Zum 1. September 2011 übernahm mit Dr. Dr. Elias Polykandriotis ein erfahrener Facharzt für Plastische Chirurgie und Handchirurgie die Leitung der neu gebildeten Sektion für Plastische und Handchirurgie im Sana Klinikum Hof. Sie ist zunächst Teil der nun umbenannten Abteilung für Unfallchirurgie, orthopädische Chirurgie und Handchirurgie unter Chefarzt Prof. Dr. Matthias Schürmann.
In der Handchirurgie steht die Notfallversorgung von schweren Handverletzungen im Vordergrund. Dabei können nun auch Unfälle, bei denen Finger oder andere Gliedmaßen abgetrennt wurden, durch sofortige Replantation versorgt werden. Weiterhin kümmert sich Dr. Polykandriotis um alle Patienten mit chronischen oder akuten Handerkrankungen. So kann er als erfahrener Handchirurg neben den gewöhnlichen Handproblemen, wie Überbeinen, Schnappfingern und einschlafenden Händen, auch chronische Handgelenksschmerzen oder Fehlstellungen und Bewegungsstörungen behandeln. Dabei setzt er ein großes Spektrum an modernen Techniken zur Wiederherstellung der Handfunktion ein. Auch schwierige Situationen mit Sehnen-, Knochen- oder Hautschäden können nun im Sana Klinikum Hof versorgt werden. Polykandriotis hofft auf eine intensive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten in der Region. „Einige Kollegen sind bereits seit Jahren auch handchirurgisch tätig - ich möchte meine therapeutischen Angebote als Ergänzung zum bereits vorhandenen Behandlungsspektrum einbringen.“
Die plastische Chirurgie konzentriert sich vorerst auf wiederherstellende Operationen. Dabei geht es um Eingriffe zur Rekonstruktion von Körperform und -funktion nach Unfällen, Krebsoperationen, chronischen Wunden, schweren Infekten und zur Korrektur angeborener Fehlbildungen. Eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Klinikums ist geplant, vor allem mit der Frauenklinik bei der operativen Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs. „Der Ausbau der internen und externen Kooperationen ist mir sehr wichtig“, betont Polykandriotis. Gerade auch niedergelassenen Ärzten möchte er als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, da bislang viele Patienten mit plastisch chirurgischen Problemen nicht in Hochfranken behandelt werden konnten.
Die enge Beziehung zwischen der Plastischen Chirurgie und der Handchirurgie begründet sich in der gemeinsamen präzisen Operationstechnik. Der 40-Jährige erläutert: „Auf beiden Gebieten wird besonders gewebeschonend operiert. Das so genannte „atraumatische“ Vorgehen ist wegen der eng nebenander liegenden feinen Gewebsstrukturen, wie Muskeln, Sehnen, Nerven und Blutgefäße sehr wichtig. Außerdem nutzen wir Verfahren zum Gewebsersatz zum Beispiel bei der Transplantation von Hautlappen. Schließlich verwenden wir mikrochirurgische Techniken, wobei unter dem Operationsmikroskop feinste Strukturen wiederhergestellt werden, zum Beispiel bei der Naht von Fingernerven oder -gefäßen, bis hin zum Replantieren abgetrennter Finger.“
Hierfür durchlief Polykandriotis eine umfangreiche Ausbildung: Dem Studium an der renommierten Semmelweis-Universität Budapest folgten Ausbildungsstationen in den USA (Harvard) und Griechenland. Von 2000 bis 2009 absolvierte er eine kombinierte Ausbildung als Plastischer Chirurg und Handchirurg an der Universität Erlangen-Nürnberg, ergänzt durch Weiterbildungsaufenthalte in Ludwigshafen und Wien. Im Jahre 2009 wechselte Polykandriotis als verantwortlicher Oberarzt nach Giessen, um dort den Bereich Mikrochirurgie aufzubauen. Zuletzt leitete er dort kommissarisch die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie. Neben seiner klinischen Tätigkeit ist Polykandriotis in seinen Spezialgebieten wissenschaftlich engagiert. Sein Habilitationsverfahren zum Privatdozenten an der Universität Erlangen-Nürnberg steht kurz vor der Beendigung.
„Wir freuen uns, mit Herrn Dr. Dr. Polykandriotis einen hochqualifizierten Arzt für Hof gewonnen zu haben“, erklärt Dr. Boris Rapp, der Geschäftsführer des Sana Klinikum Hof. „Mit dem Eintritt von Dr. Dr. Polykandriotis verbessern wir unser Leistungsangebot für die Menschen der Region weiter“, ergänzt der Ärztliche Direktor Prof. Schürmann, und weiter: „Unser Auftrag ist die medizinische Rundum-Versorgung – heute habe wir wieder eine entscheidende Lücke geschlossen“.
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