Medizinische Schwerpunkte

Unser umfangreiches Leistungsspektrum

Die klinischen Schwerpunkte liegen in der minimal-invasiven Chirurgie (Schlüsselochtechnik), der Kolorektalchirurgie, der Schilddrüsenchirurgie sowie der Leber- und Pankreaschirurgie.

Im Folgenden sind die einzelnen Bereiche aufgeführt. Bei Fragen wenden Sie sich gern an unser Sekretariat.

Komplette Thoraxchirurgie

zur Entfernung gutartiger und bösartiger Mediastinal- und Lungenerkrankungen (Lungenkrebs), bei Bedarf auch mit plastischen Eingriffen an den Lungengefäßen und den Bronchien, um gesundes Lungengewebe zu erhalten. Verklebung von Rippen- und Lungenfell bei vermehrter Ergussbildung in der Brusthöhle. Zahlreiche Eingriffe können auch in Schlüssellochtechnik (minimal-invasiv) operiert werden.

Komplette Tumorchirurgie

der Organe der Bauchhöhle (Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse (Whipple´sche Operation) (Pakreaszentrum), Leber, Gallenwege- und Gallenblase, Dünndarm, Dickdarm) unter regelhafter Beachtung der aktuell international gültigen Behandlungskriterien. Gemeinsame Tumorkonferenzen mit der Onkologie und Strahlentherapie ermöglichen multidisziplinäre Behandlungskonzepte unter anderem auch die im Rahmen des Darmkrebszentrums.

Neuartige OP Verfahren: Die TaTME - Methode

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland pro Jahr rund 33.000 Männer und 27.000 Frauen an Darmkrebs - die häufigste Tumorerkrankung beide Geschlechter zusammengenommen. Als eines von nur wenigen zertifizierten Darmzentren in Deutschland bietet das Sana Klinikum Hof mit der sogenannten „TaTME“-Methode ein neuartiges OP-Verfahren bei Rektumkarzinomen an.

Was versteht man eigentlich unter Darmkrebs?
Unter Darmkrebs werden vor alle Krebserkrankungen des Dickdarms, des Enddarms sowie die selteneren Krebserkrankungen des Afters aber auch in seltenen Fällen des Dünndarms zusammengefasst. Dabei handelt es sich um bösartige Tumore, die sich unter anderem aus Wucherungen in der Schleimhaut, sogenannten Polypen, entwickeln. Andere bösartige Tumore sind eher selten und treten als neuroendokrine Tumore, Lymphome oder Sarkome auf. Bösartige Tumore des Enddarms werden auch als Rektumkarzinome bezeichnet. Diese machen mindestens ein Drittel aller im Darm lokalisierten Tumore aus und sind in der Viszeralchirurgie seit jeher ein schwieriges Terrain.

Welche Methoden gab es bisher und welchen Vorteil bringt die TaTME-Methode?
Operationen am Rektum sind technisch äußerst anspruchsvoll und deutlich schwieriger durchzuführen als am restlichen Dickdarm. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Raum im unteren Becken sehr beengt ist und sich zudem andere Organe, wichtige Nerven oder auch der Harnleiter in unmittelbarer Nähe befinden. Die tiefen, nahe dem Schließmuskel gelegenen Tumore sind in der offenen Chirurgie daher problematisch, können aber auch laparoskopisch durch Schlüsselloch-Operationen oftmals nicht wesentlich besser therapiert werden. Und genau hier setzt die TaTME-Methode an, die seit Anfang 2019 im Sana Klinikum Hof durchgeführt.

TaTME – was genau bedeutet das?
TaTME ist die Abkürzung für eine sogenannte „transanale totale mesorektale Exzision“. Die Besonderheit ist dabei, dass der Eingriff über zwei Zugänge durchgeführt wird. Während ein chirurgisches Team in Schlüssellochtechnik vom Bauchraum (abdominal) aus operiert, führt ein zweites Team den Eingriff endoskopisch durch den Anus (transanal) durch. Die sehr anspruchsvolle Operation dauert rund zwei Stunden und wird von zwei kompletten OP-Teams, bestehend aus mehreren Chirurgen, OP- und Anästhesiepflegern, simultan durchgeführt.

