Hof

Beim 5. Herz-Kreislauf-Tag in Hof informieren Ärzte das Fachpublikum über neue Entwicklungen. Der interdisziplinäre Ansatz ist gefragt.

Patient im Fokus der Experten

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Dr. phil. Anil-Martin Sinha, Chefarzt der Kardiologie des Sana Klinikums Hof fand der Hofer-Kreislauf-Tag auch in diesem Jahr wieder großen Zuspruch.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen
Problemen weltweit. Sie schränken das Leben der Patienten ein, je weiter sie fortschreiten, führen
ohne geeignete Gegenmaßnahmen letztlich zum Tod. Zu den häufigsten Ursachen zählen Stress, Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Rauchen oder auch die Einnahme von Medikamenten. Der 5. Hofer Herz-Kreislauf-Tag in der Münch-Ferber-Villa hat wieder einmal klargemacht, dass keine Erkrankung für sich alleine steht. Der vielfältigen Verflechtungen wegen bedarf es eines interdisziplinären Ansatzes. „Die Fachärzte müssen miteinander kommunizieren“, betont Prof. Dr. Dr. Anil-Martin Sinha, der die wissenschaftliche Leitung dieser Veranstaltungsreihe innehat.

Der Patient in seiner Individualität sei stärker in den Fokus gerückt. Das ging aus den Fachvorträgen der Experten ebenso hervor wie aus der Diskussion. In drei Hauptblöcken brachten die Referenten den rund 120 Fachbesuchern ihre Erkenntnisse nahe, berichteten von neuen Studien, Medikamenten, Therapien, Sichtweisen. Eingangs ging es um aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie beim akuten Koronarsyndrom, um Gerinnungshemmung, Herzinsuffizienz und Prävention. Danach um Querverbindungen der Herzmedizin zur Onkologie, zur Schilddrüsen und Lungentherapie.

Schließlich standen die Kreislaufunterstützungssysteme im Mittelpunkt, wobei die Referenten unter anderem auch die moderne Gerätetherapie beleuchteten sowie Neues aus der Rhythmologie zu berichten hatten. Aufmerksam verfolgten die Zuhörer die Ausführungen der Experten, die zumeist an großen deutschen Kliniken arbeiten und aus Kassel, Dresden, Mannheim, Straubing, Erlangen, Suhl und Schweinfurt angereist waren. Aber auch Spezialisten des Sana Klinikums Hof kamen zu Wort, so Dr. Wolfgang Hohenforst-Schmidt, Leiter der Sektion Pneumologie stellte Neues aus der Lungentherapie vor und Dr. Markus Kapp, Leiter der Sektion Hämatologie und Internistische Onkologie ging auf Chancen und Risiken der aktuellen Tumortherapie ein. Dr. Mohamed K. Sheta widmete seinen Vortrag der Rhythmologie, während Prof. Sinha Neues aus der Welt der Diabetes- und Fettstoffwechseltherapie berichtete. Dabei stellten die Referenten auch provokante Fragen und Thesen in den Raum wie „Das Labor hat nicht immer Recht“ oder „Sind wir plötzlich alle krank?“ Dr. Ole A. Breithardt vom Klinikum Kassel sieht sich seine Patienten genau an, um herauszufinden, welche Medikamente oder Therapien wem Überlebensvorteile bringen. Es gebe unterschiedliche Ansichten darüber, ob ein 80-Jähriger wirklich einen idealen Blutdruck von 120/80 haben muss. „Wichtig ist, rechtzeitig den Lebensstil zu ändern, sich salzarm zu ernähren, nicht nur auf Medikamente zu setzen.“ Dass Diabetes in der ganzen Welt sprunghaft gestiegen ist, gerade auch in Indien, China und Afrika, gibt Chefarzt Sinha zu denken. Von sechs Jahren Lebensverkürzung spricht er, in Zusammenhang mit einer Herzerkrankung sogar von zwölf Jahren. Dabei komme der Basistherapie große Bedeutung zu. Eigentlich weiß es jeder: Die richtige Ernährung, Fettabbau, körperliche Aktivität – „es muss nicht unbedingt Sport sein“ – und der Verzicht aufs Rauchen und Alkohol können anfangs noch viel ausrichten. Danach geht es nur mit Medikation, mit Insulingaben.

In der Tumorforschung habe man in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, meinte Sektionsleiter Dr. Kapp. Die Menschen lebten länger, doch beeinträchtigten Krankheit und Therapie den gesamten Körper. Auch hier gelte es, den Patienten genau zu untersuchen und individuelle Therapieziele zu setzen.
Dr. Hohenforst-Schmidt kann Neues aus Hof in Sachen Asthma-Behandlung vermelden: Am Sana Klinikum Hof erprobe man derzeit die sogenannte bronchiale Thermoplastie, die gute Erfolge verspreche und Leben verlängere. Derzeit arbeiteten 15 deutsche Zentren mit dieser Methode. „So mancher Patient kam durch sie wieder aus dem Rollstuhl heraus.“ Auch Dampftherapie wird nach Worten des Spezialisten demnächst in Hof angeboten. Viel versprechen sich die Ärzte am Sana Klinikum Hof von einer neuartigen 3-D-Untersuchungsmethode, die kleine Karzinome im Frühstadium im Lungengewebe sichtbar macht.

Text: Lisbeth Kaupenjohann, FP

Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In über fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 22.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
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