Sana Blaubuch
Sie kamen acht Wochen zu früh auf die Welt und wogen bei der Geburt zwischen 1.000 und 1.400 Gramm. Vier Ärz- teteams kümmerten sich um die Neugeborenen, die im Abstand von einer Minute das Licht der Welt erblickten. Ihre ersten Wochen verbrachten die Vierlinge im Brutkasten, ihr ge- sundheitlicher Zustand war relativ stabil. Nach drei Monaten intensiver Betreuung im Klini- kum Duisburg durften Erika und Franz Pieler ihre Kinder nach Hause holen. «Wir waren über- glücklich, obwohl der All- tag mit vier Säuglingen ziemlich stressig war », erzählen die Eltern. Mit zwei Jahren hatten die Vierlinge ihren an- fänglichen Entwicklungs- rückstand aufgeholt. Seit ihrer Kindheit sind sie begeisterte Sportler. Die beiden Jungen spielen Fußball, die Mädchen reiten. Und alle vier spie- len Tennis—manchmal im gemischten Doppel. Vor der Geburt differenzieren sich die Ner- venzellen sehr schnell und bilden viele Synapsen Bei der Geburt hat das Gehirn et- wa 100 Milliarden Nervenzellen. Diese Zahl verändert sich bis zum Lebensende kaum. 30. Woche Fötus ist voll ständig entwi- ckelt, bis zur Geburt wächst er und nimmt Gewicht zu 28. Woche Geruchssinn ist ausgebildet 26. Woche Augenlider sind ausgebildet, Innen- und Mittelohr voll ausgereift Mit 3 Monaten In den Monaten nach der Geburt nehmen die Verbindungen zwischen den Nervenzellen deutlich zu. Mit 6 Monaten Die Zahl der Synapsen steigt weiter. Zwei Jahre nach der Geburt hat sich das Gewicht des Gehirns mit 900 Gramm mehr als verdoppelt. Mit 1 Monat Die Nervenzellen sind noch nicht voll ausgebildet und nur wenig vernetzt. Das Gehirn ist eine Art Rohling, der noch geformt werden muss. fig.: Die Vierlinge Philipp, Angelina, Alexander und Maiva beim Besuch der Frühgeborenenstation im Klinikum Duisburg, wo sie im September 1989 geboren wurden. Zu früh? Na und! «Wir sind Frühchen. » M a r k u s S c h m i d t / t h o r s t e n r o s e n b a u m / a x e l f e l d k a m p 2 0 11 23
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