Bis in die Mitte der 1990er Jahre wurden alle Operationen am Darm offen mit großem Bauchschnitt operiert. Das war für die Patienten von daher belastend weil für tiefe Darmoperationen ein Schnitt vom Brustbein bis zur Symphyse notwendig war, um den Darm im Becken wieder anschließen zu können. Insbesondere postoperative Lungenentzündungen durch die Einschränkungen in der postoperativen Mobilisation und häufige Wundinfekte waren die Folge. Ab Mitte der 1990er Jahren wurden dann die ersten Schlüssellochoperationen auch am Darm durchgeführt, anfangs nur für ausgewählte Patienten, da wenig Erfahrung mit der damals neuen Technik la.
da Vinci Zentrum
Häufig gestellte Fragen
Wie wurde bisher bei Erkrankungen wie Dickdarmkrebs, Divertikulituis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn operiert?
Wie verändert da Vinci nun die Operationsmethode?
Mit der Entwicklung des da Vinci-Operationssystems ist es möglich über sehr kleine Hautschnitte in das Körperinnere zu gelangen und auch große Operationen mit höchster Präzision und feinstem Instrumentarium für die Patienten mit verminderter Belastung und rascher Erholung durchzuführen. Das da Vinci-System hat dabei durch die 3-dimensionale Sicht und die Möglichkeit natürlicher 360°-Bewegungen in der Bauchhöhle das Potential auch Eingriffe in minimalinvasiver Operationstechnik durchzuführen, die auch bislang nur über eine offene Operationstechnik möglich sind.
Operiert der Arzt? Oder operiert das Gerät?
Das da Vinci Operationssystem ist kein eigenständig agierender Roboter. Der Arzt bestimmt zu jeder Zeit die Aktion und das Da Vinci System führt lediglich die Bewegung der Instrumente völlig zitterfrei und höchst präzise durch. D. h. das Operationsergebnis wird ausschließlich durch die Expertise des Operateurs bestimmt. Das da Vinci System ist sozusagen nur ein Werkzeug, wenngleich auch ein hervorragendes, hochtechnisiertes.
Was passiert nun bei der OP mit dem da Vinci?
Zu Beginn werden die Instrumente und die Optik über kleine Schnitte in das Körperinnere eingebracht und mit dem Da Vinci System verbunden. Der Operateur sitzt an einer Steuerkonsole und führt den Eingriff unter Sichtkontrolle mittels eines vergrößernden 3-D-Videosystems über frei bewegliche Handgriffe durch. Dabei werden die Handbewegungen des Operateurs durch die Robotikeinheit übertragen.
Welche Vorteile bringt diese Art der Operation für den Patienten?
Durch die kleinen Schnitte, die bis zu 10-fache Vergrößerung des OP-Gebietes sowie durch die zitterfrei hochpräzise Übertragung der Bewegung des Operateurs können Operationen präziser, komplikationsärmer und schonender durchgeführt werden. Das übersetzt sich in einer kürzeren Krankenhausverweildauer und raschere Genesung.
Wie sieht der Arzt von einer Steuerkonsole aus, was er operiert?
Bei der roboterassistierten Chirurgie bedient der Arzt die Instrumente über eine Konsole. Dabei wird ein 3D-HD-System verwendet. Dies bietet dem Operateur die Möglichkeit das Bild des Operationsfeldes um den Faktor 10 zu vergrößern und somit selbst feinste Details erkennen zu können. Das System überträgt alle Handbewegungen in kleinere, präzisere Bewegungen an winzige Instrumente im Körper des Patienten.
Kann der Da Vinci bei allen Patienten eingesetzt werden?
Prinzipiell können sehr viele verschiedene Operationen mit diesem robotischen System durchgeführt werden. Letztlich bestimmt aber der individuelle Patient mit seiner individuellen Erkrankung zusammen mit dem Operateur, ob es vorteilhaft ist, den Eingriff robotisch-assistiert oder besser mit konventionellen Methoden durchzuführen.
Muss ich als Patient einen Aufpreis für die da Vinci Operation zahlen?
Nein, als Patient müssen Sie selbstverständlich nichts für die da Vinci Operation zu bezahlen. Diese Operationsmethode ist von allen Krankenkassen akzeptiert, die durch die Operation entstehenden Mehrkosten werden vom Sana Klinikum übernommen. Für Sie als Patient entstehen keinerlei zusätzliche Kosten für die Operation.
Ist die Infektionsgefahr höher oder niedriger?
Im Zeitalter multiresistenter Keime gilt es die Rate von Wundinfektionen möglichst gering zu halten. In Studien konnte gezeigt werden, dass alle minimalinvasiv durchgeführte Operationen eine niedrigere Wundinfektionsrate aufweisen, was sowohl für Patienten als auch das Gesundheitssystem von Vorteil ist.
Muss ich nach der Operation lange im Krankenhaus bleiben?
Die geringere Invasivität, der niedrigere Blutverlust und eine geringere Komplikationsrate übersetzen sich in eine kürzere Krankenhausverweildauer, bedingt durch einen rascheren Heilungsverlauf. Der Krankenhausaufenthalt ist in der Regel auf mindestens die Hälfte im Vergleich zur offenen Operation halbiert.
Ist die Zeit der Genesung kürzer, als bei konventionellen Methoden?
Es hat sich gezeigt, dass die Rekonvaleszenz gegenüber offenen Operationen deutlich kürzer ist und die Patienten rascher wieder in den Alltag zurückfinden.