Welche Vorteile bietet die Methode für den Patienten?
Das OP-Verfahren stellt einen völlig neuen Ansatz in der Darmkrebschiorurgie dar. So kann durch die direkte Sicht auf den tumorösen Darm noch genauer und damit nerven- und gewebeschonender operiert und auch tiefsitzende Enddarmtumore besser, häufig mit Kontinenzerhalt (Erhalt des Schließmuskels), entfernt werden. Zudem kann der Sicherheitsabstand unterhalb des Tumors sehr viel präzieren gewählt werden und der tumortragende Darm wird vor der Präparation und jedweder Manipulation zum Schließmuskel hin komplett verschlossen. Das Verfahren trägt damit zur Vermeidung von Nebenwirkungen wie Inkontinenz, Potenzstörungen oder ein endgültiger künstlicher Darmausgang (Stoma) und damit zur Verbesserung der postoperativen Lebensqualität bei. Mittels Schnellschnitt kann darüber hinaus direkt während der OP mikroskopisch geprüft werden, ob das Tumorgewebe restlos entfernt wurde. Da die Ursache für Rezidive oftmals verborgen gebliebene Tumorreste sind, die durch Manipulationen am Tumor von dort absiedeln, kann dadurch möglicherweise das Risiko, dass der Krebs zurückkehrt, langfristig gesenkt werden.
Da der tumortragende Darm auch peranal entfernt wird kommt die OP praktisch ganz ohne Bauchschnitt aus.

Für welche Patienten ist die Methode geeignet?
Die Methode wird in erster Linie bei tiefsitzenden, sich nahe des Schließmuskels befindlichen Rektumkarzinomen, die noch nicht in benachbarte Organe gestreut haben, eingesetzt. Gerade bei älteren Männer mit großer Prostata bringt die OP-Technik große Vorteile, da die Prostata häufig die Sicht von oben versperrt und wenig Möglichkeiten zur Präparation lässt, da das männliche Becker anatomisch ohnehin enger ist als das der Frau.
Selbstverständlich wägen wir bei jedem Patienten die Vor- und Nachteile im Hinblick auf die individuelle Anamnese ab, klären umfassend auf und legen individuell die am besten geeignete Therapie fest.

Neuartige OP Verfahren: roboterassistierte Chirurgie mit dem da Vinci Operationssystem

Metastasenchirurgie

insbesondere bei Leber- und Lungenmetastasen verschiedener Primärtumore (z.B. Metastasen von Darm-, Nieren-, Brustkrebs) nach entsprechender Vorstellung und Entscheid in unserer gemeinsamen Tumorkonferenz zusammen mit Onkologen, Strahlentherapeuten, Urologen, Gynäkologen.

Adipositas- Chirurgie

Eingriffe an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse

bei gutartigem Kropf, unklaren Knoten und bösartigen Tumoren. Generell wird hier das Neuromonitoring angewandt, ein Hilfsmittel zur besseren Erkennung der Stimmbandnerven. Dies schützt die bei der Operation grundsätzlich gefährdeten Stimmbandnerven zusätzlich. Bei Operationen der Nebenschilddrüsen steht zudem ein intraoperativer Hormonschnelltest zur Verfügung, mit dem die erfolgreiche Entfernung von Nebenschilddrüsentumoren noch während der Operation nachgewiesen werden kann. Die Patienten werden im Rahmen des Schilddrüsenzentrums zusammen mit anderen Fachdisziplinen behandelt.

Eingriffe bei Leistenhernien, Bauchwandbrüchen und Nabelbrüchen

nach aktuellen international gültigen Kriterien (evidenzbasierte Medizin) unter Verwendung von Netzen zur Rückfallvermeidung. Dabei finden die neuen leichtgewichtigen nichtresobierbaren Kunststoffnetze Anwendung. In der Regel werden diese Eingriffe laproskopisch (minimal-invasiv) aber auch offen durchgeführt.

Alle typischen deutschlandweit verbreiteten minimal-invasiven Eingriffe (Bauchspiegelungseingriffe)

wie Gallenblasenentfernung, Blinddarmentfernung, Dickdarmteilentfernung (auch bei Dickdarm- und Enddarmkrebs), Eingriffe bei gastroösophagealer Refluxerkrankung (saurem Aufstoßen), Eingriffe an der Lunge und der Brusthöhle. Auch bei Notfall-Operationen werden minimal-invasive Techniken angewendet.

Kinderchirurgische Eingriffe

bei Leistenbruch, Nabelbruch, Blinddarm, Gallenblasenentfernung, Verengung des Magenpförtners und weiteren typischen Erkrankungen. Die Eingriffe werden in der Regel endoskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt.

Herzschrittmacherchirurgie

findet in enger Zusammenarbeit mit der Kardiologie unseres Hauses statt, dabei werden auch Schrittmachersonden direkt auf den Herzmuskel implantiert.

Alle proktologischen Eingriffe