Sana Blaubuch

28 S TA R K E MOM E N T E O P und Stent für die Beckenarterie bis hin zur Ober- schenkelamputation. «Die ersten Eingriffe des Tages haben wir schon amVorabend vorbereitet, damit es morgens gleich zügig vorangeht », sagt Bergmann. «Der Tag im Operationstrakt ist immer eng durchge- taktet, und wenn Notfälle kommen oder sich OPs verzögern, greift der OP-Koordinator ein und stellt die Pläne um. » ImOperationssaal zählt jede Minute, schließ- lich ist der OP-Bereich der kostenträchtigste jeder Klinik. Bis zu 1000 Euro kostet die OP- Stunde, auch deshalb haben Pünktlichkeit, Dis- ziplin und vorausschauende Planung hier oberste Priorität. Straffer Tagesplan Um Punkt Viertel vor Sieben schwärmt Berg- manns Team in die OP-Säle aus. Alle tragen ihre grüne Arbeitskleidung, haben die Haare unter Hauben versteckt und den Mund-Nase-Schutz vorschriftsmäßig festgebunden. Ein Teil der Pfle- gekräfte «geht sich waschen», so der Fachjargon für die gründliche chirurgische Handdesinfektion. Als « Instrumentierende » arbeiten sie im sterilen Bereich des OPs, decken die Instrumententische ein und gehen später dem Chirurgen zur Hand. Die «Springer » hingegen halten sich in der un- sterilen Zone des OP-Saals auf, holen fehlende Geräte und Materialien heran und assistieren dem sterilen Personal. Während die OP-Räume vorbereitet werden, wird der Patient auf den mit Wärmematte, Unterlage und Tüchern weich ge- polsterten OP-Tisch gebettet. Dann versetzt ihn das Anästhesieteam sanft in den Tiefschlaf. Vor dem ersten Schnitt hält das komplette OP-Team aber noch kurz inne. Probleme? Nein, stellt Bergmann klar, sondern Zeit für das «Team- Time-out », ein Check im Dienst der Patienten­ sicherheit: «Nach einem kleinen Moment der Ruhe fragt der zuständige Mitarbeiter, ob sich alle kennen, und liest vor, welcher Patient jetzt auf welcher Seite welchen Eingriff bekommt, wie lange die OP dauert, ob mit Komplikationen oder hohen Blutverlusten zu rechnen ist, ob alle In- strumente bereitstehen und alles steril ist. » Auch fig . c Welches Instrument wird als nächstes gebraucht? OTAs kennen den Operationsablauf genauso gut wie die Chirurgen selbst.

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