Gesundheitsvortrag von Dr. Robert Glumm, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Sana Klinikum Hof:
Wo liegt der Unterschied zwischen Vergesslichkeit, Demenz und einer Depression? Diese und andere Fragen waren Dreh- und Angelpunkt der gestrigen Veranstaltung der Frankenpost in Kooperation mit dem Sana Klinikum Hof. Über 250 Gäste verfolgten interessiert den Vortragsabend. Im Anschluss gab es viel Raum für Fragen an die Experten.
„Das Thema Demenz ist ein faszinierendes und vor allem wichtiges Thema, weil viele Menschen sich sorgen, selbst zu erkranken“, weiß Dr. med. Robert Glumm, Chefarzt der Neurologie am Sana Klinikum Hof. Das „ConSenio Expertenforum“ der Frankenpost greift deshalb im Rahmen mehrerer Vorträge medizinische, psychologische, finanzielle und rechtliche Aspekte dieser Erkrankung auf. Partner sind das Sana Klinikum Hof, der Bezirk Oberfranken, die Bezirksklinik Rehau, die Diakonie Hochfranken und die Kanzlei Buchta, Bagnoli, von Varel. Die Vortragsreihe begann am Mittwoch, dem 13. September, mit dem Thema "Demenz, Depression, Verkennung der Realität - Krankheiten im Alter erkennen, verstehen und damit umgehen" im Central Kino in Hof.
Chefarzt Glumm definierte den komplexen Begriff der Demenz für den Laien verständlich und sprach über Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung. Der Neurologe betonte, dass zahlreiche Allgemeinerkrankungen indirekt negativen Einfluss auf das Funktionieren unseres Gehirns haben. Dabei kann nicht sofort von einer Demenzerkrankung gesprochen werden. Auch können diese Umstände eine vorbestehende Demenzerkrankung deutlich verschlechtern. Die Experten des Sana Klinikum Hof nutzen zur Einordnung der kognitiven Defizite neben der klinischen Untersuchung und dem essentiellen Gespräch mit den Angehörigen spezifische neuropsychologische Testverfahren. Diese Testverfahren stellen neben apparativen bildgebenden Untersuchungen sowie verschiedenen Labor-Untersuchungen die Basis für die moderne Diagnostik von Demenzerkrankungen dar. Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, ist ein frühes Erkennen wichtig, damit Betroffene und Angehörige solange wie möglich ein hohes Maß an Lebensqualität behalten.
Warum die Krankheiten Demenz und Depression oft gar nicht so leicht zu unterscheiden sind, beantwortet der Dr. Lothar Franz, Chefarzt der Bezirksklinik in Rehau und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie. Dr. Franz ging überwiegend auf psychiatrische Alterserkrankungen ein. Eine Altersdepression äußert sich zwar oft ähnlich wie eine Demenz, ist aber leichter zu behandeln. „Viele alte Menschen nehmen sich das Leben, weil sie nicht mehr glauben, dass ihnen geholfen werden kann“, berichtet Dr. Franz. Das gelte es zu verhindern.
Nach den Kurzvorträgen hatten die Besucher viel Zeit, den Experten Fragen zu stellen. Neben den Ärzten wusste auch Alexandra Pape von der Diakonie Hochfranken in vielen Fällen Rat. Sie leitet die Gerontopsychiatrische Beratungsstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes und steht dort Menschen ab 65 Jahren zur Seite, die unter psychiatrischen Erkrankungen leiden. Unter der Prämisse „gemeinsam nach Lösungen suchen“ berät sie außerdem auch Angehörige von psychiatrisch erkrankten oder demenzkranken Menschen.
Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 18 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 22.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.