Hof

ATLS®-Kurs: wenn auf dem Weg vom Unfallort auf den Operationstisch jede Minute zählt

Hof, Notfallmediziner aus Oberfranken treffen sich zum ersten Intensivkurs

ATLS® ist die Abkürzung für den englischen Begriff advanced trauma life support – zu deutsch: optimierte Schwerverletzten-Versorgung. Diesem Thema haben sich die sechs Schwerpunktkrankenhäuser Oberfrankens – Klinikum Bamberg, Klinikum Bayreuth, Klinikum Coburg, Klinikum Forchheim, Sana Klinikum Hof und Klinikum Kulmbach – verschrieben. Letztes Jahr riefen diese Häuser das Trauma-NetzwerkD Oberfranken ins Leben. Dessen Ziel ist es, das hohe Niveau der deutschen Unfallchirurgie und Notfallversorgung im Netzwerk durch intensive Zusammenarbeit der Krankenhäuser und ständige Verbesserung der klinischen Abläufe bei der Schwerverletztenversorgung noch weiter zu optimieren.

Um dies zu erreichen, findet an diesem Wochenende am Sana Klinikum Hof erstmals in Hochfranken ein Intensivkurs statt, bei dem 16 ausgewählte Chirurgen und Notfallmediziner aus ganz Oberfranken die schnelle Versorgung von Schwerstverletzten und die Entscheidungsfindung in der Notaufnahme trainieren. Denn bei der Ankunft eines Polytrauma-Patienten, also eines Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen, im Krankenhaus muss innerhalb von wenigen Minuten die Untersuchung erfolgen, die Diagnosen gestellt und die Behandlung eingeleitet werden. Verzögerungen oder Unsicherheiten in der Entscheidungsfindung können für den Patienten tödlich sein. Umso wichtiger ist das Training dieser entscheidenden Minuten. Erfahrene Notfallmediziner haben für den ATLS®-Kurs neben theoretischen Inhalten eine Vielzahl von lebensechten Szenarios vorbereitet, bei denen Laiendarsteller mit Medizinkenntnissen sehr realistisch Notfallsituationen simulieren, in denen sich die Kursteilnehmer durch richtige Entscheidungen und Maßnahmen bewähren müssen.

Prof. Dr. Matthias Schürmann, Sprecher des TraumaNetzwerkD Oberfranken und Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie am Sana Klinikum Hof, hat die ATLS®-Ausbildung bereits 2001 absolviert. Er berichtet: „Die präparierten und geschminkten Verletzten und die ATLS®-Lehrkräfte stellen hochbrisante Situationen nach. Die Simulationen sind absolut realistisch. Als Kursteilnehmer steht man unter hohem Stress. Jeder Kursteilnehmer wird während der Versorgung der „Patienten“ ständig von Ausbildern beobachtet, die nach dem Ein-satz kritisch die Leistung jedes Einzelnen bewerten. Diese Form der Ausbildung ist hoch effektiv und trainiert genau das, was wir im Ernstfall in unserem Schockraum brauchen: klares Erkennen des Problems und schnelles zielgerichtetes Handeln.“ In vielen Fällen erfordert die Erstversorgung des Schwerverletzten mehrere Notoperationen. „Gerade bei Patienten mit unterschiedlichen Verletzungen an Kopf, Brustkorb, Bauch oder Extremitäten entscheidet dann die richtige Festlegung der Prioritäten und der Versorgungsreihenfolge über das Weiterleben“, führt Schürmann aus.

Dr. Boris Rapp, der Geschäftsführer des Sana Klinikums Hof, ergänzt: „Wir haben uns auf Anregung des TraumaNetzwerksD Oberfranken dazu entschlossen, diesen aufwändigen Kurs in unserem Haus anzubieten. Wir können so unsere Chirurgen und Anästhesisten schulen und gleichzeitig über die externen Teilnehmer die Kontakte zu den anderen Netzwerkkliniken vertiefen. Denn: Schwerverletztenversorgung ist Teamarbeit – im Schockraum sowie überregional im Verbund mit allen anderen Kliniken, die sich in der Versorgung dieser Patienten engagieren.“

Ihr Pressekontakt

Kerstin Koch
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