Hof

Das Thema ist ein Tabu und doch so wichtig: Sterbebegleitung. Ein Vortrag im Sana-Klinikum klärt auf, worauf es dabei insbesondere bei Demenz-Patienten ankommt.

Demenzkranke nicht alleine lassen

Menschen mit Demenz leben in ihrer letzten Lebensphase meist völlig in ihrer eigenen Welt. Deswegen stellt die Sterbebegleitung von Menschen mit Demenz oft eine besondere Herausforderung dar. Die Gesundheitsregion plus der Stadt und des Landkreis Hof bot deshalb bereits zum zweiten Mal einen Vortrag zum Thema „Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz“ an. Der Zuspruch zeigte wieder den großen Bedarf an Informationen zu diesem Thema: Um die 80 Zuhörer hatten sich im Sana Klinikum Hof eingefunden.

„Uns ist es wichtig, für das Tabuthema Tod zu sensibilisieren. Wir möchten einen kleinen Überblick in das geben, was als gesichertes Wissen über das Sterben von Menschen mit Demenz und ihren Bedürfnissen gilt und auch über die Angebote der Hilfe und Unterstützung in der Region“, so führte die Organisatorin Ute Hopperdietzel von der Gesundheitsregion plus in das Thema ein. Hauptreferent des Abends war Norbert Lummer, Koordinator des Hospizvereins Hof. „Bestenfalls sollte den schwerkranken Menschen kein Ortswechsel mehr zugemutet werden“, berichtete der Experte. Zuwendung, Wertschätzung, Nähe und Kontinuität der Beziehung seien besonders wichtig. Oft helfe es, einfach nur da zu sein oder geliebte Musik vorzuspielen. Wichtig sei insbesondere, Informationen über die Biografie des Erkrankten rechtzeitig in Erfahrung zu bringen. Sollte der Betroffene nicht mehr in der Lage sein, sich zu äußern, könne man ihm so trotzdem letzte Wünsche erfüllen. Lummer gab viele Hinweise und beruhigte die Anwesenden: „Niemand macht bei der Sterbebegleitung etwas falsch, wenn man einfach nur seinem Herzen folgt.“ Zudem könne man sich jederzeit Hilfe holen. Der Hospizverein Hof mit seinen ehrenamtlichen, geschulten Mitarbeitern biete kostenfrei Unterstützung an: im häuslichen Bereich, im Pflegeheim, im Hospiz und auch auf der Palliativstation im Krankenhaus.

Von ihren persönlichen Erfahrungen berichtete die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Monika Lang, die den Hospizkreis im Haus Saalepark in Schwarzenbach an der Saale koordiniert. „Wichtig ist es, Vertrauen schon durch Besuchsdienste aufzubauen, um dann den Menschen besser in der Sterbephase begleiten zu können“, berichtete sie.

Der Leiter der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung Hochfranken (SAPV), Matthias Roth, informierte über deren Arbeit. SAPVTeams beraten, sind rund um die Uhr erreichbar, kommen nach Hause – auch zusätzlich zu ambulanten Pflegediensten. Sie kümmern sich um Symptome wie Schmerzen, Übelkeit oder Atemnot. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Krankenkasse nach einer ärztlichen Verordnung die Kosten.

Dr. Silke Pietsch ist Leiterin der Palliativstation des Sana Klinikum Hof. Sie riet zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. „Es ist wichtig, all diese Dinge rechtzeitig bei klarem Verstand zu regeln. Damit ist es für Angehörige und Ärzte später leichter, Entscheidungen zu treffen und nicht nach mutmaßlichen Willen handeln zu müssen“, sagte die Ärztin.

Ute Hopperdietzel zog am Ende des Abends Bilanz: „Der Abend hat gezeigt: Es gibt keine festen Regeln der Sterbebegleitung. Man kann die Begleitung der Menschen mit Demenz und die Sterbekultur durch umfassende Information über Möglichkeiten und Hilfsangebote verbessern. Wir von der Gesundheitsregion möchten alle Bereiche in Bezug auf Menschen mit Demenz mehr ins Gespräch bringen.“
Text: Simone Feulner, Landratsamt Hof

 

Pressekontakt: 
Anja Kley/ Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Str. 9, 95032 Hof
Tel.: (+49) 0 92 81 / 98 – 3341,
<link>anja.kley@sana.de | <link http: www.sana-klinikum-hof.de>www.sana-klinikum-hof.de