigen zu können und ein gutes Ergebnis zu erzielen, steht den erfahrenen Operateuren des Sana Krankenhauses-Hürth ein breites Spektrum an Versorgungsmöglichkeiten und besonderen Implantaten zur Verfügung.