Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie führt ein Register zur Erfassung endoskopischer Bauchhöhleneingriffe (Bauchspiegelungen) über einen natürlichen Zugang. Bis Ende 2008 brachten 22 Kliniken in Deutschland etwa 200 Patientinnen ein, denen Gallenblase oder Blinddarm über die Scheide entfernt wurden. Als einzige Klinik in Bayern ist bislang das Sana Klinikum Hof in diesem Register vertreten.
Die Bauchspiegelung bietet gegenüber Schnittoperationen viele Vorteile: geringere Schmerzen nach der Operation, dadurch seltener Lungenentzündung oder Darmträgheit, schnellere Erholung, bessere kosmetische Ergebnisse sowie günstigere Langzeitprognose. Um die Ergebnisse der bisher geübten Bauchspiegelung zu optimieren, versuchte man zunächst, die notwendigen Bauchdeckenschnitte an Zahl und Größe weiter zu reduzieren. Seit 2005 erprobt man weiterhin, Bauchraumoperationen über sogenannte „natürliche Zugangswege“ durchzuführen. Bislang hat sich die Scheide als einziger sinnvoller „natürlicher“ Zugangsweg an zunächst noch wenigen Kliniken erwiesen.
Die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Sana Klinikums Hof hat viel Erfahrung mit Bauchspiegelungen. Aufgrund ihrer Aktivität im Bereich dieser endoskopischen Chirurgie (Schlüssellochchirurgie) ist sie bereits seit 2004 ein offiziell von der Dachgesellschaft anerkanntes Ausbildungs- und Hospitationszentrum. Seit Herbst 2008 bietet sie auch die neue traumaarme Methode zur Gallenblasenentfernung über die Scheide an.
Dieser Zugang bietet mehrere Vorteile: Die Scheide ist extrem schmerzunempfindlich und wenig entzündungsgefährdet. Die Bauchdecke erfährt nur einen minimalen, im Nabel versteckten Einschnitt von circa fünf Millimetern Länge. Durch diese Verkleinerung und Verlagerung der Operationswunden kann der gesamte durch die Operation entstehende Schmerz im Vergleich zur normalen Bauchspiegelungsoperation nochmals deutlich verringert werden.
Zusätzliche Sicherheit für die Patientin schafft die enge abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit der Frauenklinik des Sana Klinikums. So führt regelmäßig ein Frauenarzt den kleinen Einschnitt zur Platzierung der Operationshülse in die Scheidenhinterwand durch.
Inzwischen wurde im Sana Klinikum Hof die Gallenblase bereits vier Frauen komplikationsfrei über die Scheide entfernt. Chefarzt PD Dr. Claus Schneider berichtet: „Alle Patientinnen fielen durch deutlich geringere Schmerzen und entsprechend niedrigen Schmerzmittelbedarf nach der Operation auf, gerade im Vergleich zu Patienten nach Gallenblasenentfernung über eine normale Bauchspiegelung. Spätestens am zweiten Tag nach der Operation gingen die Frauen nach Hause. Wir freuen uns, unseren Patientinnen so eine innovative und dabei komplikations- und traumaarme Operationstechnik anbieten zu können.“
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Sana Klinikum Hof GmbH
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