Das Verheilen von Operationsnarben braucht seine Zeit. Bei Brustkrebsoperationen liegt die Narbe fast immer in der Achselhöhle. Hier werden die Herzkissen benötigt. Durch das große Engagement von Pastoralreferentin Mechthild Prause, Seelsorgerin am Sana Klinikum Hof, entstanden in liebevoller ehrenamtlicher Heimarbeit vieler Damen Herzkissen für Patientinnen mit Brustkrebs.
Dienstagnachmittag - eine Vielzahl freudiger Frauenstimmen schallt aus dem Gemeindesaal der Pfarrei St. Konrad in Hof. Man möchte vermuten auf eine fröhliche Kaffeegesellschaft zustoßen. Aber nein. Es herrscht emsiges Treiben. Ähnlich einem Fließband sind verschiedene Stationen aufgebaut. Hier wird gewogen an anderer Stelle genäht und gestopft. 20 Frauen zwischen 40 und 90 Jahren sitzen gesellig beieinander und nähen aus herrlich bunten Stoffen gefütterte Herzen.
So kuschelig sie auch anmuten – haben sie doch einen ganz besonderen Nutzen. „Gerade nach einer Operation bei der Lymphknoten aus der Achselhöhle entnommen werden, kann dieses Kissen ein Wohltat sein“, so Frau Dr. Annett Feist, Chefärztin der Gynäkologie am Sana Klinikum Hof. „Die betroffenen Frauen können das Kissen unter den Arm klemmen. Durch die Herzform liegt es ideal in der Achselhöhle und kann so den Druck– und Wundschmerz lindern und soll auch zur Vorbeugung eines Lymphstaues dienlich sein.“
Frau Prause stieß beim Durchstöbern einer Handarbeitszeitschrift auf einen Artikel in dem von einer Herzkissen-Aktion irgendwo in Deutschland berichtet wurde. „Weil ich eine begeisterte Handarbeiterin bin und viele Frauen kenne, die gern nähen, kam ich auf die Idee, eine Herzkissen-Aktion auch für unser Haus ins Leben zu rufen.“ Im Sana Klinikum Hof werden jährlich nahezu 100 Frauen mit Brustkrebserkrankungen behandelt. Ein guter Grund zur Tat zu schreiten. Die Pastoralreferentin erzählte im Kreise von ein paar Frauen von Ihrer Idee. Wenige Tage später stand eine Freundin, Marion Bessert bereits mit zwei großen Taschen voll Stoff vor ihrer Tür. Auf der Suche nach Helferinnen, die mit ihr die Kissen herstellen würden, wandte sie sich an die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes St. Konrad in Hof - Frau Sieglinde Palitza. Auf die Anfrage von Frau Palitza in ihrem Frauenbund, meldeten sich spontan mehrere Damen, die alle gern helfen wollten. Durch die guten Kontakte in den bestehenden Netzwerken konnten noch weitere Partner für die Aktion gewonnen werden. Die Textilgruppe Hof erklärte sich bereit den Zuschnitt der Stoffe zu übernehmen und Dank des großen Engagements von Frau Dr. Martina Presch sagt die Firma Sandler ebenfalls ihre Unterstützung zu und lieferte 30 Kg waschbaren Vliesfüllstoff.
„Es fühlt sich so gut an gebraucht zu werden und dabei auch noch etwas gutes tun zu können“, so eine der fleißigen Helferinnen. Dankbar, die Kissen nicht selber zu benötigen, aber für betroffene Frauen etwas tun zu können, ging ihnen die Arbeit leicht und mit viel Freude von der Hand.
Mit großem Dank nahm Frau Dr. Feist die Kissen Ende Oktober im Sana Klinikum entgegen. „Das Projekt hat uns allen sehr viel Freude bereitet. Wir warten auf Aufträge“, so die Damen des Frauenbundes. Auch die Firma Sandler und die Textilgruppe Hof haben ihre Unterstützung für weitere Projekte bereits zugesagt.
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