Hof

Dr. med. Rolf Ponader, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche und Diabetesberaterin Karin Gerhardt geben Ernährungstipps zum Schulstart

Gesunde Pausensnacks machen fit fürs Lernen

Die Sommerferien gehen zu Ende und damit beginnt für tausende Erstklässler der Ernst des Lebens. In vielen Familien kommt damit auch zum ersten Mal die Frage auf, was in die Pausenbrotdosen hineingehört. Denn: Schule ist Arbeit, und dafür brauchen Kinder Energie, die ausgewogen über den Tag verteilt wird. Dr. med. Rolf Ponader, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendliche und   Karin Gerhardt Leitung Diabetesberatung vom Sana Klinikum Hof, erklären, was am Morgen auf den Frühstückstisch gehört und wie ein gesunder und abwechslungsreicher Pausensnack gelingt.

Auch wenn es die Frühstücksverweigerer unter den ABC-Schützen kaum glauben wollen: die erste Mahlzeit des Tages ist die wichtigste. Die „Health Behavior in school-aged Children-Studie“ aus dem Jahre 2013/14 hat bewiesen, dass die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung bei Schülerinnen und Schülern, die morgens gefrühstückt haben, sich eindeutig verbessert im Vergleich zu denen, die am Morgen keine Mahlzeit zu sich genommen haben. Zudem hilft ein regelmäßiges gesundes Frühstück, Übergewicht vorzubeugen. „Ein ausgewogenes Frühstück sollte sich aus den folgenden vier Bestandteilen zusammensetzen: ein Getreideprodukt, Obst oder Gemüse, ein Milchprodukt und natürlich ein Getränk“, empfiehlt Dr. Ponader. „Ob das Getreideprodukt ein gutes Vollkornbrot oder ein leckeres Müsli ist, hängt von den Vorlieben des Kindes ab. Als Brotbelag eignet sich magere Wurst oder Käse, aber auch gegen ein Marmeladen- oder Honigbrot ist nichts einzuwenden. Zum Müsli passt Naturjoghurt und frisches Obst hervorragend, womit man alle wichtigen Komponenten vereint hätte.“ Nicht auf den Frühstückstisch gehören Produkte, die zwar als besonders kinderfreundlich beworben werden, die aber in der Regel viel zu viel Zucker enthalten. Auch bei den Cerealien (Müslis) gibt es große Unterschiede hinsichtlich des Zuckergehalts. „Hier sollte darauf geachtet werden, dass die ausgewählten Produkte zuckerfrei oder zumindest zuckerarm sind. Dem guten Vollkornbrot oder dem Vollkornbrötchen ist der Vorzug zu geben vor den ballaststoffarmen weißen Broten oder Brötchen“, so Karin Gebhardt.


Vor allem bei jüngeren Schulkindern kann es helfen, das Frühstücksbrot in kindgerechter Art und Weise zuzubereiten. So können Eltern beispielsweise auf ein mit Käse belegtes Vollkornbrot ein Clownsgesicht zaubern, in dem sie das Brot mit zwei halben Cocktailtomaten, einer Karottenscheibe und einem Stück gelber oder roter Paprika belegen. „Die Optik des angerichteten Frühstücksbrots bewirkt oft Wunder“, da sind sich Ponader und seine Kollegin einig. Damit das Frühstück am Morgen nicht zu hektisch und davon geprägt wird, dass alle schnellstmöglich den Tisch wieder verlassen müssen, sollten Eltern ausreichend Zeit einplanen. „Lieber sollte die Familie eine halbe Stunde früher aufstehen, um sich dann gemeinsam am Frühstückstisch noch ein wenig Zeit füreinander nehmen zu können. Hierzu gehört nicht nur das gesunde Essen, sondern auch der Austausch, was der Tag so bringen mag. Eltern werden feststellen, dass damit selbst die hartnäckigsten Frühstücksverweigerer umgestimmt werden können“, rät der Mediziner.

