Familiärer Brustkrebs
Quelle: http://www.brustkrebszentrale.de/
Tritt Brustkrebs in Familien gehäuft auf, stellt sich die Frage nach einer erblichen Belastung. Nach aktuellen Erkenntnissen sind jedoch höchstens fünf bis zehn Prozent der Brustkrebs- erkrankungen tatsächlich erblich bedingt.
Heute sind verschiedene Erbinformationen bekannt, die bei Frauen mit Brustkrebs eine Veränderung aufweisen. Die bekanntesten Mutationen betreffen die Gene „BRCA1“ und „BRCA2“ (BRCA = engl. Breast Cancer Gene), die sich durch entsprechende Gentests nachweisen lassen. Ist die Erbinformation BRCA1 verändert, kommt es in 60 bis 80 Prozent der Fälle zu einer Brustkrebserkrankung, bei dem BRCA2-Gen sind es etwa 45 bis 80 Prozent. Auch seltenere Mutationen in anderen Genen werden mittlerweile als Auslöser vermutet und in der Forschung eingehend untersucht – hier sind jedoch zurzeit viele Fragen offen.
Verschiedene Kriterien geben erste Hinweise auf ein familiäres Risiko für eine Erkrankung. Sind beispielsweise drei Verwandte ersten Grades von Brustkrebs betroffen, deutet dies auf ein erhöhtes Risiko hin, ebenso die Erkrankung einer Verwandten vor dem 36. Lebensjahr. Auch haben Frauen, die an Brustkrebs in einer Brust erkrankt waren, ein höheres Risiko als gesunde Frauen, in der anderen Brust ebenfalls Krebs zu bekommen. Diese und weitere Kriterien können sowohl die mütterliche als auch die väterliche Linie betreffen.
Sicherheit bieten solche Hinweise jedoch nicht – erst ein Gentest kann Aufschluss über die erbliche Belastung bieten. Spezielle Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs führen die Untersuchungen durch. Bevor sie einen Gentest durchführen lassen, sollten sich Betroffene gründlich beraten lassen.
Zur Vorbeugung empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Frauen mit erblicher Vorbelastung eine halbjährliche Brustuntersuchung durch Abtasten und Ultraschall ab dem 25. Lebensjahr. Zusätzlich sollten ab dem 30. Lebensjahr jährlich eine Mammographie und eine Kernspintomographie durchgeführt werden.
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