Hof

„Hochfranken probt den Ernstfall“

Am Samstag den 13.10.2012 findet der 9. Hofer Traumatag in der neuen Freiheitshalle statt. Diese medizinische Fachveranstaltung hat bereits eine lange Tradition in Hof. Seit 2004 treffen sich alljährig Ärzte, Rettungsdienstpersonal, Feuerwehrleute  und Polizei um sich über Themen der Unfallrettung und Notfallmedizin auszutauschen. Veranstalter sind das Bayerische Rote Kreuz Kreisverband Hof, die Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Hof, die integrierte Rettungsleitstelle Hochfranken, die ärztlichen Leiter Rettungsdienst, die Verkehrspolizei Inspektion Hof und das Sana Klinikum Hof. Neu ist in diesem Jahr die Mitwirkung der Hochfranken Kliniken aus Münchberg und Naila.

Die große Zahl der Veranstalter weist bereits auf die wichtige interdisziplinäre Aufgabe hin, die sich allen Beteiligten stellt – nämlich die optimale Versorgung von Unfallverletzten und medizinischen Notfällen in Hochfranken, die sich nur im harmonischen Zusammenspiel aller Kräfte erreichen lässt.

Der diesjährige Traumatag steht unter einem besonderen Motto – dem „Massenanfall von Verletzten“. Dieses Szenario stellt die größte Herausforderung für alle Rettungskräfte am Unfallort, aber auch in der weiterbehandelnden Klinik dar. Erfahrung mit solchen Grenzsituationen habe – Gott sei Dank die Wenigstens. Dennoch muss gerade bei einem Großschadensereignis mit großer Professionalität gearbeitet werden, um den vielen Verletzten gerecht zu werden. Unfälle wie die Massenkarambolage in der Münchberger Senke zeigen, dass derartige Situationen für uns in Hochfranken keineswegs theoretischer Natur sind.

Eine Einführung in dieses heikle und auch sehr emotionsgeladene Thema wird am Morgen des 13.10. Herr Dr. Hüls – Leitender Notarzt aus Celle geben, der als erster Retter zum Unfallort des katastrophalen Zugunglücks in Eschede 1997 gerufen wurde und die Koordination im Rahmen dieses  Großschadensereignis übernommen hat. Sein Vortrag ist gleichermaßen ergreifend wie aufschlussreich, da eine derartige Katastrophe in Deutschland bisher beispiellos blieb.

Anschließend wird Herr M. Hannweber, Leiter der integrierten Leitstelle in Hochfranken, Konzepte und Strategien für derartige Ereignisse in unserer Heimat darstellen.

Als nächster Referent wird sich Prof. Lechleuthner aus Köln dem wichtigen Thema der Triagierung zuwenden. Dieser Begriff steht für die schnelle Untersuchung und Einschätzung der Behandlungsbedürftigkeit eines Patienten bei einem Massenanfall von Verletzten. Die „Triage“ steht am Anfang aller Bemühungen um den einzelnen Verletzten und muss schnell und professionell durchgeführt werden. Nur eine gute Triage sichert die Überlebenschancen aller am Unfall Beteiligter.

Nachdem die Theorie der Triage vormittags gelehrt wurde, kann nachmittags im Rahmen eines Workshops das Gelernte geübt werden. Im Festsaal der Freiheitshalle werden 3 Unfall-Szenarios aufgebaut mit insgesamt 20 Verletzten, die von lebensecht geschminkten Freiwilligen gespielt werden. Innerhalb sehr kurzer Zeit haben die Rettungsteams nun die Aufgaben die Situation zu sichten und die Verletzten zu „triagieren“, d.h. korrekt bezüglich ihrer Verletzungen einzuschätzen – eine schwere und im Ernstfall lebensentscheidende Aufgabe.

