Hof

PFLEGE - EIN BERUF. VIELE FACETTEN.

HINGABE UND VOLLER EINSATZ

Kaum ein Gesundheitsthema erregt regelmäßig so viel Aufmerksamkeit wie die Zukunft der Pflege. Das liegt zum einen an dem steigenden Pflegebedarf aufgrund des demografischen Wandels und zum anderen an dem Fachkräftemangel in der Branche. Mehr als gute Gründe, dem Thema Pflege, besondere Aufmerksamkeit zu widmen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Zwei warme dunkle Augenpaare strahlen mich an, als ich Zugang zur Intensivstation erhalte. Trotz der Signaltöne von Monitoren, die daran erinnern, dass hier das Leben oft am seidenen Faden hängt, fühle ich mich willkommen und gut aufgehoben. Stationsleiterin Andrea Wolf und Schwester Ghazal Mado, begrüßen mich herzlich. Heute habe ich die Möglichkeit mir einen direkten Einblick in einen Beruf zu erhalten, der in Deutschland leider viel zu wenig Wertschätzung erfährt und doch so unglaublich wichtig ist – für uns alle!

06:00 Uhr Wenn bei Frühaufstehern gerade der Wecker klingelt, beginnt Sr. Ghazal ihren Dienst auf der Intensivstation. Die gebürtige Irakerin lebt seit neun Jahren in Hof. In ihrer Heimat kam sie mit dem Pflegeberuf durch ihre Tante in Berührung. Ganz nah jedoch erlebte sie, was pflegen bedeutet, als sie ihre Oma zu Hause betreute. In diesem Moment, sagt sie, „Ging mir das Herz auf“ und ihr war völlig klar, dass sie Menschen helfen und sie begleiten möchte. Im Frühdienst steht als Erstes die Dienstübergabe auf der Agenda. Gemeinsam mit den Frühdienstkollegen und der Pflegekraft aus dem Nachtdienst werden die Vorkommnisse der Nacht besprochen. „Es gab zwei Neuzugänge, sie sind stabil.“, berichtet die Kollegin. Was an Diagnoseverfahren gelaufen ist, ob die Angehörigen informiert sind und welche Maßnahmen jetzt erforderlich sind, wird abgeklärt. Im Anschluss startet die Morgenrunde bei den Patienten.

06:15 Uhr Mit fröhlichem „Guten Morgen“ betritt Sr. Ghazal das Patientenzimmer, weckt die Menschen, die hier auf lebenswichtige technische Geräte angewiesen sind. Sie nimmt den ersten Kontakt auf, überprüft das Befinden und die Vitalzeichen. Am Monitor werden Blutdruck und Puls angezeigt und ständig überwacht. Sind die Laufzeiten vom Tropf optimal eingestellt, gibt es Veränderungen in der Dosierung? Jede Pflegekraft beaufsichtig zwei bis drei Patienten. Neben dem Waschen, Nahrung verabreichen und Bettenaufschütteln, gibt es eine Vielzahl wichtiger Aufgaben, die permanent erledigt werden müssen. Im dreistündlichen Lagerintervall wird die Position der Patienten im Bett verändert. Die Gefahr eines Dekubitus ist gerade bei Intensivpatienten sehr hoch. Eine große Verantwortung liegt auf den Schultern jeder Pflegekraft. Stationsleiterin Wolf betont: „Wir begleiten nicht nur den Patienten, sondern auch die Angehörigen. Vor allem muss man erkennen wie man die Angehörigen führen muss, weil jeder anders mit der Tatsach, einen lieben Menschen in einer bedrohlichen Situation zu sehen, umgeht. Wir fangen die Angehörigen auf und versuchen Ihnen Halt zu geben.“ Schmerz stillen, Mut machen Hoffnung geben – jede Pflegerin, jeder Pfleger lebt täglich viele Rollen -  so auch die des Beziehungskünstlers in der Vermittlung zwischen Patient, Angehörigen und dem Arzt.

09:00 Uhr Nach den Visiten und dem Patientenfrühstück geht für Sr. Ghazal und ihre Kollegen das pflegerische Tagesgeschäft weiter. Die Anordnungen der Ärzte müssen dokumentiert, Verbände gewechselt, Patienten für die bevorstehenden Operationen vorbereitet, Entlassungspapiere zusammengestellt und neue Patienten aufgenommen werden. Die Mobilisation wird geprüft, das heißt, unter Hilfestellung eines Kollegen aus der Physiotherapie wird geschaut, kann der Patient aufstehen, sich an die Bettkante setzen, funktioniert die Atmung gut. Zudem stehen nun Diagnostikfahrten im Haus an. Jede Pflegekraft begleitet ihre Patienten immer gemeinsam mit einem Arzt auf dem Weg zum MRT oder zu anderen diagnostischen Untersuchungen. „In dieser Zeit überwacht eine Kollegin ihre weiteren Patienten.“, meint Mado. „An dieser Stelle sei Teamgeist gefragt und der wird auf der Station auch gelebt.“ Andrea Wolf ist stolz auf ihre „Pflegetruppe“. Seit 38 Jahren ist sie nun schon im Hofer Klinikum und bringt eine Menge Erfahrung mit. Froh sei sie über die gesunde Mischung zwischen Jung und Alt. „Die jungen Mitarbeiter sind wie „Frischluft“. Sie bringen Elan mit und wir die Erfahrung.“ Sie finde den Austausch für beide Seiten sehr bereichernd. „Auf der Intensivstation gibt es über 50 Prozent Fachschwestern und Fachpfleger, darauf sei sie sehr stolz“, sagt Wolf.

11:30 Uhr Bevor Sr. Ghazal und ihre Kollegen das Essen ausgeben und bei Bedarf bei der Nahrungsaufnahme helfen, strahlt sie mich an und sagt. „Es ist schön für die Patienten da zu sein und mit ihnen das Tagesziel – ein Stück weiter gekommen zu sein – mit zu erleben. Das gibt diesem Beruf so viel Sinn und Freude.“ In der Zwischenzeit werden neue Zugänge gebettet, Patienten werden auf die peripheren Stationen oder in externe Einrichtungen verlegt. Übergabe- und Entlassbriefe müssen geschrieben, Blutwerte kontrolliert, Infusionen gewechselt werden. Alle Schritte sind gut durchgeplant. Notfälle werden in den Ablauf integriert. Kein Tag gleicht dem anderen.

14:45 Uhr Sr. Ghazal´s Dienst endet, wie er begonnen hat – mit der Übergabe an den Spätdienst. Danach schaut Sie zum Abschied noch bei Ihren Patienten vorbei. „Es ist gut, mit dem Gefühl nach Hause zu gehen, dass die Patienten zufrieden sind“, sagt sie, und verlässt für heute die Station.

Um den anspruchsvollen Alltag gut zu meistern, werden den Pflegekräften bei Sana regelmäßig Schulungen angeboten. Stationsleiterin Wolf betont noch einmal wie wichtig alle Pflegenden seien, dass die Pflege in Deutschland jedoch einen so niedrigen Stellenwert hat, mache sie sehr traurig.“

Verstärkung in den wertvollen Pflegeteams ist immer herzlich willkommen. Senden Sie Ihre Bewerbung gern an: SKH-PDL-Bewerbung@sana.de Mehr Informationen finden Sie auch unter: www.sana-klinikum-hof.de/karriere

 

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 - 3341
anja.kley@sana.de | http://www.sana-klinikum-hof.de