Hof

Vorstände der bayerischen Großkrankenhäuser tagen in Hof

Kompetenzen bündeln, um Ärztemangel auszugleichen

Angesichts von Fachkräftemangel und Finanzknappheit müssen Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte noch enger zusammenarbeiten. Und um die Hygiene in den Kliniken noch mehr in den Vordergrund zu rücken, ist eine Weiterbildungsoffensive notwendig, denn geschulte Fachkräfte sind  Voraussetzung, um ein Hygienemanagement in den Häusern zu etablieren.
Dies sind zwei zentrale Aussagen der Vorstände der 39 bayerischen  Großkrankenhäuser, die sich am Donnerstag und Freitag dieser Woche im Sana Klinikum Hof zu ihrer jährlichen Arbeitstagung treffen.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), Siegfried Hasenbein, informierte über das bevorstehende Gesetz „zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung“. Nach seiner Überzeugung sei eine noch engere Zusammenarbeit von Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten dringend geboten. Beide Bereiche würden mit den gleichen Problemen kämpfen, dem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften und anhaltendem finanziellen Druck. „Da ist es unabdingbar, dass wir unsere Kompetenzen und unsere Ressourcen bündeln“ fordert Hasenbein. Beide Bereiche könnten davon profitieren. Niedergelassene Fachärzte könnten enger mit Kliniken kooperieren und auch im stationären Krankenhausbetrieb mitwirken, während die Krankenhäuser ihre Kompetenz einbringen können, um eine qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in der Region sicherzustellen. Er setzt deshalb auf möglichst viel Kommunikation und Kooperation und fordert, die gegenseitige Abschottung aufzulösen: „Entscheidend ist, dass ein Gesetz zur Sicherstellung der Versorgung an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet wird und nicht an Eigen- oder Standesinteressen.“

Einen zweiten Schwerpunkt der Tagung bildete das Thema Krankenhaushygiene. Dr. Boris Rapp, Geschäftsführer des Sana  Klinikums Hof und Gastgeber der Tagung verwies darauf, dass die Krankenhäuser schon in der Vergangenheit viel Aufwand betrieben, um das Infektionsrisiko für die Patienten gering zu halten. Dennoch waren sich die Klinikchefs einig, die Anstrengungen zu verstärken. „Bewusstseinsbildung“ bei allen im Krankenhaus tätigen Berufsgruppen war dabei ein Schlüsselwort. Jeder Mitarbeiter könne mit verantwortungsvollem Verhalten im Alltagsbetrieb zur Verbesserung beitragen. Ein funktionierendes Hygienemanagement sei dafür Voraussetzung und gehöre zur Führungsverantwortung einer Klinikleitung, stellten die Tagungsteilnehmer fest.

Die zu Jahresbeginn in Kraft getretene bayerische Hygieneverordnung bezeichneten die Klinikmanager als Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig wiesen sie auf einen eklatanten Personalengpass hin. Die in der Verordnung vorgeschriebene Zahl von Hygienefachkräften in Medizin und Pflege stehe in Bayern und bundesweit nicht annähernd zur Verfügung. Für Pflegekräfte existierte in Bayern nur eine einzige Weiterbildungseinrichtung, die in einem zweijährigen Lehrgang 25 Fachkräfte ausbilde. Der aktuelle Bedarf in den bayerischen Krankenhäusern betrage ein Vielfaches. Die bayerischen Klinikvorstände fordern deshalb eine Weiterbildungsoffensive in Sachen Hygiene. „Die Idealvorstellungen in einer Verordnung niederzuschreiben reicht nicht“ sagt BKG-Geschäftsführer Hasenbein. „Alle Seiten müssen dazu beitragen, dass dies in der Praxis auch umgesetzt werden könne“.

Und dabei stellten die Krankenhausvertreter noch einen zweiten Kritikpunkt heraus: „Zusätzliches Personal und weitere Maßnahmen, um die Hygiene zu verbessern, müssen auch finanziert werden. Dafür gesteht man uns bislang keinen Cent zu.“

Neben den Auswirkungen der Finanzierungsreform auf die Krankenhausversorgung beschäftigten sich die bayerischen Krankenhauschefs mit einer Reihe von aktuellen Themen.

Unter der Federführung des gastgebenden Sana Klinikums Hof und der Bayerischen  Krankenhausgesellschaft versammelten sich die Geschäftsführer und Vorstände von 39 bayerischen Krankenhäusern der Schwerpunkt- und Maximalversorgung in Hof. Die Teilnehmer repräsentieren mit rd. 25.000 Betten über ein Drittel der Krankenhauskapazität in Bayern.


Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von über 340 Krankenhäusern in Bayern mit insgesamt knapp 80.000 Betten. Rund 2,7 Millionen Patienten werden jährlich in den bayerischen Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Die bayerischen Krankenhäuser erbringen hierfür das gesamte Leistungsspektrum der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Die Einrichtungen sind zugleich einer der bedeutendsten Arbeitgeber Bayerns. Über 160.000 Menschen der verschiedensten Berufe beziehen ihr Einkommen von den in der BKG zusammengeschlossenen Krankenhäusern.




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