Hof

Über 400 Teilnehmer beim 3. Onlinevortrag zum Thema Herzschwäche - ein voller Erfolg

Wenn das Herz schlapp macht

„Eine Herzmuskelschwäche liegt vor, wenn die Pumpleistung des Herzmuskels nicht mehr ausreicht, um den Körper zu versorgen“, erklärte Professor Dr. Dr. Anil-Martin Sinha den Zuhörern des Online Vortrages mit dem Titel „Wenn das Herz schlapp macht“, zu dem das Sana Klinikum Hof und die Frankenpost gemeinsam eingeladen hatten. Bis zu vier Millionen Deutsche sind an Herzmuskelschwäche erkrankt. Sie ist der häufigste Grund für Krankenhaus-Einlieferungen, und sie kann, wie der Chefarzt erklärt, dramatische Folgen haben. Typische Symptome sind Atemnot bei Belastung (unter Umständen mit einem Rassel-Geräusch einhergehend), ein Abnehmen der Leistungsfähigkeit, Schwellungen an den Knöcheln und ein beschleunigter Herzschlag. „Je früher eine Herzmuskelschwäche erkannt wird, desto besser“, sagt Professor Sinha. Denn unbehandelt kann sie zum Tod der Patienten führen. Ursache einer Herzmuskelschwäche sind oft Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Auch Entzündungen des Herzmuskels, angeborene Herzklappenerkrankungen oder der Missbrauch von Alkohol oder Drogen können zu einer Herzmuskelschwäche führen.

Um festzustellen, ob eine Herzmuskelschwäche vorliegt, untersuchen Kardiologen die Blutwerte des Patienten, führen Untersuchungen wie EKG oder Herz-Ultraschall durch und röntgen die Lunge. Belastungsuntersuchungen oder ein Herzkatheter sind nur unter bestimmten Voraussetzungen nötig.

Liegt tatsächlich eine Herzmuskelschwäche vor, muss diese schnell behandelt werden. Dabei kommen beispielsweise Medikamente gegen Bluthochdruck zum Einsatz oder Diabetes-Medikamente (die hilfreich sein können, auch wenn beim Patienten keine Diabetes-Erkrankung vorliegt). Darüber hinaus sollte der Eisenmangel behandelt werden, der oft mit einer Herzmuskelschwäche einhergeht.

„Auch der Impfschutz ist wichtig“, betont Professor Sinha. Patienten mit Herzmuskelschwäche sollten sich jährlich gegen Grippe und alle fünf Jahre gegen Pneumokokken-Infektionen impfen lassen. Der Chefarzt warnt außerdem ausdrücklich davor, das Corona-Virus auf die leichte Schulter zu nehmen: „Herzpatienten drohen hier dramatische Schädigungen.“ Wenn die medikamentöse Therapie versagt, können sogenannte Resynchronisations-Schrittmacher helfen – oder im schlimmsten Fall eine Herz-Transplantation. „Wobei ein hoher Mangel an Spenderherzen herrscht.“ Auch Herz-Unterstützungssysteme können eine Lösung sein. Heute sind solche Systeme kaum mehr sichtbar; früher mussten die Patienten stets einen kleinen Koffer mit sich herumtragen.

Gesunde, mediterrane Ernährung und moderate Bewegung tun dem Herzen gut; betroffene Patienten sollten wenig Salz zu sich nehmen und nicht zu viel trinken. „Und egal, ob Sie krank oder gesund sind: Verlassen Sie sich bitte nicht auf die Medizin als Reparaturbetrieb, sondern werden Sie selbst aktiv.“

Drei Zuhörer-Fragen

Kann Bronchial-Asthma eine Herzmuskelschwäche auslösen?

Bronchial-Asthma erhöht die Druckverhältnisse im Lungenkreislauf. Chronisches Asthma kann deshalb ganz ähnliche Symptome wie eine Herzmuskelschwäche mit sich bringen.

Sind Aktivitäten wie Urlaubsflüge oder Bergsteigen mit Herzmuskelschwäche möglich?

Das kommt immer auf den individuellen Zustand des Patienten an. Prinzipiell sollten Flüge kein Problem darstellen. Bei besonders langen Flügen oder Reisen in sehr exotische Länder bietet sich unter Umständen eine vorherige Rücksprache mit dem Kardiologen an. Was das Wandern angeht, sollte jeder Patient selbst ungefähr wissen, was er sich zumuten kann, und wie sportlich er üblicherweise im Alltag ist. Prinzipiell sind für Herzpatienten jedoch Höhen über 1 000 Meter mit Vorsicht zu genießen. Das gilt nicht nur bei körperlicher Anstrengung, sondern auch beim schnellen Überwinden von Höhenunterschieden mit der Seilbahn.

Hat eine Herzmuskelschwäche auch auf andere Organe Auswirkungen?

Ja, eine Herzmuskelschwäche beeinträchtigt langfristig fast alle Organe: Magen und Darm werden träger; die Nieren werden schlechter durchgespült; das Gehirn wird schlechter versorgt. Das ganze System wird träger und der Körper ist nicht mehr so leistungsfähig und widerstandsfähig.

Gesundheitsvortrag: "Wenn das Herz schlapp macht" - jetzt anschauen: https://youtu.be/DeLizpn4j5o

Pressekontakt:

Anja Kley
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