Einsatzgebiete

Prostatakrebserkrankung

da Vinci® Prostatakrebs-Operation

Totalentfernung der Prostata (robotisch-assistierte radikale Prostatektomie)

Die komplette Entfernung der Prostata und der Samenblasen sowie der Lymphdrüsen beim Prostatakrebs (radikale Prostatektomie) ist heute weltweit die am häufigsten durchgeführten Operation bei der das da Vinci System zur Anwendung kommt.

Das Prostatakarzinom ist die häufigste bösartige Erkrankung des Mannes in Deutschland. Zur Behandlung des Prostatakarzinoms stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung über die in unserem Prostatakarzinomzentrum ein interdisziplinäres Tumorboard, bestehend aus Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Onkologen und Operateuren, gemeinsam das für den Patienten und seiner individuellen Erkrankung am besten geeignete Therapieverfahren beraten wird.

Sollte eine operative Behandlung der Prostatakrebserkrankung notwendig sein, stehen zwei minimal-invasive Verfahren sowie die konventionell offene Prostatektomie über einen Bauchschnitt zur Verfügung. Praktisch alle unsere Patienten werden minimal-invasiv operiert. Welches der beiden minimal-invasive Verfahren, nämlich die radikale perineale Prostatovesikolektomie funktionserhaltend (Nerven und Schließmuskel) mit oder ohne Lymphadenektomie oder die robotisch - assistierte Da Vinci radikale Prostatektomie (nerverhaltend, mit Lymphadenektomie) zum Einsatz kommt, entscheiden die lokalen anatomischen Verhältnisse des Patienten sowie das Ausmaß der Erkrankung sowie der individuelle Patientenwunsch.

Beide Verfahren sind hoch standardisiert und unterscheiden sich nur durch den Zugangsweg. Mit beiden Verfahren können bei einem frühen Tumorstadium sowohl die für die Erektion notwendigen Nerven als auch die Schließmuskelfunktion geschont und erhalten werden. Nach der Operation und einer Phase im Aufwachraum erfolgt die Verlegung auf Normalstation, wo unsere Patienten bereits am Abend mobilisiert werden und essen sowie trinken können.

Die radikale Prostataentfernung birgt nicht geringe Risiken, da das umliegende Gewebe einerseits von sehr vielen feinen Nervenfasern durchzogen ist, andererseits der Harnröhrenschließmuskel in unmittelbarer Nähe liegt. Nerven und Schließmuskel sind bedeutsam sowohl für die männliche Potenz, also Erektionsfähigkeit, sowie die Harnkontinenz. Bei der von uns bisher weltweit am häufigsten durchgeführten Radikalen perinealen Prostatektomie handelt es sich wie auch bei der robotisch assistierten da Vinci Prostattektomie um ein minimal invasives Operationsverfahren gekennzeichnet durch geringsten Blutverlust, rasche Genesung mit exzellentem Funktionserhalt, das auch weiterhin bei bestimmten Patienten zum Einsatz kommen wird.  

Die Operation mit dem da Vinci System ermöglicht ebenso eine extrem schonende, funktionserhaltende Entfernung des Prostatakrebses und ist dem minimal invasiven Verfahren der konventionellen Laparoskopie überlegen. In den USA werden die allermeisten Patienten bereits auf diese Weise behandelt.

Beide Verfahren haben Vor und Nachteile. Mit der jetzt zusätzlich in Hof seit geraumer Zeit bewährten da Vinci® Methode verfügen wir über 2 minimal invasive Behandlungsmöglichkeiten und können immer die für unsere Patienten geeignetste Methode wählen.

Was zeichnet die da Vinci®-Prostatektomie aus?

Die da Vinci® Technologie wurde in den USA entwickelt und kommt dort seit dem Jahr 2000 zum Einsatz. Mittlerweile hat dieses Verfahren in den Vereinigten Staaten konventionelle Operationsformen nahezu komplett abgelöst und setzt sich auch in Deutschland mehr und mehr durch.

Das System ermöglicht nicht nur die Darstellung dreidimensionaler Bilder in hochauflösender Qualität, sondern verfügt auch über dem Handgelenk nachempfundene, aber deutlich kleinere chirurgische Instrumente. Auf diese Weise können Eingriffe vorgenommen werden, die mit einer menschlichen Hand nicht durchführbar wären. Die da Vinci® Prostataoperation erfolgt also mit Hilfe eines Roboters, dessen Kontrolle allerdings komplett in der Hand des operierenden Arztes liegt.

Dieses minimal-invasive Verfahren gewährleistet, dass die umliegenden Nervenstränge des Harnröhrenschließmuskels in höchstem Maß geschont werden können. Da nur kleine Hautschnitte erforderlich sind, ist auch der Blutverlust während der OP äußerst gering. Das Risiko von Wundinfektionen wird gesenkt, und der Katheter kann früher entfernt werden als nach herkömmlichen Operationen, was auch den Aufenthalt im Krankenhaus verkürzt und die Wiederaufnahme aller gewohnten Tätigkeiten im Beruf und in der Freizeit erleichtert. Am Wichtigsten für die betroffenen Männer dürfte aber die schnelle Wiederherstellung der vollständigen Harnkontinenz und der Erektionsfunktionen sein.

Die Urologische Klinik in Hof hat es sich zum Therapiestandard gesetzt, die für die Erektion erforderlichen Nerven und den für Harnkontinenz erforderlichen Schließmuskel zu schonen. Wir vertrauen daher neben der minimal invasiven perinealen Prostatektomie auch auf die robotisch-assistierten Prostataoperationen mit der da Vinci® Methode. Sie bieten für die betroffenen Patienten die optimale Kombination onkologischer und funktioneller Ergebnisse.

Beide Verfahren kommen mit kleinsten Schnitten aus.