Hof

Junge Ärzte für die Region zu gewinnen, ist das Ziel des Stipendienprogramms des Sana Klinikums Hof.

Sana Klinikum Hof vergibt erstmals Stipendium

Wie man von der Musik zur Medizin kommt und mit 35 Jahren und vier Kindern erfolgreich ein Medizinstudium beginnt, berichtet Sandra Kondakov, erste Stipendiatin des Sana Klinikums Hof.

Langfristig hoch qualifiziertes Personal zu akquirieren und zu binden ist in Zeiten des Fachkräftemangels von besonderer Bedeutung. Junge Ärzte wollen häufig nicht in kleinere Städte oder strukturschwache Regionen, dass erschwert die Besetzung, nicht nur von Assistenzstellen. Für die Sicherung der ärztlichen Versorgung in der Region möchte das Sana Klinikum Hof mit dem Stipendienprogramm Anreize für junge Menschen schaffen. „Wir unterstützen Humanmedizinstudierende fachlich als auch finanziell und bieten Ihnen damit die Möglichkeit ihr Studium ohne Verzögerungen abschließen zu können. Ein erfahrener Arzt steht den Studenten zur Seite. Zusätzlich garantieren wir einen sicheren Arbeitsplatz“, erläutert Geschäftsführer Dr. Holger Otto das interessante Angebot. Als Student verpflichtet man sich im Gegenzug, nach Abschluss des Medizinstudiums für mindestens drei Jahre als Assistenzarzt für das Sana Klinikum Hof tätig zu werden. Die Anstellung erfolgt im Rahmen eines Weiterbildungsvertrages. „Wir sind sehr froh, mit Sandra Kondakov eine außergewöhnliche junge Frau auf Ihrem Weg unterstützen zu können“, berichtet Dr. Otto stolz von der neuen Stipendiatin. 

Eigentlich drehte sich im Leben von Sandra Kondakov von klein auf alles um die Musik. „Ich werde Musikerin“, das stand für die gebürtige Berlinerin schon in jungen Jahren fest. Und so ging sie völlig selbstverständlich ihren musikalischen Weg. Sie spielte mit vier Jahren Blockflöte, später kam dann die Querflöte hinzu, die fortan ihre musikalische Kariere bestimmen sollte. Nach dem Abitur begann sie 1994 ihr Musikstudium in Detmold und Berlin. Ihr erstes Kind wurde 1996 geboren und 1999 das Zweite. Auch 2001, als sie ihr Musikstudium abschloss, war noch immer klar: „Musikerin sein, das ist mein Leben“. Bereits 1999, als ihr Mann, der ebenfalls Musiker ist, eine Stelle bei den Hofer Symphonikern bekam, zog die ganze Familie nach Oberfranken. Kondakov begann freiberuflich als Musikerin und Flötenlehrerin zu arbeiten und zwei weitere Kinder erfühlten das Familienleben, doch mit der Zeit wurde ihr klar: „Als Musiklehrerin noch die nächsten 30 Jahre arbeiten? Nein, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Da muss doch noch irgendetwas anderes sein, was mich interessiert.“ Irgendwann schoss ihr die Antwort wie selbstverständlich durch den Kopf: Medizin. „Ärztin werden – oh Gott, das ist doch Wahnsinn, wie soll das gehen, wie soll ich das schaffen?“, dachte sie. Doch ihrem Lebensmotto folgend - „Nicht so viel grübeln und sorgen, sondern einfach machen“ fasste sie sich ein Herz und gestand ihr Vorhaben ihrem Mann. „Wenn Du meinst, dass es das Richtige für Dich ist, dann versuche es. Gemeinsam schaffen wir das“, sagte er. Gedacht, getan. „Ich werde nie den Moment vergessen, als ich meine Zulassung bekam. Auf einer Autobahnraststätte in Bulgarien habe ich es erfahren. Unglaublich!“


Mit gemischten Gefühlen begann die lebensfrohe Musikerin 2011 mit dem Studium der Humanmedizin an der FAU Erlangen-Nürnberg. „Die ersten Jahre waren sehr hart“, berichtet die vierfache Mutter. „Studium, Familie, Fernbeziehung – alles unter einen Hut zu bringen, war am Anfang sehr schwer. Im März 2015 legte sie dann ihr erstes Staatsexamen ab. Pflegepraktika in Hof und Münchberg ergänzten die Studienarbeit in Erlangen. Nach den jeweils vierwöchigen Famulaturen in der Hofer Frauenklinik 2015, der Allgemeinarztpraxis Breit, Nitsch und Reuter 2016 und der Kinderklinik im Vogtland Klinikum Plauen 2017, absolvierte sie ihre letzte Famulatur in der Zentralen Patientenaufnahme im Sana Klinikum Hof bis Ende September. „Das Thema Notaufnahme machte mir irgendwie Angst. Ich wollte mich dem unbedingt stellen. Heute kann ich sagen, dass mir die letzten vier Wochen einen wichtigen Einblick in die Abläufe einer Notaufnahme gegeben haben. Und die Gewissheit, dass es zwar oft hektisch zugeht, aber mit einem guten Team im Rücken die Herausforderungen gemeistert werden können.“
Von dem Erlebten geprägt geht es nun für die heute 41-Jährige wieder zum Studium nach Erlangen. Die Vorbereitungen auf das 2. Staatsexamen im April stehen an. Nach dem darauffolgenden praktischen Jahr in der Inneren Medizin, der Chirurgie und Pädiatrie wird sie die mündlichen Prüfungen des 3. Staatsexamens im Mai 2019 absolvieren, um danach am Sana Klinikum Hof ihre berufliche Karriere zu starten.

Man mag es sich kaum vorstellen, aber neben all den beruflichen und familiären Herausforderungen schafft es die derzeitige Doktorandin tatsächlich auch, ihre Hobbies zu verwirklichen. „Ich liebe lange Spaziergänge mit unserem Hund, gehe gerne wandern und gärtnere in unserem Schrebergarten, wo wir Gemüse anbauen. Mit diesen kleinen, aber wichtigen Auszeiten, einem starken Mann und wunderbaren Kindern an meiner Seite habe ich einfach richtig Glück gehabt und bin ganz zuversichtlich für alles, was noch kommt.“ In welchem Fachbereich sie später arbeiten will, weiß die temperamentvolle angehende Ärztin noch nicht ganz genau. Vielleicht Pädiatrie, aber das wird sich finden, da ist sie sich ganz sicher. Wir wünschen Ihr viel Erfolg und einen guten Start im Sana Klinikum Hof.

 

Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 22.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

 

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 - 3341
<link>anja.kley@sana.de | <link http: www.sana-klinikum-hof.de>www.sana-klinikum-hof.de