Hof

Experte aus dem Sana Klinikum Hof gibt Tipps zur körperlichen Betätigung von COPD-Patienten.

Was tun bei Lungenerkrankungen im Winter?

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Lungenerkrankungen in Deutschland deutlich gestiegen. Besonders stark fällt die Zunahme bei chronisch-obstruktiven Fällen aus, der sogenannten COPD. Davon sind bundesweit knapp sechs Prozent der Erwachsenen betroffen.

Unter COPD versteht man eine chronische Verengung der Atemwege, zum Teil mit Überblähung der Lunge. Ursachen können sein - Schadstoffbelastung, Nikotin, aber auch Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien. Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen, in denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet, zerstört. Die Folge: Es wird weniger Sauerstoff über die Lungen aufgenommen und der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt drastisch ab, gleichzeitig steigt im Blut das Kohlendioxid, was zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen kann. Die Atemnot aufgrund der entzündeten Schleimhäute nimmt bei Lungenüberblähung noch einmal deutlich zu -  Patienten fühlen sich erschöpft und besonders bei sportlicher Aktivität sehr schnell belastet. Im fortgeschrittenen Stadium kann dann noch ein deutlicher Gewichtsverlust über stark vermehrte Atemarbeit hinzukommen.

Viele Patienten mit COPD sind unsicher, ob sie mit der Erkrankung Sport treiben können. Vor allem im Winter fürchten sie zudem eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes durch die Kälte. Dr. Wolfgang Hohenforst-Schmidt, Leiter der Sektion Pneumologie am Sana Klinikum Hof, gibt Entwarnung: „Grundsätzlich sollen auch COPD-Patienten Sport treiben. Die Intensität des Sports sollte nach Schweregrad, Alter und gesundheitlichem Gesamtzustand angepasst werden. Als Sportarten eignen sich vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren, Wandern und Walking, Schwimmen, Gymnastik oder Tanzen. Auch leichtes Krafttraining kann positive Wirkungen haben.“Ungeeignet erscheinen dem Experten laufintensivere Sportarten mit sich schnell wandelnden Belastungszuständen wie Tennis, Fußball oder Squash. Aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft, ist sportliche Betätigung in größer Höhe nicht ratsam.

Studien belegen die positive Wirkung des Sports sogar bei Patienten mit schwerer COPD unter Sauerstoffgabe. Denn der Sport regt die Atmung und die Durchblutung an und stärkt den Körper und seine Abwehrkräfte im Allgemeinen. Dennoch sollten Menschen mit COPD - insbesondere im fortgeschrittenen Stadium - zunächst mit einem leichten Training unter ärztlicher Einbindung beginnen. Geeignete Angebote gibt es unter anderem im Rahmen von Reha-Maßnahmen oder in spezialisierten Lauf- und Lungensportgruppen. Dr. Hohenforst-Schmidt empfiehlt dabei insbesondere Patienten mit Atemnot folgende Grundregen zu beherzigen:
• Nicht überanstrengen, und Anstrengung langsam steigern
• Vor dem Sport immer erst ein bisschen mit leichten Dehnübungen aufwärmen
• Notfallmedikamente bereithalten und, wenn möglich, mit einem Atemphysiotherapeuten die Atmung trainieren.

Körperliche Betätigung im Freien hält der Mediziner für ratsam. „Frische Luft und ein wenig Sonnenstrahlen tun gerade auch im Winter gut, als Ausgleich zur trockenen Heizungsluft in geschlossenen Räumen und als zusätzliche Anregung der Vitamin-D-Produktion“, sagt Dr. Hohenforst-Schmidt. „Dabei sollten COPD-Patienten genauso wie gesunde Sportler allerdings an kalten Tagen besonders auf einen geregelten Wärmehaushalt achten, damit der Körper nicht auskühlt. Der Körperschweiß bei körperlicher Belastung sollte von entsprechender Kleidung weitergeführt werden, da nasse Kleidung sonst sehr schnell zu einer starken Unterkühlung führen kann“, betont der Pneumologe. Atmungsaktive Wäsche sei daher im Winter gerade für chronisch kranke Sportler sehr wichtig. Erst bei sehr kalten Temperaturen mit deutlichen Minusgraden rät Hohenforst-Schmidt, die sportlichen Aktivitäten in die Halle oder das Wohnzimmer zu verlegen und es an der frischen Luft bei einem Spaziergang mit Schal vor dem Mund zu belassen. Mundatmung führt zur Austrocknung der Atemwege und deswegen zur Verschlechterung des Allgemeinzustandes.

 

Über das Sana Klinikum Hof

Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 24.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.


  

Anja Kley, Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH, Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 – 3341
anja.kley@sana.de | http://www.sana-klinikum-hof.de