Sana Blaubuch
S T E FA N I E H E C K E N B E R G E R WA H R E H E L D E N 43 Szenenwechsel: Nach sechs Monaten kehrt die Krankenschwester turnusgemäß nach Deutschland zurück und wird ein paar Wochen später nach Afghanistan geschickt. Dort muss sie zunächst einige Tage in Kabul warten, be- vor sie in die südliche Provinz Helmand fliegen kann. Der Kriegsalltag, den sie dort vorfindet, ist noch schwieriger. Explosionen und Gefechte sind an der Tagesordnung. « Vor allem abends gab es oft Schießereien », sagt sie. Indes sind die Lebensbedingungen « ganz in Ordnung, fast komfortabel ». Fließend Wasser, Klimaanlage, kein Vergleich mit dem Südsudan. «Und das Krankenhaus ist insgesamt mit einem guten Standard ausgerüstet. » Eine gute Erfahrung 16 internationale Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind vor Ort. Sie unterstützen die etwa 700 afghanischen Ärzte und Pfleger. In die Not- aufnahme, in der die Deutsche beschäftigt ist, kommen täglich bis zu 400 Patienten, die behandelt werden müssen. Schnelle Entscheidungen sind gefragt. Wer wird behandelt oder operiert, wer muss warten oder wird nach Hause geschickt? Das zehrt an den Nerven und bedeutet Stress pur. Stefanie Heckenberger hilft außerdem bei der Aus- und Weiterbildung afghanischer Pfle- gekräfte, vor allem in der Frauenabteilung. Nach dem Einsatz fliegt sie über Amsterdam, einem der Hauptquartiere von Ärzte ohne Grenzen, zurück. Dort bekommt sie abschließend die Möglichkeit zu Supervision und Erfahrungsaustausch. Und heute? « Ich will es auf jeden Fall wieder ma- chen, aber nicht dauerhaft », sagt sie. « Es war einfach eine gute Erfahrung. » Und das nächste Ziel? « Vielleicht Sierra Leone, da ist aus Si- cherheitsgründen mehr Freiraum möglich, und ich könnte auch mal an den Strand oder in ein Restaurant gehen. » fig . b Der Südsudan ist eine der gefährlichsten Kriegsregionen der Welt. fig . c Explosionen und Gefechte sind in Afghanistan an der Tagesordnung. «Vor allem abends gab es oft Schießereien.»
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