Hof

Es ist soweit: Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang beginnen die Temperaturen zu steigen, und schon jetzt fühlen sich immer mehr Menschen unwohl. Die Sommerhitze setzt dem Körper zu. Er läuft auf Hochtouren:

Herzpatienten: Vorsicht bei Sommerhitze!

Je wärmer es wird, desto mehr schwitzt der Körper und verliert so, neben Flüssigkeit, auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Natrium. Das kann den Elektrolythaushalt schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Die Folge sind Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Für Menschen mit Herzschwäche, Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Problemen stellt die Hitze jedoch eine besonders hohe körperliche Belastung dar, und im schlimmsten Fall kann es sogar zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen.

„Wer sich auffallend schlapp und müde fühlt, sollte deshalb unbedingt an sein Herz denken“, empfiehlt erklärt Prof. Dr. med. Dr. phil. Anil-Martin Sinha, Chefarzt der Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie und internistischen Intensivmedizin. Der Chefarzt vom Sana Klinikum Hof weist auf bestimmte Grundregeln hin, die Herzpatienten beachten sollten. Denn während die höheren Temperaturen im Sommer für gesunde Menschen meist keine größeren Probleme darstellen, ist bei Herzpatienten das körpereigene Kühlsystem meist deutlich reduziert: „Normalerweise dient die verstärkte Schweiß-Produktion zu einer Verdunstungskühlung auf der Hautoberfläche. Das führt zu geweiteten Gefäßen an der Haut und zu einer erhöhten Durchblutung. Dieser Vorgang unterstützt die Wärmeabgabe von innen nach außen, benötigt aber dafür zusätzliche Herzaktivität“, erläutert der Experte. Insbesondere beim Sport und sehr hohen Temperaturen sollten Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen deshalb unbedingt vorsichtig sein.

„Für Sportler bedeutet das: auf erhöhte Flüssigkeitszufuhr achten und zusätzlich Elektrolyte wie Kalium, Natrium und Magnesium einnehmen. Empfehlenswert sind nicht zu kalte Fruchtschorlen oder Mineralwasser, auf alkoholische Getränke sollte man besser verzichten“, rät der Kardiologe. Eiskalte Getränke sind zwar im ersten Moment erfrischend, der Körper versucht aber, mit einer Wärmereaktion der plötzlichen Kälte entgegen zu wirken. „Das ist dann fast kontraproduktiv“, so Sinha. Auch Menschen, die unter einer Herzschwäche leiden und aus diesem Grund nicht zu viel trinken dürfen, haben bei Bewegung im Sommer einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Unter Umständen ist bei hohen Temperaturen eine Anpassung der Dosierung von Herzmedikamenten, wie Blutdrucksenkern oder Entwässerungsmitteln, nötig. „Darüber sollten betroffene Patienten unbedingt mit ihrem Hausarzt oder Kardiologen sprechen“, mahnt Prof. Sinha.

Aber auch bei der Wahl der Sportart sollten Betroffene aufpassen. Sogenannte Funsportarten sind oft anstrengender, als man glauben mag, und daher nicht zu unterschätzen. Aber auch das Wandern in höheren Lagen ist besonders belastend für ein krankes Herz. Durch die Höhenluft und den veränderten Sauerstoffgehalt kann es zu einer verminderten Sauerstoffversorgung einzelner Bereiche des Herzmuskels kommen. Deshalb empfiehlt der Spezialist: „Mittelgebirgslagen sind im Regelfall auch für Herzpatienten unproblematisch. Eine Höhe von mehr als 2.500 Metern ist für die meisten Betroffenen nicht zu empfehlen. Ratsam ist es, sich vorab beim Herzspezialisten oder Hausarzt durchchecken zu lassen. Wer bei einem Belastungs-EKG eine Leistung von 120 bis 150 Watt erreicht, kann normalerweise den Urlaub in den Bergen antreten.” Auch eine Pulsuhr kann helfen, eine Überlastung frühzeitig zu erkennen und das eigene Tempo und Pausen besser zu planen und so die Gefahr eines Herzinfarktes zu reduzieren.

Wie so oft gilt auch hier: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Folgende Grundregeln bei Hitze beachten: Schatten aufsuchen, leichte, helle Kleidung und Kopfbedeckung tragen, Sonnenschutzmittel verwenden, Pausen einplanen, bei rotem Kopf, Übelkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Muskelkrämpfen sofort aus der Sonne gehen und den Kopf mit feuchten Tüchern kühlen, bei Fieber sofort einen Arzt oder Notarzt rufen.

Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 24.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

 

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 - 3341
anja.kley@sana.de | http://www.sana-klinikum-hof.de