Hof

4. April 2018 Tag der älteren Generation

Nur eine Gedächtnislücke oder bereits Demenz?

Zum Tag der älteren Generation gibt Dr. Glumm, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Sana Klinikum Hof, Antworten auf die wichtigsten Fragen zu einer der häufigsten Erkrankungen im Alter.

Bereits 28 Prozent der Bundesbürger sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes über 60 Jahre alt, 6 Prozent davon über 80 Jahre – Tendenz steigend. Eine der häufigsten Erkrankungen im Alter ist die Demenz. Der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und die damit einhergehende, fortschreitende Veränderung der Lebensumstände verändert das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen grundlegend. Dr. Glumm, Chefarzt der Neurologie am Sana Klinikum Hof erläutert die verschiedenen Arten von Demenz und zeigt den Weg zur Diagnose auf.

Aktuell sind in Deutschland nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, bis zum Jahr 2050 werden es etwa 3 Millionen sein. Schätzungen zufolge kommen in Deutschland jährlich rund 300.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Demenz als Folge einer chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns, die zu Störungen im Gedächtnis, der Orientierung, der Sprachfähigkeit sowie im Urteilsvermögen führen kann. Zudem können damit auch Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation einhergehen. „Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es nicht die eine Art von Demenz gibt. Demenz ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Krankheiten, die höchst unterschiedlich verlaufen, aber alle die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen“, erklärt Chefarzt Glumm. „Mit bis zu 70 Prozent ist die Alzheimer-Demenz die häufigste Form. Hierbei kommt es zu Eiweißablagerungen an den Nervenzellen, die die Kommunikation der Nervenzellen untereinander verhindern und Symptome wie Vergesslichkeit, Sprachstörungen und Orientierungsschwierigkeiten auslösen.“ Davon zu unterscheiden ist die vaskuläre Demenz, die von Durchblutungsstörungen ausgelöst wird. Ihr kann als Grunderkrankung ein Schlaganfall vorausgehen. Auch Mischformen von Alzheimer-Demenz und anderen Demenzformen gilt es zu beachten. Sekundäre Demenzen hingegen werden durch nicht-hirnorganische Grunderkrankungen wie Stoffwechselstörungen oder Schilddrüsenerkrankungen hervorgerufen. „Bei erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung können sich in einigen Fällen die Gedächtnisstörungen zurückbilden“, erklärt der Neurologe.

Die Diagnose von Demenz gehört in die Hand von Spezialisten
Treten Demenzsymptome, wie beispielsweise Vergesslichkeit oder Orientierungsstörungen, auf, ist es wichtig die Ursache abzuklären. „Die Diagnose von Demenz gehört in die Hand von Spezialisten und bedarf einer umfassenden kognitiven und körperlichen Untersuchung. Darüber hinaus werden die Angehörigen zur Krankengeschichte befragt“, erläutert Dr. Glumm das neurologische Assessment. Tatsächlich fällt die Diagnose Demenz erst am Ende eines langen Prozesses. Denn die Grundbedingung ist, dass die kognitiven Einschränkungen und Begleitsymptome mindestens sechs Monate bestehen. „Mitunter kann auch eine körperliche Krankheit, wie Parkinson, Schlaganfall oder ein Hirntumor, hinter dem Verlust der kognitiven Fähigkeiten liegen“, so der Experte weiter. „Und manchmal verbirgt sich hinter einer vermeintlichen Demenz auch ein anderes seelisches Krankheitsbild, wie etwa eine Depression.“

Angehörige sollten sich rechtzeitig Unterstützung suchen
Der Verlauf einer jeden Demenz ist anders. Zudem sind die einzelnen Stadien nur sehr unscharf voneinander abzugrenzen. Auch wenn der Krankheitsverlauf höchst individuell ist, nehmen in der überwiegenden Zahl der Fälle die Einschränkungen im Laufe der Zeit immer weiter zu. „Die Betreuung und Pflege eines Erkrankten ist ein Fulltime-Job, den niemand auf Dauer und ganz allein erfüllen muss. Suchen Sie sich rechtzeitig professionelle Unterstützung – möglichst von Anfang an und nicht erst, wenn Sie am Rande der Erschöpfung sind“, rät Dr. Glumm. „Informieren Sie sich zudem umfassend über die Krankheit und was auf Sie zukommt.“ Das Behandlungsteam der Klinik für Neurologie, sowie das Sana Gesundheitszentrum sind dabei Ansprechpartner. Sie geben Kontakte zu unterstützenden Angebote, wie Selbsthilfegruppen, professionellen Pflegediensten sowie Tagespflegeeinrichtungen. Und sie haben ein offenes Ohr für weitere Sorgen und Nöte der Angehörigen wie auch der Betroffenen.

Seit April 2009 gibt es am Sana Klinikum Hof den ehrenamtlichen Besuchsdienst für stationäre – vor allem demenzkranke Patienten. Ein Klinikaufenthalt ist stets eine besondere Lebenssituation. Viele Ältere, vor allem Menschen die an einer Demenz leiden, kommen mit der Situation nicht zurecht, leiden unter Unsicherheiten und Ängsten. Ein Besuchsdienst bietet geschulte Gesprächspartner, die Zeit haben zum Zuhören, die mit ihrer Aufmerksamkeit mitmenschliche Nähe vermitteln. Das Eingehen auf persönliche Sorgen und Nöte trägt dazu bei, dass sich der Patient sicherer fühlt. Daneben kann der Besuchsdienst kleine Wünsche erfüllen, zum Beispiel Botengänge oder eine Begleitung zum Friseur. Die Rückmeldungen beider Seiten sind überaus positiv. Das Sana Klinikum Hof engagiert sich für Menschen mit Demenz. In diesem Rahmen nimmt es an dem bayernweiten Projekt „Menschen mit Demenz im Krankenhaus“ teil, das von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern e.V. ins Leben gerufen wurde. Weitere Förderer des Projektes sind die Robert-Bosch-Stiftung sowie das bayerische Gesundheitsministerium. Das Sana Klinikum Hof ist Mitglied der Alzheimer Gesellschaft Hof/Wunsiedel e. V. Aktuell suchen die 18 sogenannten Grünen Damen dringend Unterstützung. Vor dem ersten Einsatz erhalten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine kostenlose dreitägige Schulung. Die Inhalte, vor allem Gesprächsführung und Umgang mit Demenzkranken, vermittelt Martha Magdalena Link, Validationslehrerin nach Naomi Feil und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Hof/Wunsiedel. Haben Sie Interesse? Wir würden uns freuen von Ihnen zu hören. Nähere Informationen erhalten Sie gern über Angelika Schwarzenau, stellvertretenden Pflegedienstleitung, Telefon 09281 98- 2707 E-Mail: <link>Angela.Schwarzenau@sana.de

 

Über das Sana Klinikum Hof

Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 22.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

Anja Kley/ Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 – 3341,
<link>anja.kley@sana.de | <link http: www.sana-klinikum-hof.de>www.sana-klinikum-hof.de