Parallel wird von den Kollegen der Feuerwehren im Aussengelände der Freiheitshalle im Rahmen eines Praxistrainings das Retten verletzter Personen unter Einsatz von modernen technischen Hilfsmitteln geübt. Hier geht es vor allem um die Rettung eingeklemmter Personen oder Verletzter, in ungünstigen Positionen.

Das Programm des Traumatages richtet sich dementsprechend in erster Linie an Ärzte, Rettungskräfte und Feuerwehrmänner, die allesamt damit rechnen müssen jederzeit mit derartigen Situationen konfrontiert zu werden.

Da das Thema eines Großschadenereignissen aber auch zweifellos viele Laien interessiert, haben die Veranstalter sich dazu entschlossen, die Vorträge zu dem Thema am Samstag zwischen 10:00 – 12:00 Uhr auch für interessierte Laien zu öffnen.

Aber nicht nur die Vorträge stehen der Bevölkerung offen – im Aussengelände der Freiheitshalle entlang der Kulmbacher Strasse und im Foyer des Festsaales werden Fachleute an vielen Infoständen die Bevölkerung über den gesamten Themenkreis „Notfallmedizin für Laien“ informieren.

Die Aktion steht unter dem  Motto    „Was tun im Notfall ….?
….keine Angst vor der eigenen Courage – wir zeigen Ihnen worauf es ankommt.

Mitarbeiter der Polizei, der Feuerwehr, dem BRK, den Hochfrankenkliniken und dem Sana Klinikum Hof werden über folgende Themen informieren:

       •    Mit welchen technischen Mitteln kann die Feuerwehr löschen, retten
             und helfen
       •    Wie lösche ich selbst mit einem Handfeuerlöscher und wie verhalte ich
             mich im Brandfall
       •    Erste Hilfe Ratschläge vom Bayerischen Roten Kreuz
       •    Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich zu einem Unfall komme. Wem
             und wie melde ich richtig und was muss ich tun um mich selbst nicht zu 
             gefährden.
       •    Erkennen und erste Behandlungsmaßnahmen bei allergischen 
             Reaktionen, Verbrennung oder Schockzuständen.
       •    Wie erkenne ich einen Herznotfall und wie kann ich als Laie helfen?
       •    Wie versorge ich eine Wunde korrekt, was tun mit abgetrennten 
             Gliedmaßen und wie hilft mir mein Verbandskasten ?
       •    Was tue ich, wenn ich eine bewußtlose Person finde ?
       •    Wie erkenne ich einen Schlaganfall und wie soll ich darauf reagieren?

Notfallsituationen sind nicht selten und jeder kann in die Verlegenheit kommen, helfen zu müssen. Nach einem interessanten Rundgang durch unseren Notfall-Info Parcour sind Sie gewappnet für die meisten Notsituationen und haben Ihre Kenntnisse aus dem 1. Hilfe Kurses bestens aufgefrischt.

Wir als Veranstalter des 9. Hofer Traumatages freuen uns sehr auf kompetente Referenten, ein großes Fachpublikum, das die Chance nutzt, wichtige Erkenntnisse für die Notfallpraxis zu gewinnen und nicht zuletzt auf viele Hofer Bürgerinnen und Bürger, die sich zum einen für die Retter im Ernstfall interessieren und zum anderen sich selbst fit machen wollen, um im Notfall richtig zu reagieren.

Ansprechpartner stellvertretend für alle Veranstalter:

Prof. Dr. Matthias Schürmann
Tel. 09281 98 2236, mail: <link>matthias.schuermann@sana.de

Herr Uli Saalfrank
Tel. 0160 3652051, mail: <link>uli.saalfrank@bnhof.de



Pressekontakt:
Anja Kley
Leitung
Marketing & Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Straße 9
95032 Hof
Tel.: (+49) 09281 98-3340
Fax:  (+49) 09281 98-113340
E-Mail <link>anja.kley@sana.de
<link http: www.sana-klinikum-hof.de>www.sana-klinikum-hof.de