Allgemein- und Viszeralchirurgie

Chirurgie von Gallensteinen

Gallensteine werden Schätzungen zufolge in Deutschland bei etwa fünf bis 25 Prozent der Bevölkerung vorgefunden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und die Wahrscheinlichkeit steigt ab einem Alter von 40 Jahren. Gallensteine sind bei den meisten Bertoffenen harmlos, sofern sie keine Beschwerden verursachen. Treten jedoch Krankheitssymptome wie Oberbauchschmerzen oder gar Koliken auf, muss die Gallenblase entfernt werden, um potentiell lebensbedrohlichen Komplikationen vorzubeugen. Eine sinnvolle alternative Behandlung ohne Operation gibt es in aller Regel nicht.

Symptome

Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauches sind eines der Leitsymptome. Diese treten oft nach üppigen Mahlzeiten (Fett) auf. Es kann sich um einen Druckschmerz handeln, häufiger sind kolikartige (krampfartige) Schmerzen, die in Intervallen auftreten oder als Dauerschmerz auftreten. Nicht selten kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Schüttelfrost, Fieber und eine Gelbverfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht = Ikterus) deuten auf zusätzliche Komplikationen hin (Stauung der Gallenwege, Gallenblasenentzündung und andere) und bedürfen einer sofortigen ärztlichen Untersuchung.
Weshalb es Menschen gibt, die Gallensteine bilden und andere nicht, ist bis heute nicht genau geklärt.

Operation: ja oder nein?

Viele Menschen haben Gallensteine in ihrer Gallenblase, ohne es zu wissen. Das ist auch völlig unproblematisch, da symptomlose Gallensteinträger nicht behandelt werden müssen. Bei komplikationslosen gelegentlichen Beschwerden genügt meistens eine Behandlung mit Schmerzmedikamenten. Zusätzlich sollte man sich für einige Tage mit fettigen Speisen zurückhalten. Dasselbe gilt für den Alkoholkonsum.

Zudem gibt es Medikamente, die steinauflösend wirken können. Es ist jedoch bekannt, dass diese Medikamente meist nicht ausreichen und die Steine wieder auftreten, sobald der Patient die Medikamente absetzt. Außerdem können kalkhaltige Steine medikamentös gar nicht aufgelöst werden. Die Anwendung dieser Medikamente hat daher heute kaum noch eine Berechtigung.

Bei Schmerzen, die medikamentös nicht mehr beherrschbar sind, oder bei zusätzlichen Komplikationen kommt man um eine Operation meistens nicht herum. Die Entfernung der Gallenblase ist die einzige Therapie, die gewährleistet, dass es zu keiner Steinbildung mehr kommt.

Laparoskopische Cholezystektomie
Heute erfolgt die Gallenblasenoperation routinemäßig auf laparoskopischem Weg (mittels Bauchspiegelung). Die Operation besteht in der Entfernung der Gallenblase. Eine alleinige Entfernung der Gallenblasensteine wird seit Jahrzehnten nicht mehr durchgeführt, da sich in der belassenen Gallenblase sofort wieder neue Steine bilden und die Probleme wieder von vorne beginnen. Die Gallenblase wird auch deshalb entfernt, weil sie ursächlich am Gallensteinleiden beteiligt ist. Die Operation erfolgt in Narkose. Durch drei bis vier zwischen drei und zehn Millimeter große Hautschnitte werden eine Kamera und Licht sowie die Operationsinstrumente in den Bauchraum eingeführt. Über einen hochauflösenden Monitor kann der Chirurg das Operationsfeld sehen und mit den Instrumenten die Gallenblase operativ entfernen. Der Eingriff dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Meistens verlassen die Patienten das Krankenhaus bereits einen Tag nach der Operation und können (je nach körperlicher Belastung) nach drei bis vier Tagen wieder arbeiten.

Leben ohne Gallenblase: Wie ist das möglich?

Weltweit werden jährlich mehrere Hunderttausend Gallenblasen entfernt. Es leben Millionen von Menschen ohne Gallenblase. Die Gallenblase ist lediglich ein Reservoir für die in der Leber gebildeten Galle. Bei üppigen Mahlzeiten zieht sich die Gallenblase zusammen und befördert so Galle in den Dünndarm, damit die Nahrung aufgeschlüsselt und verdaut werden kann. Wenn die Gallenblase fehlt, wird die Galle auf direktem Weg von der Leber in den Dünndarm befördert, sodass die Verdauung problemlos gewährleistet ist.

Transparente Qualität

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Sana-Krankenhauses Hürth nimmt an der externen Qualitätssicherungsmaßnahme der Qualitätssicherung NRW teil. Die jährlichen Ergebnisse der Abteilung, die auf Wunsch jederzeit eingesehen werden können, zeigen eine überdurchschnittliche Behandlungsqualität auf. Darüber hinaus können wir die Verweildauer im Krankenhaus durch eine gute Ablauforganisation des stationären Aufenthaltes kürzer gestalten als die Gesamtheit der Kliniken in NRW. Die stationäre Aufnahme erfolgt in aller Regel erst am Morgen des Operationstages, die Entlassung ist nach 48 Stunden möglich.

Sollten sich bereits Komplikationen des Gallensteinleidens eingestellt haben, so steht ein versiertes Ärzteteam aus Endoskopie-Spezialisten der Inneren Medizin und Viszeralchirurgen rund um die Uhr zur Verfügung, um auch Notfallsituationen zeitnah und sicher behandeln zu können.