Hof

Verschlusskrankheit völlig unterschätzt

„Diese Krankheit entwickelt sich langsam und wird völlig unterschätzt“, sagt Dr. Frithjof Soeder, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Sana Klinikum Hof, über die sogenannte Schaufensterkrankheit. Es gehe um viel mehr als das schmerzhafte Gehen und das häufige Stehenbleiben der Patienten, dem die Krankheit ihren Namen verdankt. Betroffenen drohe der Verlust von Gliedmaßen und ein vorzeitiger Tod, wenn die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) -so die offizielle medizinische Bezeichnung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Professor Dr. Boris Radeleff, Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, erklärt: „Mit einer frühzeitigen und fachgerechten Behandlung können wir den Patienten mehr Zeit schenken und ihre Lebensqualität entscheidend verbessern.“ Im Gefäßzentrum am Sana Klinikum Hof arbeiten Gefäßchirurgie und Radiologie eng mit der Kardiologie, Diabetologie und Nephrologie zusammen, denn meistens leiden die Patienten an verschiedenen Krankheiten, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken. 

Betroffen sind vor allem Männer über 50, weniger Frauen, die Raucher, Diabetiker – oder im schlimmsten Fall beides – sind. „Niemand sollte sich schämen, den Arzt aufzusuchen, weil er beim Laufen Schmerzen in Unter-, Oberschenkel oder im Gesäß hat und oft stehen bleiben muss“, betont Chefarzt Dr. Soeder. Die Zahl schwerer Durchblutungsstörungen mit drohendem Verlust des Beines habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Man spricht in diesem Fall von einer kritischen Extremitäten-Ischämie, die eine absolute Krisensituation bedeutet. 

Kommt ein Patient dagegen rechtzeitig in die Sprechstunde der Gefäßambulanz, kann er häufig zunächst medikamentös behandelt werden. „Im Gefäßzentrum steht uns das ganze Repertoire an Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten offen, und viele Spezialisten arbeiten engmaschig zum Wohl des Patienten zusammen“, erklärt Dr. Soeder und weist darauf hin, dass in Deutschland deutlich mehr Menschen an Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen sterben als an Krebs. 

„Weil oft auch Nieren, Herz oder Halsschlagader betroffen sind, muss man bei der arteriellen Verschlusskrankheit von einer Gefäßerkrankung des ganzen Körpers sprechen“, sagt Professor Radeleff. Eine Ultraschall-Untersuchung gibt Aufschluss über den Zustand der Gefäße; auf einem speziellen Laufband wird die Gehstrecke ermittelt, die der Patient noch zurücklegen kann. Auch für eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) stehen im Gefäßzentrum modernste Geräte rund um die Uhr zur Verfügung. Als eines von nur 15 Häusern in ganz Deutschland kommt im Sana Klinikum Hof bei Patienten, die jodhaltiges Kontrastmittel wegen Allergien oder Vorerkrankungen nicht vertragen, stattdessen eine computergesteuerte Kohlendioxid-Gas-Pumpe (CO2) zum Einsatz.

Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, entscheiden immer in einer Konferenz alle Spezialisten gemeinsam, welche Behandlung sich für den Patienten am besten eignet. Reichen Medikamente nicht mehr aus, stehen eine Eröffnung der Gefäße mittels Ballon oder Stent (Ballon bitte zuerst), die in der Radiologie meist ohne Narkose möglich ist, oder eine Operation an. Ziel ist es immer, ein Gefäß von der Hauptschlagader bis in den Fuß hinein komplett wiederherzustellen, um einen möglichst langanhaltenden Erfolg zu erzielen. Eine punktuelle Wiederherstellung betroffener Stellen in Ober- oder Unterschenkel allein reicht dafür nicht aus. „Wir sind stolz darauf, dass wir das im Gefäßzentrum mit vereinten Kräften erreichen können und unsere Patienten damit viel Lebensqualität zurückgewinnen“, sagen die Chefärzte.

Weitere Informationen über verschiedenste Herz- und Gefäßkrankheiten sowie einen Einblick in die hochmoderne Untersuchungs- und Behandlungstechnik erhalten Interessierte beim Herz- und Gefäßtag am 16. September im Sana Klinikum Hof.

Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.

Das Sana Klinikum Hof gehört zum Verbund der Sana Kliniken AG. Der Konzern ist der größte unabhängige Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum mit über 120 Einrichtungen (darunter mehr als 50 Krankenhäuser und MVZ) und 1,8 Mio. behandelter Patienten in 2020. 25 private Krankenversicherungen sind Eigentümer der Gruppe. Sana Kliniken erbringt von der Prävention, über die ambulante und stationäre Versorgung sowie Nachsorge, Reha und Hilfsmitteln bis zu B2B-Services in Einkauf, Logistik und im Med-Tech-Bereich integrierte Gesundheitsleistungen für Patienten und Unternehmen

 

 

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
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