Kinder beim Einkauf des Pausensnacks mit einbeziehen
Wenn es darum geht, den Kindern einen leckeren Pausensnack mitzugeben sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler sollten hierfür eine geeignete wiederverwertbare Brotbox haben. „Beinhalten sollte der Pausensnack ein zuckerarmes Getränk, ein mit magerer Wurst oder Käse belegtes Vollkornbrot oder -brötchen und kleine Obst- oder Gemüseschnittchen“, so Gebhardt. „Für kleine Naschkatzen, die um deftige Brote oder Gemüse einen großen Bogen machen, gilt es, mit kleinen Tricks doch einen schmackhaften und gesunden Pausensnack zuzubereiten. Hier bieten sich Kombinationen aus Weich- oder Schmierkäse mit Honig oder Marmelade und einer Obstgarnitur an.“ Süßigkeiten eignen sich hingegen nicht als Pausensnack. Sie lassen den Blutzuckerspiegel schnell steigen. Dieser fällt aber genauso schnell wieder ab – und mit ihm die Konzentration. Ratsam ist es, gemeinsam mit den Kindern zum Einkaufen zu gehen und den Nachwuchs die Auswahl an der Wurst- und Käsetheke sowie im Obst- und Gemüseregal treffen zu lassen. Die Gefahr, dass alte, verschimmelte Pausenbrot oder die vertrocknete Aprikose im Schulranzen zu finden, reduziert sich so auf ein Minimum.
Chefarzt Dr. Ponader berichtet: „Mit guten Beispiel geht in Hof die Hofecker Schule mit dem Projekt „Gesundes Pausenfrühstück“ voran, das von den Schülern sehr gut angenommen wird.

Abwechslungsreiche Lunchboxen
Wenn Sie kleinere Portionen und eine vielseitige Auswahl anbieten, überzeugen Sie auch mäkelige Esser, neue Lebensmittel zu kosten. Legen Sie gesunde Zutaten, wie zum Beispiel klein geschnittenes Gemüse, Obst oder eine Handvoll Nüsse in eine Lunchbox mit verschiedenen abgetrennten Fächern. Ihre Kinder werden Spaß daran haben, sich durch die verschiedenen Fächer zu essen.

Ganztagsschüler benötigen zusätzlich einen abwechslungsreichen Nachmittagssnack
Immer mehr Schülerinnen und Schüler besuchen mittlerweile eine Ganztagesschule. In diesem Fall sollten Eltern auch an die Zwischenmahlzeit am Nachmittag denken. „Idealerweise besteht der Nachmittagssnack aus Gemüse-Rohkost oder Obst. Wird bei anderen Mahlzeiten wenig Milch verzehrt, sollte Milch oder ein Milchprodukt als Beigabe oder als eigenständige Zwischenmahlzeit angeboten werden“, empfiehlt die Ernährungsberaterin. „Es spricht aber auch nichts dagegen, ab und zu in kleinen Mengen Gebäck oder Kuchen als Zwischenmahlzeit anzubieten.“

Tipp – Müsliriegel selbst gemacht
Fertige Müsliriegel enthalten oft sehr viel Zucker. Probieren Sie doch mal diese Variante, die nur mit Fruchtzucker auskommt.

Banane-Nuss-Müsliriegel
Zutaten für ca. 15 Stück:
3 Bananen (sehr reif)
100 g Datteln ohne Stein, getrocknet
500 g zarte Haferflocken
50 g Kürbiskerne
50 g Sonnenblumenkerne
100 g Haselnüsse, gehackt
4 EL Apfelmus ohne Zuckerzusatz (Apfelmark)

Zubereitung:
1. Backofen auf 180 Grad vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Bananen mit einer Gabel zu einer breiigen Masse zerdrücken.
1. Die Datteln in kleine Stücke schneiden. Haferflocken, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse und Dattelstückchen in einer Schüssel vermischen.
2. Bananenmus dazugeben und alles mit den Händen zu einer klebrigen Masse verarbeiten. Nach und nach das Apfelmus zugeben, die Masse sollte, bevor sie gleich aufs Backblech kommt, feucht und klebrig sein.
3. Masse ca. 1 cm dick in eckiger Form auf das Backblech streichen, 10-15 Minuten goldbraun backen. Komplett auskühlen lassen. In Riegel schneiden und bis zum Verzehr luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren.


Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 22.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

 

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Straße 9, 95032 Hof
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anja.kley@sana.de | http://www.sana-klinikum-hof.de