Hof

Im Gespräch mit Expertin Dr. Liane Logé vom Sana Klinikum Hof

Fit durch die Schwangerschaft - auch werdende Mütter sollten auf Sport nicht verzichten

Das schöne Wetter derzeit lädt zu Bewegung und Sport unter freiem Himmel ein. Doch viele Schwangere setzen ihren Sport aus oder verringern ihr Fitnessprogramm. Sie haben Angst, die Schwangerschaft zu gefährden oder dem ungeborenen Kind zu schaden. Diese Befürchtungen beobachtet auch Dr. Liane Logé, Chefärztin der Frauenklinik und Leiterin des Brustkrebszentrums am Sana Klinikum Hof.

Ist Sport in der Schwangerschaft gefährlich?
Nein, in der Regel nicht. Wer sich bewegt und fit hält, tut in aller Regel sich und dem Kind gut, denn Sport regt den Kreislauf und die Sauerstoffversorgung an. Man sollte keine Angst davor haben, dadurch eine Fehlgeburt auszulösen. Der Glaube, dass Reize wie das Auftreten beim Joggen oder das Schaukeln beim Schwimmen eine Fehlgeburt begünstigten, ist ein hartnäckiger Irrglaube. Gerade das Schaukeln im Mutterleib kann sogar die Entwicklung des Kindes fördern, insbesondere die Sinnesorgane.

Worauf sollten schwangere Frauen beim Sport achten?
Bei uns im Sana Klinikum Hof werden jährlich etwa 800 schwangere Frauen betreut. Wir betreiben ‒ eingebettet in unser Perinatalzentrum Level II ‒ eine familienorientierte sanfte Geburtshilfe. Auch Mehrlings- und Risikoschwangerschaften werden bei uns sicher betreut. Die Sportempfehlung gilt nicht für jede Frau im gleichen Maße, aber nur bei wenigen Frauen ist von Sport ganz abzuraten. Grundsätzlich sollte der Sport aber mit dem betreuenden Frauenarzt abgestimmt werden. Außerdem sollten Schwangere von Kontaktsportarten wie Kampfsport oder Boxen, sowie von Sportarten mit sehr abrupten Bewegungsabläufen wie beim Squash, Tennis oder Basketball absehen. Und – es geht nicht um Hochleistungssport, sondern um eine regelmäßige, leichtere sportliche Bewegung.

Was sind die Vorteile für Sport in der Schwangerschaft?
Sport baut Stress ab, hebt die Laune und fördert so das Wohlbefinden. Dazu verbessert die Bewegung auch die Sauerstoffversorgung und die Abwehrkräfte werden gestärkt. Außerdem erleben sportlich aktive Frauen die Geburt meist als einfacher, und die Entbindungen dauern häufig kürzer. Die Frauen benötigen oft weniger Schmerzmittel und erhalten seltener einen Dammschnitt. Auch verringert sportliche Aktivität die Gefahr für Gefäßerkrankungen und das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes. Sportliche Bewegung hilft auch dabei, einer eventuellen Gewichtszunahme vorzubeugen und sportlich aktive Mütter finden meist nach der Geburt schneller wieder zu einem ausgewogenen Körper- und Lebensgefühl.

Welche Sportarten eignen sich denn besonders für werdende Mütter?
Eigentlich viele: Nordic Walking und Radfahren helfen gegen Wassereinlagerungen in den Beinen – und auch die frische Luft ist besonders gut für die werdenden Mütter. Das hilft auch Übelkeit und Schwindel in den ersten Schwangerschaftsmonaten abzubauen. Aus dem Bereich Gymnastik und leichtes Turnen sind besonders Mobilisationsübungen für Schultern und Becken empfehlenswert. Sehr gut ist auch Sport im Wasser, also Wassergymnastik. Dies ist besonders für die zweite Schwangerschaftshälfte geeignet, wenn der Bauch schon deutlich zu spüren ist, da die Bewegung im Wasser die Gelenke schont. Andere Sportarten, wie zum Beispiel Yoga, eignen sich besonders gut für Frauen, die erst während der Schwangerschaft mit dem Sport beginnen möchten. Aber auch ausgedehnte Spaziergänge, Tanzen oder leichtes Aerobic kommen in Frage. Persönlich empfehle ich immer Sport in der Gemeinschaft. Es gibt auch von vielen Krankenkassen besondere Sportangebote für Schwangere. Da können sich die Schwangeren zum einen mit anderen Schwangeren austauschen, außerdem haben die Trainer meist viel Erfahrung mit Kursteilnehmerinnen.

Haben Sie noch einen besonderen Tipp?
Ja, Achtung im Hochsommer: Wie alle Sportler sollten auch werdende Mütter bei hochsommerlichen Temperaturen darauf achten, sich und das ungeborene Kind beim Sport nicht zu überhitzen und ausreichend zu trinken!


Über das Sana Klinikum Hof

Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 24.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

Anja Kley/ Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
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